Endlich mal wieder die Roten! Nach 143 Tagen durfte ich wieder einem Spiel des Herzensclubs beiwohnen. Während die angesetzten Heim-Testspiele ohne Audience über die Bühne gehen werden, ergriffen die Schwatten im Schatten (des RWE) die Chance, das Spiel mit der maximal zugelassenen Zuschauerzahl zu absolvieren. Eine Tageskasse gab es natürlich nicht – die Tickets wurden im Vorverkauf vergeben. Dieser fand am Dienstag der letzten Woche statt, begann um 17:00 Uhr und war um 17:07 Uhr erledigt. Ohne meine Beteiligung natürlich, aber rein kommt man ja immer irgendwie. Das vorgegebene Konzept mit Maskenpflicht, durch Markierung ausgegebene Sitzplätze usw wurde vom Publikum einigermaßen gut umgesetzt. Warum aber nur die recht beengte Sitztribüne des altehrwürdigen Uhlenkrug mit ihren 1.400 Plätzen freigegeben war, anstatt auch die verbleibenden circa 8.500 Stehplätze freizugeben, was die ‚Bevölkerungsdichte‘ deutlich entzerrt hätte, weiß wohl niemand. Für den RWE war es der zweite Test der neuen Saison nach einem relativ bedeutungslosen 11:0 gegen den Bezirksligisten VfB Bottrop. Die Roten taten sich in Hälfte eins schwer gegen den Oberligisten, der den Spielaufbau des Deutschen Meisters von 1955 durch hohe Laufbereitschaft und frühes Pressung erfolgreich störte. Daher hatte der RWE zwar viel Ballbesitz, aber so konnte Neuzugang und Topstürmer Simon Engelmann kaum in Szene gesetzt werden. Die wenigen Kontermöglichkeiten spielte der ETB aber auch nicht gut aus, weshalb RWE-Tormann Golz weitestgehend beschäftigungslos blieb. Die Wechsel zur Halbzeit brachten dann frischen Wind und die Geschichte wurde einseitiger. Durch zwei Standards wurde das Endergebnis hergestellt und es gab noch zwei Aluminiumtreffer zu verzeichnen. Letztlich geht das Ergebnis so in Ordnung, aber vor dem selbst formulierten Anspruch „Aufstieg“ ist noch reichlich Luft nach oben, auch wenn die Beine durch die hohe Trainingsintensität sicherlich schwer waren.