
BSV Kickers Emden vs Rot-Weiss Essen 0:5
Ostfriesland-Stadion, 1.500 Zuschauer, Testspiel

Bedingt durch den Aufstieg des Herzensclubs in Liga drei, werden die Auswärtsfahrten ja nun endlich länger. Das Testspiel in Emden bot eine wunderbare Möglichkeit, ein wenig für die weiten Anreisen zu ‚üben‘. Nach 14 Jahren Abstinenz von der bundesweiten Ebene, ist man das weite Reisen ja gar nicht mehr gewohnt. Der Termin am Freitag-Abend bot an, in Emden zu übernachten, das ermöglichte dann auch, ein oder zwei oder zehn Bier zu naschen. Marco und Krösus aus der gewohnten Rot-Weiss-Bagage, ergänzt um Alex aus dem Frankenland, der sein Herz auch zu einem großen Teil an den RWE vergeben hat, waren die Genossen für diese Nacht. Es ging um den Ostfriesland-Supercup, der natürlich letztlich nur ein Testspiel war. Die Kickers hatten den Ostfriesland-Cup, ein privat organisiertes Turnier ohne Verbands-Hintergrund, im letzten Jahr gewonnen. Und der Sieger diese Cups durfte nun gegen den glorreichen RWE antreten, der zu diesem Spiel schlicht als halbwegs prominenter Gegner eingeladen worden war.
Im Ostfrieslandstadion war ich vor gefühlt ewigen Zeiten schon einmal zu Gast. Am ersten Spieltag der Saison 2005/2006 sah ich einen ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg des Deutschen Meisters von 1955. Beide Vereine haben in den Jahren danach keine allzu glorreiche Karriere hingelegt, aber beide Clubs haben nun auch den Grundstein für bessere Tage gelegt. Wie der RWE durfte aber auch der BSV Kickers nach der abgelaufenen Saison einen Aufstieg feiern – in der Regionalliga wird nun immerhin gespielt. Wie groß die Euphorie in Essen ist, sah man daran, dass gut 250 Leute die Anreise aus dem Pott zu diesem Test auf sich genommen hatten. Nicht wenige davon ebenfalls mit Nachtquartier, wie die Farbverteilung in der Emdener Innenstadt später offenbaren sollte. Eine derartige Zahl hat unser Verein bei Punktspielen in der Regionalliga West gegen Ende so manch vergurkter Saison nicht mobilisieren können. Natürlich sieht man bei diesen Spielen viele bekannte Gesichter. Da wird das Spiel dann doch eher zur Nebensache und ich kann mir deshalb auch zum heute Dargebotenen kein fundiertes Urteil erlauben, zumal ich in der zweiten Hälfte vom Bierstand nicht mehr recht wegkam. Etwas peinlich geriet dann am Ende die ziemlich hölzern organisierte Pokal-Übergabe mit erzwungenem Spalier der jeweiligen Mannschaften. Da war dann wohl das Provinzdenken doch etwas Trumpf, denn so ein ausgedienter Mist wird ja heutzutage normal gar nicht mehr bemüht.









