Mittwoch, 29.07.2020, 18:00

deutschland

ETB Schwarz-Weiß vs Rot-Weiss Essen 0:2

Stadion Uhlenkrug, 300 Zuschauer, Testspiel
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Endlich mal wieder die Roten! Nach 143 Tagen durfte ich wieder einem Spiel des Herzensclubs beiwohnen. Während die angesetzten Heim-Testspiele ohne Audience über die Bühne gehen werden, ergriffen die Schwatten im Schatten (des RWE) die Chance, das Spiel mit der maximal zugelassenen Zuschauerzahl zu absolvieren. Eine Tageskasse gab es natürlich nicht – die Tickets wurden im Vorverkauf vergeben. Dieser fand am Dienstag der letzten Woche statt, begann um 17:00 Uhr und war um 17:07 Uhr erledigt. Ohne meine Beteiligung natürlich, aber rein kommt man ja immer irgendwie. Das vorgegebene Konzept mit Maskenpflicht, durch Markierung ausgegebene Sitzplätze usw wurde vom Publikum einigermaßen gut umgesetzt. Warum aber nur die recht beengte Sitztribüne des altehrwürdigen Uhlenkrug mit ihren 1.400 Plätzen freigegeben war, anstatt auch die verbleibenden circa 8.500 Stehplätze freizugeben, was die ‚Bevölkerungsdichte‘ deutlich entzerrt hätte, weiß wohl niemand. Für den RWE war es der zweite Test der neuen Saison nach einem relativ bedeutungslosen 11:0 gegen den Bezirksligisten VfB Bottrop. Die Roten taten sich in Hälfte eins schwer gegen den Oberligisten, der den Spielaufbau des Deutschen Meisters von 1955 durch hohe Laufbereitschaft und frühes Pressung erfolgreich störte. Daher hatte der RWE zwar viel Ballbesitz, aber so konnte Neuzugang und Topstürmer Simon Engelmann kaum in Szene gesetzt werden. Die wenigen Kontermöglichkeiten spielte der ETB aber auch nicht gut aus, weshalb RWE-Tormann Golz weitestgehend beschäftigungslos blieb. Die Wechsel zur Halbzeit brachten dann frischen Wind und die Geschichte wurde einseitiger. Durch zwei Standards wurde das Endergebnis hergestellt und es gab noch zwei Aluminiumtreffer zu verzeichnen. Letztlich geht das Ergebnis so in Ordnung, aber vor dem selbst formulierten Anspruch „Aufstieg“ ist noch reichlich Luft nach oben, auch wenn die Beine durch die hohe Trainingsintensität sicherlich schwer waren.

Sonntag, 26.07.2020, 14:30

deutschland

VfB Altena vs TuS Plettenberg 1:0

Reineckestadion, 120 Zuschauer, Testspiel
Weiter ging es Lenne-abwärts nach Altena, das aufgrund seiner mächtigen Burg überregionale Bekanntheit genießt. Im Gegensatz zum örtlichen VfB, auch wenn dieser Gründungsmitglied der Oberliga Westfalen war, aber wenige Jahre danach aus eben jener abstieg. Seit über zehn Jahren spielt der Club nun auf Kreis-Ebene. Verblieben aus besseren Zeiten ist das Reinecke-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 8.000 Plätzen. Das Stadion wurde in den Boden ‚eingegraben‘, so dass man es auf der obersten Stufe betritt. Das reine Fußballstadion ist rundherum mit Stehrängen angelegt. Die eine Spielhälfte wird von zwölf Stufen gesäumt, zur anderen Hälfte verjüngen sich die Ränge um knapp die Hälfte. Wie auch in Lennestadt bildet die Sauerland-Kulisse einen idylischen Rahmen.  Zu Gast war Bezirksligist TuS Plettenberg, der wohl nur noch aufgrund des Saisonabbruchs Bezirksligist ist und von der Entscheidung profitierte, dass es keine Absteiger gibt. Denn zum Zeitpunkt des Lockdown zierte der TuS das Tabellenende. Auch hier war kein Klassenunterschied zu erkennen und der VfB gewann die Partie durch einen frühen Treffer. Wie bei den meisten Spielen zuvor, kam auch in Altena eine ganz ordentliche Zuschauerzahl zustande. Normalerweise würden die ganzen Testspiele doch kein Schwein von der heimischen Terrasse locken, aber die relativ lange Fußball-freie Zeit hat das Interesse der Leute offensichtlich beflügelt.

Sonntag, 26.07.2020, 11:00

deutschland

SV Rot-Weiss Lennestadt-Grevenbrück vs FC Lennestadt 1:1

Stadion An der Habuche, 175 Zuschauer, Testspiel
Mit der Herzdame startete ich einen Tagesausflug ins Sauerland. Das erste Ziel hieß Grevenbrück, ein Ortsteil von Lennestadt. Rot-Weiss Lennestadt-Grevenbrück, ehemaliger Oberligist, gehört zu den Nutznießern des Virus-bedingten Saisonabbruch. Zwar belegte das Team in den besten Farben der Welt zum Zeitpunkt des Abbruchs nur den zweiten Tabellenplatz der Kreisliga Olpe, rutschte begünstigt durch die Quotienten-Regelung, da es ein Spiel weniger ausgetragen hatte, mit einer um 0,02 höheren Punktzahl als der nominelle Tabellenführer auf den Aufstiegsplatz. Die berühmte Sackhaaresbreite brachte also den Aufstieg in die Bezirksliga. Mit dem Stadion An der Habuche verfügt der Verein über eine großzügig angelegte Spielstätte, die auf der Hauptseite eine dem Sozialgebäude vorgelagerte Stehtraverse und auf der Gegenseite eine überdachte Tribüne bietet. Das Stadion liegt idyllisch schön und gesäumt von Wäldern und Wiesen im hügeligen Grünen am Ortsrand. Dort erwarteten die Rot-Weissen zur besten Frühschoppenzeit den FC Lennestadt zum Ortsduell. Der FC Lennestadt ist Teilnehmer der Westfalenliga, also zwei Spielklassen über dem Neu-Bezirksligisten angesiedelt. Von einem Klassenunterschied war aber kaum etwas zu bemerken. Das scheint ein Trend nach dem Re-Start zu sein, denn bei den bisher besuchten Testspielen, war selten ein Unterschied zwischen Teams aus verschiedenen Ligen zu bemerken. Die Gastgeber agierten mindestens auf Augenhöhe und erspielten sich die besseren Chancen. Davon nutzten sie eine im zweiten Durchgang, vergaben aber weitere hochkarätige Möglichkeiten. Eine ungeschriebene Regel im Fußball ist ja, das sich dieses gegen höherklassige Mannschaften meistens rächt. So auch hier und heute und der Verbandsligist erzielte noch den etwas schmeichelhaften Ausgleichstreffer.

Donnerstag, 23.07.2020, 19:30

deutschland

BV Altenessen 06 vs SV Borbeck 2:6

Sportplatz am Kaiserpark, 40 Zuschauer, Testspiel
Ziemlich spontan entschied ich mich zum Spielbesuch am Kaiserpark, wo ich auf Marco und Frank, der eigens aus dem Westfälischen angereist war, traf. Am Kaiserpark – oder behördlich-offiziell Sportplatz Stankeitstraße – war ich bestimmt zehn Jahre nicht mehr. Sportlich hält sich der Reiz auch in Grenzen. Der BVA hat kann zwar auf eine regional recht erfolgreiche Historie zurückschauen, mit Beginn des Millenniums begann aber der Abstieg des Vereins, der diesen bis ganz nach unten in die C-Klasse spülte. Danach war man zwar zumindest wieder bis in die Kreisliga A aufgestiegen, hängt aber nun in der Kreisliga B fest. Hatte der BVA 2010 noch den Integrationspreis des DFB erhalten, kam der Club vor drei Jahren in die Negativ-Schlagzeilen. Da die Spieler der ersten Mannschaft wiederholt durch gewaltsames Verhalten gegen Schiedsrichter und gegnerische Spieler auffielen, solidarisierten sich die übrigen Teams der Liga miteinander und entschieden, gegen den BVA nicht mehr anzutreten. Daher bekam die BVA-Mannschaft beinahe in der gesamten Rückrunde für jedes Spiel drei Punkte am grünen Tisch und stieg kampflos auf. Allerdings war der BVA eh Tabellenführer – was das Verhalten der Spieler noch irrationaler erscheinen lässt – und hätte vermutlich auch aus eigener Kraft den Aufstieg erreicht. Der Verein räumte dann zwar in der Ersten ordentlich auf, aber noch im letzten Jahr schaffte es dann die zweite Mannschaft in die überregionale Presse, von der nach einer Attacke auf den Unparteiischen 13 Spieler gesperrt wurden. In beiden Fällen bestand die Teams zu einem großen Teil aus Spielern mit Migrationshintergrund, von denen viele an den Verfehlungen beteiligt waren. Da scheint ein großes Mentalitäts-Problem zu bestehen und der Verein wird Jahre brauchen, um das schlechte Image aufzupolieren. Der Platz am Kaiserpark bekommt durch die 1959 errichtete überdachte Tribüne einen ganz eigenen Charakter. Leider ist es um die Tribüne nicht gut bestellt, denn da die Bausubstanz des Daches arg in die Jahre gekommen ist, wurde sie im letzten Jahr für Zuschauer gesperrt und eingezäunt. Ganz frisch wurde vor wenigen Tagen die Meldung durch die Medien verbreitet, dass der Abriss der Tribüne beschlossen ist, da eine Sanierung deutlich über 300.000 Euro kosten würde. Damit würde wieder ein Platz seines sehenswerten Merkmals beraubt. Klassengefährte SV Borbeck erwies sich als zu stark für die BVA-Erste und siegte deutlich und verdient.

Sonntag, 19.07.2020, 15:00

deutschland

TuS Hattingen vs SV Eintracht Dorstfeld 3:0

Stadion Wildhagen, 68 Zuschauer, Testspiel
Mit Marco nahm ich die Anreise nach Hattingen mit dem Fahrrad in Angriff. Unweit meiner Wohnung läuft einer dieser auf alten Güterbahn-Trassen errichteten Fahrradwege vorbei. Dieser hat direkten Anschluss an den Ruhrtal-Radweg, so dass die 25 Kilometer beinahe ohne Straßennutzung abgespult werden konnten, wie auf dem Rückweg dann natürlich auch. Nach einem kleinen Rundgang durch die Altstadt und einem fetten Gyros-Teller wartete dann das Stadion Wildhagen auf uns. Auch wieder ein Platz, der wenig bespielt wird. Ist jetzt auch nicht hochgradig spannend, aber mit einer mehrstufigen Traverse die mittig einige Sitzgelegenheiten bietet, auf jeden Fall über dem Durchschnitt. Ein interessantes Sicherheitskonzept hatte man sich hier überlegt. Am Einlass wurde darum gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Bei nicht allzu großem Andrang war am Eingang aber natürlich gar nix los. Der parallel zum Spielfeld verlaufende weg zum Vereinsheim und der Bierbude war dann sogar mit ‚Fahrspuren‘ abgekreidet, damit sich an- und abreisende Zuschauer nicht in die Quere kommen. Der einzige Ort an dem sich mehrere Menschen auf einem Fleck sammelten, war die Bierbude. Und ratet mal… kein Schwein hatte dort eine Maske in die Visage gespannt. Dabei wäre das bei manchen rein optisch schon ratsam gewesen. Zum Bierverkauf hatte man sich dann noch einen pfiffigen Kreisverkehr ausgedacht, damit sich keine Personen entgegenkommen, aber selbstredend hielt sich auch daran keine Sau. Zu Gast beim Bezirksligisten war A-Ligist aus Dortmund-Dorstfeld. Und der machte seine Sache in den ersten zwanzig Minuten ganz ordentlich, dann fiel der erste Treffer für den TuS, der sich dann eine Überlegenheit erspielte, die im zweiten Durchgang zu zwei weiteren Treffern führte.

Samstag, 28.07.2020, 14:00

deutschland

SV 20 Brilon vs SV Lippstadt 0:4

Stadion Jakobuslinde, 150 Zuschauer, Testspiel
Der SV Brilon verfügt mit dem Stadion Jakobuslinde über ein schnuckeliges kleines Stadion mit einer ansehnlichen Tribüne mit einem Giebeldach. Die Tribüne wirkt allerdings älter als sie letztlich ist – in den 80er Jahren wurde diese erbaut. Leider wird übelicherweise der benachbarte Kunstrasen für den Spielbetrieb genutzt. Diese ganzen Kunstrasen-Plätze sind echt Fluch und Segen zugleich. Klar ist der Untergrund einfach zu bespielen und verzeiht so manche technische Unzulänglichkeit und natürlich sind die Plastik-Halme einfach zu pflegen. Echter Fußball findet aber auf Rasen statt und die meisten Kunstrasen-Anlagen haben auch wenig Charme und wirken steril. Der SVB feiert in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum. Aus diesem Grunde finden einige attraktive Testspiele statt, die im Stadion ausgetragen werden, wo sonst – wenn überhaupt – noch die Jugend des Vereins spielt. Mit Thomas nutzte ich direkt die erste Gelegenheit und reiste zum Spiel gegen den Regionalligisten SV Lippstadt an. So konnte ich mir auch als Nebeneffekt einen Eindruck von einem Liga-Gegner des glorreichen RWE machen. Einige andere bekannte und unbekannte Szene-Gestalten hatten die Chance ebenfalls ergriffen. Der SVL zeigte sich aber dann doch mindestens eine Nummer zu groß für den Landesligisten, ging früh in Führung und baute diese bis zur Halbzeit bereits zum Endergebnis aus. In Hälfte zwei ließen die Gäste es etwas ruhiger angehen, die Gastgeber nutzten aber die wenigen Möglichkeiten zur Ergebniskosmetik nicht. Wir verließen die Jakobuslinde mit der Information, dass das Rasen-Spielfeld zeitnah in ein Kunstrasen-Feld umgewandelt wird. Das raubt dem Stadion zwar ein wenig die Idylle, aber dann wird es wohl immerhin wieder öfter genutzt.

Freitag 17.07.2020, 19:30

deutschland

SV Duissern 1923 vs SV Scherpenberg 0:5

SVD-Platz, 150 Zuschauer, Testspiel
Und weiter geht der Testspiel-Terror. Mal sehen wann der Fussi-Nachdurst gesättigt ist und man die Schnauze voll hat von dem Test-Geknüppel. Wird wohl noch was dauern. Auch der SV Duissern gibt aktuell seinem Rasenplatz eine Chance. Ansonsten finden die Spiele des Clubs beinahe ausschließlich auf dem benachbarten Asche-Hartplatz statt. Ich setzte mal einen der in der Lockdown-Phase gefassten Vorsätze um und reiste mit dem Rad an. Da nicht der direkte Weg, sondern der entlang des Rhein-Herne-Kanals gewählt wurde, waren es zumindest 18 Kilometer. Nach der ganzen Radtourerei der letzten Wochen aber eine leichte Übung. Da ich kurz vor dem Ziel feststellen musste, dass die Luft aus dem Vorderrad entwich, sollte es beim Hinweg bleiben. Der günstige Termin an einem lauschigen Freitag-Abend zog dann einige lokale Koryphäen der Bewegung an. Pils wurde reichlich ausgeschenkt und so wurde es eine äußerst kurzweilige Veranstaltung. Das Spiel zog meine Aufmerksamkeit nur am Rande auf sich, aber das reichte, um zu bemerken, dass A-Ligist gegen den Landesligisten aus Moers überraschend gut mithielt. Dass das Ergebnis am Ende doch recht deutlich wurde, lag eher an der letztlich doch höheren Qualität der Gäste-Offensive als an spielerischer Überlegenheit. Der Rasenplatz der SVD-Anlage verfügt mit einer zehnstufigen Traverse über einen Ausbau, von dem sich vernünftig Fußball schauen lässt. Nach dem ganzen Bier war ich beinahe froh, dass dem Rad die Luft ausgegangen war, denn der Heimweg wäre wohl schwerer gefallen. Die Gattin war so freundlich mich und das lädierte Stahlross abzuholen.

Donnerstag, 16.07.2020, 19:30

deutschland

FSV Gevelsberg vs FC Gevelsberg-Vogelsang 2:0

Stadion Stefansbachtal, 130 Zuschauer, Testspiel
Mit RWE-Genosse Marcel steuerte ich das Bergische Land an. Der FSV Gevelsberg ist prinzipiell ein ehemaliger Drittligist. Der Verein entsprang einer Fusion aus den Sportfreunden Eintracht und dem VfL Gevelsberg und eben jener VfL verbrachte einige Spielzeiten in der Oberliga Westfalen und zwar zu Zeiten, als die Teilnahme am Oberliga-Spielbetrieb Drittklassigkeit bedeutete. Einst hatte der VfL hehre Ziele, die den Club im bezahlten Fußball sahen. Wie so oft mündete diese Absicht aber in Misswirtschaft und dem tiefen Fall bis in die Kreisliga. Der Fusionsclub FSV hat es nun zumindest wieder bis in die Bezirksliga geschafft. Zu Gast zum zweiten Testspiel nach dem Lockdown war der Stadtrivale aus dem Ortsteil Vogelsang zu Gast im Stadion Stefansbachtal, einer weitläufige Anlage mit einer überdachten Sitz- und einer großen Naturtribüne.  Und der B-Ligist schlug sich im Nieselregen nicht übel, allerdings fehlte das Fortune. Das Higlight dieser Veranstaltung war aber defintiv die leckere, crosse Bratwurst vom Grill.