Sonntag, 26.01.2020, 11:30

spanien

CD Casablanca vs UD Villa Santa Brigida Atlético 1:2

Estadio Bienvenido Angulo Gonzáles, 110 Zuschauer, Primera Regional de Gran Canaria Grupo 1

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Marokko ist von den Kanaren aus nicht wirklich weit entfernt, dennoch handelt es sich beim Austragungsort dieses Spiels der Primera Regional um einen kleinen Ortsteil von Villa de Firgas, das eine gute halbe Auto-Stunde westlich von Las Palmas liegt. Die Anlage des Clubs ist recht schnuckelig mit einer überdachten Sitztribüne, von der man auch den Atlantik sehen kann, und benachbartem Catering-Bereich. Besonderes Merkmal ist die hohe Mauer hinter dem einen Tor, an der das große aufgemalte Club-Wappen prangt. Die Qualität des Spiels war auf diesem Niveau nicht gerade überragend, aber grundsätzlich sind die Spanier ja alle ganz ordentliche Techniker und das blitzte in Einzelaktionen immer wieder auf. Zur seichten Unterhaltung war diese Veranstaltung genau der richtige Abschluss der kleinen Tour und passte genau vor den Rückflug, der knapp drei Stunden nach dem Abpfiff startete.

Samstag, 25.01.2020, 17:15

spanien

UD Las Palmas vs CD Tenerife 0:0

Estadio de Gran Canaria, 21.464 Zuschauer, Segunda División

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El Derbi Canario, das Prestige-Duell zwischen den benachbarten Eilanden, das Zielspiel der Reise, wie es so schön heißt. Die gastgebende Unión Deportiva Las Palmas entstand kurz nach dem Krieg aus einer Fusion aus fünf lokalen Clubs und absolviert seitdem ein abwechslungsreiches Auf und Ab zwischen Primera und Segunda División. Zwei kurze Phasen mussten gar in der Drittklassigkeit bewältigt werden. In den 60ern erlebte der Verein seine erfolgreichste Phase und verpasste zwei Male nur knapp die spanische Meisterschaft. Der Club Deportivo Tenerife hat eine ähnliche wechselhafte Ligen-Historie vorzuweisen, benötigte aber länger um sich in den oberen Divisionen zu etablieren. Die erfolgreichste Phase waren sicherlich die 90er Jahre als der Heynckes-Jupp den Verein bis ins Halbfinale des UEFA-Cup führte. Dort versagte der Club aber auf ganzer Länge und versäumte es, den unaussprechlichen Verein aus Gesindelkirchen auf dem Weg zum Titelgewinn zu stoppen. Auch andere bekannte Deutsche waren auf Teneriffa tätig. Olli Neuville beulte zu Beginn seiner Karriere dort die Netze und Robert Enke verhinderte gegnerische Tore. Zettel-Ewald saß ebenso als Trainierer auf der Bank wie Bernd Krauss. Sogar zum glorreichen RWE gibt es eine Verbindung, denn Ex-Trainer Rudi Gores war als Co von Bernd Krauss auf Teneriffa tätig. UDLP ging als Favorit in die Partie. Der Verein hat Tuchfühlung zu den Plätzen, die zu den Aufstiegs-Playoffs berechtigen, während Tenerife um den Klassenverbleib kämpft. Nach munterem Beginn ohne ersichtlichen Leistungs-Unterschied erhielten die Gäste nach einer umstrittenen Notbremse einen Platzverweis, der sich als Gift für das Spiel erwies. Die Teneferos verlegten sich verständlicherweise auf die Defensive und Las Palmas konnte mit der Überzahl rein gar nichts anfangen. Interessant wurde es erst in der Schlussphase, als die konternden Gäste dem Sieg plötzlich näher schienen, als die planlosen Gastgeber. Bis 2003 spielte UDLP noch in seinem alten Estadio Insular mitten in der Stadt, eine schöne enge Bude, die heute in einen öffentlichen Park umgewandelt wurde. Nach Fertigstellung des Estadio de Gran Canario, zog der Verein um in diesen recht weitläufigen Kessel, der mir dennoch recht gut gefiel. Von Teneriffa waren gut 1000 Leute um die Frente Blanquiazul mitgekommen. Die Rivalität war durchaus zu erkennen, denn es wurde mitunter ordentlich gegen die benachbarten Blöcke gepöbelt. Die Ultras Naciente von Las Palmas zeigten zu Beginn eine einfache Choreo aus kleinen Schwenkern, einem zentralen Transparent mit dem Gruppen-Logo und Bannern mit den Worten Treue, Leidenschaft, Stolz, Freundschaft. Nun ja, eine Support-Hölle wird man in spanischen Kurven auf absehbare Zeit nicht finden, aber an der üblichen lauen Stimmung in den dortigen Stadien gemessen, war das Gebotene nicht so übel. Vor allem die Gäste zeigten sich motiviert und wurden zum Spielende und mit dem unerwarteten Punktgewinn immer lauter. Dass sich offensichtlich zunehmend viele deutsche Touri-Dödel unters Publikum mischen, war an einer Durchsage in deutscher Sprache zu erkennen – abartig! Insgesamt war das sicher keine Veranstaltung für die ewige Erinnerung, aber auf jeden Fall eines der interessanteren Spiele, die ich auf spanischem Boden besucht habe.

Samstag, 25.01.2020, 12:00

spanien

CD Tamaraceite vs CD Mensajero 4:2

Campo de Fútbol Juan Guedes, 550 Zuschauer, Tercera Division Grupo 12

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Tamaraceite ist ein kleiner Ort vor den Toren von Las Palmas. Der örtliche Fußballverein ist hat in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt. Der Club dümpelte ewig zwischen erster und zweiter Regionalklasse und stellte zwischendurch für mehrere Saisons sogar überhaupt kein Senioren-Team. Dann würde aber der Turbo gezündet und nach drei Aufstiegen in Folge, findet sich der Verein in der den ganzen kanarischen Archipel umfassenden Gruppe 12 der Tercera Division, der vierthöchsten Ebene in der spanischen Liga-Pyramide, wieder und auch dort mischt man schon wieder in der Spitzengruppe mit. Die Gäste, auf der Insel La Palma im Westen der Inselgruppe beheimatet, haben dagegen einige (Abstiegs-)Sorgenfalten auf der Stirn und stehen nur knapp über dem Strich. Die Heim-Mannschaft trat zwar überlegen auf und hatte mehr Spielanteile, ein großer Unterschied war aber nicht auszumachen und Mensajero konnte die Partie lange offen halten. So brachte der Favorit den Sieg erst spät unter Dach und Fach. Der Campo Juan Guedes ist eine ganz schicke Anlage mit einseitigem Ausbau, der mittig überdacht ist. Zu Beginn der Partie wurden die Gastgeber von einer kleinen Gruppe sogar akustisch unterstützt, der Support schlief aber schnell ein, was an den leckeren Zigaretten gelegen haben könnte, deren Aroma aus dem Grüppchen herüber zog.

Freitag, 24.01.2020, 21:00

spanien

Estrella CF Sardina del Sur vs CD San Pedro Mártir 1:1

Campo Municipal Las Palmitas, 250 Zuschauer, Liga Preferente Interinsular de Las Palmas

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Der Start in ein langes Wochenende auf Gran Canaria. Am heutigen Freitag standen mehrere Spiele zur Auswahl und dass ich bei Estrella landete, war dem Zufall geschuldet. Ich hatte mich eigentlich für einen anderen Kick entschieden, kam aber von einem Ausflug ins Insel-Innere am Campo Las Palmitas vorbei und entschied spontan, dort zu bleiben. Die Preferente ist die fünfte Ebene des spanischen Liga-Fußballs. Oberhalb befindet sich die in 18 regionale Gruppen eingeteilte viertklassige Tercera Division, von denen eine die Kanarischen Inseln umfasst. Die Preferente ist in zwei Gruppen unterteilt. Eine wird durch Teneriffa und die westlich liegenden Inseln gebildet, die andere durch die Teams von Gran Canaria und die östlichen Inseln. Mit dem Spiel des Vierten gegen den Zweiten war dieses nicht nur ein Spitzenspiel der Liga, sondern auch ein Derby, denn die Spielstätten der beiden Clubs trennen gerade einmal drei Kilometer. Auf dem Spielfeld ging es dementsprechend kämpferisch und unfassbar hektisch zu. Das ganze war geprägt von ständigem Geschrei und Gepöbel. Der stakkato-artige Charakter der spanischen Sprache, wenn laut gerufen wird, machte die Sache eher anstrengend als ansehnlich. Nach einer ordentlichen Torwart-Beule gingen die gastgebenden Sterne, was Estrella übersetzt bedeutet, in Führung. Die Gäste reagierten noch wütender und nach zweifelhafter Entscheidung gegen diese, kassierte ein Spieler nach vermeintlicher Schwalbe Gelb und nach nachvollziehbarem, aber zu aggressivem Reklamieren Gelb-Rot. Das brachte den Mann völlig auf die Palme und wäre er nicht von Mit- und Gegenspielern zurückgehalten worden, hätte er seine Ansicht gegenüber dem Referee wohl handfest untermauert. San Pedro ließ sich aber auch in Unterzahl nicht unterkriegen und kam spät zum nicht unverdienten Ausgleich. Der Campo Las Palmitas ist schon ordentlich abgeranzt, die Hauptseite ist teilweise durch Zäune abgesperrt und das Dach wurde mit zusätzlichen Stützen abgesichert. Auf der Gegenseite gab es sicherlich auch mal Stufen, diese wurden aber – vermutlich wegen Baufälligkeit – mit Beton verfüllt.

Sonntag, 19.01.2020, 12:15

niederlande

VV Venlo vs PSV Eindhoven 1:1

Stadion De Koel, 7.059 Zuschauer, Eredivisie

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Aufgrund der Nähe zu meinem Heimatort ist in den Niederlanden ja nicht mehr viel zu holen. Erst recht nicht in den oberen Spielklassen und in der Eredivisie gar nix mehr. Die Spielbesuche dort sind aber mittlerweile auch so lange her, dass es legitim erscheint, den einen oder anderen Ground mal aufzufrischen, zumal seit einiger Zeit zu beobachten ist, dass es in den niederländischen Fanszenen mehr Leben gibt und immer öfter Bilder von ansprechenden Choreografien und Pyro-Aktionen einiger Gruppen über die Grenze schwappen. Die Szenen des VVV und des PSV gehören da zwar nicht wirklich zu, aber aufgrund eigener kurzer Anfahrt und der räumlichen Nähe beider Vereine, hielt ich den Besuch dieser Partie für eine gute Idee. Am Stadion wurde in den deutlich über zehn Jahren nach meinem Besuch rein gar nichts verändert. Kann aber bald passieren – es ist wohl der Neubau der Hintertor-Tribüne für die VVV-Fans geplant, wie ein Plakat vor dem Stadion verkündet. Das Stadion De Koel – die Kuhle – wirkt mit der abstrakt angelegten Haupt- und der westlichen Hintertor-Seite also so speziell wie zuvor. Eigentlich ein ziemlicher Schrott-Ground, aber eben auf individuelle Weise. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Gäste-Sektor, der sich das Prädikat ‚besonders beschissen‘ mehr als verdient. Toll war es da oben im Eck wohl nie, aber mit der Plexiglas-Wand davor ist dem ganzen nun die Klobrille aufgesetzt worden. Vor allem die Sicht aus dem Block ist absolut indiskutabel, wie ein aus dem Block gepostetes Foto auf einem sozialen Netzwerk zeigte. Da die Glaswand den engen Sektor fast bis oben abschließt, drang auch der Support des PSV-Anhang kaum nach draußen. Gift für die Atmosphäre, was die da gebaut haben, eine echte Frechheit. So brachte auch der mit 550 PSV-Fans ausverkaufte Away-Sektor nicht den erhofften Support. Außer einem dumpfen Getrommel, dass mich an Dschungel-Filme erinnerte, kam nicht viel an. Die aktive VVV-Seite hat leider rein gar nichts drauf, das war mehr als schwach und so war es dann doch das übliche Holland-Feeling. Aber wenn sich die Entwicklung fortsetzt, werden die Veränderungen irgendwann in jede Fan-Szene Einzug halten, alles eine Frage der Zeit. Falls der Verband nicht dazwischen grätscht, denn auf die zunehmende Anzahl an Pyro-Shows wird jedenfalls schon kritisch geschaut. Ich war erstaunt, wie viel Deutsche im Publikum waren. Und damit sind nicht die Angehörigen der Hopping-Szene gemeint, von denen aber auch genügend identifiziert werden konnten, sondern tatsächlich Leute mit VVV-Fanartikeln, die am Verein interessiert sind. Auch unter Berücksichtigung der Grenznähe – die Kuhle liegt gerade mal ein paar hundert Meter von der Landesgrenze entfernt – schwer nachvollziehbar. Denn da bietet der Niederrhein oder das nahe Ruhrgebiet doch attraktivere Alternativen, um Fußball zu schauen. Beide Teams begannen mit drei Deutschen in der Anfangsformation, bei den Gastgebern befinden sich drei weitere im Kader. Der PSV war in der ersten Hälfte klar spielbestimmend und die Führung schien nur eine Frage der Zeit, aber beste Gelegenheiten wurden ausgelassen. Der VVV hatte nicht viel dagegen zu setzen, wurde aber mutiger und bekam im zweiten Durchgang einen Elfmeter zugesprochen, der für die Führung genügte. Der Philips‘ Sport Vereniging – immer noch Werksverein des Philips-Konzerns – fiel nicht mehr allzu viel ein, aber als alle mit dem Außenseiter-Sieg abgeschlossen hatten, kam der PSV mit der letzten Aktion in der Nachspielzeit zum Ausgleich.

Samstag, 18.01.2020, 15:30

deutschland

Düsseldorfer TSV Fortuna 1895 vs SV Werder Bremen 0:1

Arena Düsseldorf, 46.000 Zuschauer, Bundesliga

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Es wurde mal wieder Zeit, die Jugendliebe SV Werder zu unterstützen. War ja bitter nötig, da der Verein mal wieder mit dem Rücken zu Wand steht. Deshalb nahm ich auch extra meine Mama mit, die ich ja seinerzeit auch mit der Werder-Leidenschaft angesteckt habe und die in der jüngeren Vergangenheit als Talisman exzellente Arbeit leistete und eine stattliche persönliche Sieges-Serie vorzuweisen hat. Auch heute hat das ja wieder hervorragend funktioniert. Wäre sie Allesfahrerin stünde dem fünften Meistertitel wohl nichts im Wege. Der im Gedächtnis abrufbare stadionnahe, kostenlose Parkplatz konnte immer noch genutzt werden. Einige Jahre her, dass ich in dieser schmucklosen Arena zu Gast war. Und ich hatte beinahe verdrängt, wie gesichtslos sich dieser funktionale Mehrzweck-Bau offenbart. Mehr Nicht-Identifikation mit der Fortuna ist ja kaum noch möglich. Man findet kaum ein Indiz, das auf den Hauptnutzer hinweist, das ist nach wie vor schwach. Aber nicht mein Problem und auch nicht das des SVW, der sich hier mit ganz anderen Sorgen auseinander zu setzen hatte. Werder hatte stark fünf, sechs Anfangsminuten, dann waren aber auch die Gastgeber im Spiel und erarbeiteten sich ein kleines Übergewicht und ein paar mehr oder weniger gute Möglichkeiten. Auch die Grün-Weißen hatten ein paar Situationen vor dem Tor unter anderem ein ganzes dickes Ding in einer 1:1-Situation, das ungenutzt blieb. Torlos ging es in die Pause und das wurde dem Spiel auch gerecht, denn wirklich Bundesliga-würdig war das von beiden Seiten nicht. Das änderte sich nach dem Wechsel, denn plötzlich waren die Gäste von der Weser wach und drückten auf den Führungstreffer, der aber ausblieb. Als diese Druckphase zu Ende ging gelang dann doch die viel umjubelte Führung, wobei der Fortuna-Schnapper als Bande herhalten musste. Nun hatte ich eine richtig wütende Fortuna erwartet. Die war es vielleicht auch, aber sie fand kein wirkliches Mittel, um die Partie umzubiegen. Hektisch wurde es noch in der Nachspielzeit, die mit einer Gehirnerschütterung des Neu-Bremers Vogt und der Ampelkarte für Torschütze Moisander für die Bremer wenig Erfreuliches mit sich brachte. Unter dem Strich ein wahnsinnig wichtiger Dreier gegen einen Tabellen-Nachbarn und vor dem Hintergrund, dass andere Konkurrenten punkten konnten. Die Fortuna-Kurve fand ich regelrecht enttäuschend. Ich kann mich von früher noch an brachiale Schlachtrufe erinnern und auch wenn ich den Verein nicht sonderlich mag, hatte die Kurve doch meinen Respekt. Die heutige Performance war aber wirklich mager – auch wenn ich aufgrund der Nähe zum Away-Sektor natürlich zwangsläufig hauptsächlich den Bremer Anhang wahrnahm – und auch der Umfang der aktiven Masse kam mir klein vor. Dass motivierende Spruchband zum Intro enthielt dazu nach meinem Erachten noch einen grammatikalischen Fehler – ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Rechtschreibreform da Spielraum lässt. Schien aber keinem groß aufzufallen, sonst wäre Ultra-Deutschland wohl darüber hergefallen. Auch den Werder-Anhang hatte ich schon stärker erlebt, auch zahlenmäßig, denn gerade im Westen ist der SVW ja immer well-supported. Zwar waren die benachbarten Bereiche zum Gästeblock gut in Grün und Weiß durchtränkt, aber dennoch blieb das hinter anderen Spielen zurück. Wie auch der Support, der nicht wirklich schlecht war, aber das Potential wurde halt nicht voll abgerufen. Zu große Anspannung? Wer weiß es schon und ist am Ende auch nachrangig. Meine Mutter behielt ihre weiße Weste der letzten Jahre, da hat der SVW derzeit einen echten Joker in der Hinterhand.

Samstag, 11.01.2020, 15:00

deutschland

Rot-Weiss Essen vs FC Groningen

Stadion Essen, 800 Zuschauer, Testspiel

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Weil der Terminkalender mal wieder viel zu voll war, traf ich erst einige Minuten nach Anstoß ein und es ließ sich erahnen, dass sich nur ein paar hundert Unentwegte her bequemt hatten. Daher erwog ich ernsthaft, den Rückzug anzutreten, enterte dann aber doch das zweite Wohnzimmer. Testspiele gegen holländische Vereine wurden in der Vergangenheit meist genauso schnell wieder abgesagt, wie sie angesetzt wurden. Umso erstaunlicher, dass diese Partie nun tatsächlich durchgeführt wurde. Dass keine Kulisse wie bei den Liga-Spielen erwartet werden durfte, war klar, aber Spiele gegen internationale Gegner sind selten und daher hatte ich mit mehr Interessierten gerechnet. So wie ich auch mit mehr Gäste-Anhängern gerechnet habe, als den letztlich 29 Personen im Away-Sektor. Es wurde gemunkelt, dass sich auch eine Fraktion Erlebnisorientierter auf den Weg machen wollte – was natürlich der Grund ist, warum es selten zu Vergleichen mit niederländischen Clubs kommt – was wiederum entsprechendes Klientel auf rot-weisser Seite anzog, das in Bergeborbeck herum schlich. Letztere fanden aber keinen Gegner und verschwanden daher auch schnell wieder aus dem Stadion-Umfeld. Als ich das Stadion zur zehnten Spielminute betrat, leuchtete mir bereits ein 0:2 von der Anzeigetafel entgegen. Waren wohl zu Beginn nicht ganz wach, die Roten. Aber sie kamen besser ins Spiel und zum Ausgleich, gleichzeitig der Pausen-Stand. Was dann in Hälfte zwei geschah, vergisst man besser schnell wieder. Nicht eine Torchance wurde herausgespielt und in der Defensive wurde mit Gastgeschenken nicht gegeizt. Die Groninger agierten überlegen und gewannen verdient, aber sicher um zwei Tore zu hoch, was die Folge der Nachlässigkeiten in der rot-weissen Hintermannschaft war. Testspiele geben ja nur selten einen realistischen Messwert für die Pflichtspiele wieder, aber an der Defensive muss weiter gearbeitet werden.

Sonntag, 05.01.2020, 14:30

belgien

Zutendaal VV vs K. Hoeselt VV 4:4

Sportcomplex Kerkeberg, 120 Zuschauer, 2e Provinciale Limburg B

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Und weil es so schön(?) war, gleich noch einmal Belgien. Und um die Widerstandsfähigkeit einem Härtetest zu unterziehen, ging es gleich mal eine Klasse tiefer. Tweede Provinciale heißt das dann und fällt schon untere schwere Kost. Da wir zu viert waren – Sascha, Björn und Pascal – wurde diese Last zumindest auf vier Schultern verteilt. Der Zutendaal VV erfreut sich einer neu gestalteten Anlage mit einem recht ansehnlichem Sozialtrakt. Nicht ganz so ansehnlich war dann das Ball-Gerülpse auf dem Platz. Nicht ganz verwunderlich, denn die Gastgeber zierten den letzten Tabellenplatz. So war der Gast aus Hoeselt auch spielbestimmend und ging beinahe zwangsläufig in Führung. Die spielerischen Mittel der Zutendaaler waren begrenzt, aber was stimmte waren Kampf und Einsatz und daher konnte Hoeselt nie entscheidend davon ziehen. Als eine Viertelstunde vor Schluss der Anschlusstreffer zum 3:4 fiel gerieten die Gäste schwer ins Trudeln und kassierten kurz vor dem Ende durch einen sehenswerten Volley-Treffer noch den Ausgleich. Mit diesem Punktgewinn verließen die Gastgeber dann auch das Tabellenende. Acht Treffer machten den Kick zumindest zu einer unterhaltsamen Angelegenheit. Der unverzichtbare Frituur-Besuch rundete diesen Ausflug ab.