Gagnoa – Sa., 01.04.2023, 15:30

Agir FC Guibéroua vs Zoman FC 1:0

STade Biaka Boda, 160 Zuschauer, Ligue 2
Trotz der frühen Uhrzeit sah es in Adjamé am heutigen Morgen nicht besser aus als am Vortag. Unser Yango-Fahrer brachte uns direkt vor den Hof, so konnten wir uns jedem Gemokel entziehen. Ein gescheites Mädel von UTB adoptierte uns ahnungslose Bleichgesichter bis zur Abfahrt, begleitete und bis in den Bus und verschaffte uns dort gute Plätze in der ersten Reihe. Nicht ganz unwichtig, da man in den engen Gefährten mit fünf Sitzen je Reihe nur dort etwas Beinfreiheit genießt. Gagnoa war das Ziel und aus angekündigten „minimum drei bis vier Stunden“ Fahrzeit für 270 Kilometer wurden deren sechs. Nun ja, gelogen war es ja nicht. Der Blick aus dem Busfenster gab einen guten Einblick in die Landschaft und wie die Menschen in den weniger dicht besiedelten Gegenden leben. Die Hotel-Frage war noch ungeklärt, lediglich eine kleine Vorab-Recherche war betrieben worden. Wir versuchten es erfolgreich mit dem Aho-Hotel und buchten zwei Einzelzimmer. Die preiswerten Räume waren besetzt, dennoch schlugen wir beim teuren Kurs von je 25.000 CFA zu, denn wenn man in Afrika halbwegs vernünftig wohnen will, wird es selten günstig. Gagnoa ist eine Stadt von circa 180.000 Einwohnern und hat offensichtlich außer schrottreifen Minibussen nicht allzu viel zu bieten.
Wir hatten eh Termine und fuhren per Taxi zum anderen Ende der Stadt, wo sich das ‚Stade Biaka Boda‘ befindet, denn dort fand der für heute ausgewählte Zweitliga-Tanz statt. Weiße Nasen verirren sich bestimmt selten hier in die Provinz und so wurden wir teils offen, teils verstohlen angestaunt, blieben aber auch hier unbelästigt. Das Stadion, auch Spielstätte des hiesigen Erstligisten, verfügt über zwei Tribünen, von denen eine ziemlich verranzt daherkommt und kaum zugänglich ist, es sei denn man trägt eine lange Hose. Da wir kurzbehosten Weißmenschen uns im hohen Gras nicht dem ganzen blutsaugenden Viechzeugs zum Festmahl hingeben wollten, konnten wir uns nur bedingt annähern. Man darf letztlich auch nicht das am gesamten Golf von Guinea recht hohe Malaria-Risiko außer Acht lassen, zumal es sich um die gefährliche Variante der ‚Malaria Tropica‘ handelt. Die Gäste waren das überlegene Team auf überschaubarem Niveau, aber die Lokalmatadore siegten durch einen ganz späten Treffer, der entsprechend gefeiert wurde. Die verbleibenden Tagesaufgaben waren nun Essen, Bier trinken und einigermaßen früh zu Bett gehen, was in genau der Reihenfolge erfolgreich abgearbeitet wurde.