Donnerstag, 20.09.2018, 22:00

griechenland

PAE Olympiakos Peiraios vs Real Betis Balompié 0:0

Stadio Georgios Karaiskákis, 28.650 Zuschauer, Europa League Gruppenphase

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Dieser Kick traf meine Erwartungen in keiner Weise. Zwar gehe ich selten mit hoher Erwartung in ein Stadion, aber von der Olympiakos-Kurve hatte ich dann doch zumindest eine deutlich intensivere Lautstärke erwartet. Optisch war natürlich nicht viel zu erwarten, da Pyro-Exzesse während der Spiele der Europäischen Wettbewerbe von der UEFA-Mafia hart bestraft werden. Da war der Papierrollen-Wurf akls Intro schon fast das maximal zu Erwartende. Dass die Stimmung dann nicht den üblichen griechischen Lärmpegel erreichte, kann auch daran gelegen haben, dass die technisch klar überlegenen Gäste das Publikum mit ihrem einschläfernden Ballbesitz-Fußball ohne nachhaltigen Zug zum Tor schlicht und einfach hypnotisiert haben. Leck die Ziege, war das ein dröger Kick. Aus der andalusischen Hauptstadt waren nur etwa 100 Personen angereist, die Daheimgebliebenen werden schon gewusst haben warum.

Sonntag, 16.09.2018, 19:15

griechenland

AE Larisa vs Panathinaikos AO 1:3

AEL Arena, 3.646 Zuschauer, Superleague Ellada

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Seit 2010 spielt AEL nicht mehr im alten ‚Stadio Alcazar‘ sondern in der modernen Arena. Zwar kehrte der Verein zwischendurch für zwei Spielzeiten in die alte Spielstätte zurück, aber deren Zeit scheint – zumindest als Spielort für die erste Mannschaft – abgelaufen. Das neue Stadion ist aber nicht verkehrt, verfügt über vier einzelne Tribünen, grenzt sich damit von den Einheits-Arenen ab, wirkt durch die geschlossenen Ecken auch schön eng und hat ein eigenes Gesicht. Knapp eine Stunde vor dem Anpfiff fanden wir uns am Stadion ein und der Irrsinn nahm seinen Lauf. Aufgund des Personalisierungswahns – jedes Ticket wird seinem Käufer wird mit dessen persönlichen Daten zugeordnet – dauerte es bis zur 15. Spielminute, bis wir endlich im Stadion Platz nahmen. Wahnsinn. Leider galt auch für dieses Spiel der Gäste-Bann. Die großen Clubs dürfen zu den brisanten Auswärts-Partie keine Fans mitbringen. Dadurch fehlt diesen Spielen natürlcih irgendwie der letzte Kick, auch wenn der 150-Mann-Mob um Alkazar Larissa ein ordentlichen Auftritt hinlegte. Sportlich behielt der Favorit die Oberhand.

 

Freitag, 14.09.2018, 19:00

deutschland

SC Verl vs Rot-Weiss Essen 1:1

Sportclub Arena, 2.580 Zuschauer, Regionalliga West

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Ich reiste einen Tag früher von Mallorca zurück als die Club-Kumpanen. Und zwar, um den Zeitplan zu entzerren, denn am Folgetag wollte ich mit der Herz-Dame in den Jahresurlaub entschwinden. Der Spielplan-Gestalter ermöglichte es, dazwischen noch das Auswärtsspiel des glorreichen RWE beim Sportclub Verl mitzunehmen, denn in der runderneuerten Sportclub-Arena war ich nach der Komplett-Überdachung noch nicht zu Gast. Der rot-weiße Ultra-Haufen machte unter dem niedrigen Dach ganz gut Alarm, stimmungsfreundlich ist das neue Outfit des ehemaligen Stadion an der Poststraße auf jeden Fall. Geschmacklich kann man allerdings über das erwählte Design streiten. Mit einem leistungsgerechten Remis endete die Partie, welches keinen der beiden Clubs so richtig weiter bringt.

Dienstag, 12.09.2018, 18:45

spanien

RCD Mallorca vs Real Oviedo 1:0

Estadi de Son Moix, 5.582 Zuschauer, Copa del Rey 2.Runde

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War zwar kein Fußball-Trip auf des Deutschen liebste Urlaubsinsel, aber wenn man schon mal da ist und der Real Club Deportivo unter der Woche im Pokal antreten muss, kann man die Chance auch nutzen. Das ‚Son Moix‘ ist etwas zu groß geraten, wurde allerdings ursprünglich auch für die Universiade 1999 erbaut. Obwohl das Estadio durch die Laufbahn  sehr weitläufig ist, gefällt es mir mit den steilen, hohen Geraden sehr gut. Um die aktiven Supporter näher ans Spiel zu bringen wurde im Innenbereich vor einer Kurve eine kleine Stahlrohrtribüne aufgestellt, ein Mittel was ich optisch nicht sehr mag, aber für meinen Geschmack auch der einzige Makel des Runds ist. Im Innenleben der Tribünen findet man ein paar schicke Graffitis. Die aktive Gruppe der Mallorquiner bemühte sich um Stimmung, aber bei der überschaubaren Anzahl und der Weite des ‚Son Moix‘ war das nicht viel mehr als laues Geträller. Die Spanier sind ja eh nicht für brachiale Stadion-Atmosphäre berühmt. Der Hand voll Gäste-Hinchas reichte es aus, anwesend zu sein, von da kam gar nix, hätte aber auch nicht viel gebracht. Mallorca gewann das Spiel mit dem Minimal-Resultat und zog in die nächste Runde ein.

Samstag, 08.09.2018, 19:00

spanien

CF Port de Sóller vs CD Cala Millor 0:0

Camp d’en Maiol, 160 Zuschauer, Primera Regional Preferente Mallorca

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Die einwöchige Kegeltour führte uns ins 17. Bundesland, wo in einer luxuriösen Finca die Seele vor sich hin baumelte. Fußball wird auch auf Mallorca natürlich auch reichlich gespielt, so dass ich den Aufenthalt für einen kleinen Ausflug nutzte. Ein kleines Stadion mit bezaubernder Bergkulisse der Sierra de Tramuntana findet man in Sòller, nördlich der Insel-Hauptstadt Palma. Ein paar Leute prügelten hinter dem Tor mehr oder weniger rhythmisch  auf eine Trommel ein und versuchten sich in ein wenig Anfeuerung. Das half aber alles nix, denn auf fünftklassiger Ebene wurde zwar kein schlechter, aber leider torloser Fußball geboten.

Dienstag, 04.09.2018, 19:30

deutschland

SC Werden-Heidhausen vs 1.FC Bocholt 2:9

Sportpark Löwental, 216 Zuschauer, Niederrheinpokal 2.Runde

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Vor über zwanzig Jahren habe ich diesen Platz selber mal bei einem Auswärtsspiel beackert. Mit ein paar Bolzplatzfreunden hatte ich mich einem Verein angeschlossen, um dem Gekicke wieder mehr Ernsthaftigkeit zu verschaffen und unser erstes Saisonspiel führte uns zur SG Werden 80. Bin mir gar nicht sicher, ob der Club überhaupt noch am Spielbetrieb teilnimmt oder existiert. Jedenfalls muss man sich ja Ziele setzen und da wir in der untersten Spielklasse begannen, konnte dieses nur Aufstieg lauten. Zum Warmmachen liefen wir mit entsprechenden ‚Unternehmen Aufstieg‘-Shirts auf und machten uns damit zur Hass-Mannschaft für die ganze Liga, was aber nichts daran änderte, dass wir die Vorgabe auch realisierten. Damals war es noch ein Hartplatz mit Asche-Belag, heute liegt ein zeitgemäßer Teppich voller Plastik-Halme. 20 Minuten konnte der Kreisligist die Partie gegen den Oberligisten offen gestalten, dann war der Führungstreffer für die Bocholter gleichzeitig der Dosenöffner und das Spiel nahm die erwartete Richtung.. Zumindest konnten die Ruhr-Anlieger im zweiten Durchgang noch die Ehrentreffer erzielen. SGW-Veteran Mucki war auch anwesend, so dass während der nun einseitigen Partie etwas gefachsimpelt werden konnte.

 

Sonntag, 02.09.2018, 18:00

polen

KS Cracovia vs Legia Warszawa 0:0

Stadion Cracovii im. Józefa Pilsudskiego, 8.123 Zuschauer, Ekstraklasa
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Die Tour abschließend gab es das sogenannte Zielspiel zu sehen – die Legionäre aus der Hauptstadt waren bei Cracovia zu Gast. Während die Eishockey-Abteilung von Cracovia eine der erfolgreichsten des Landes ist, sieht es im Fußball anders aus. Zwar wurde man erster polnischer Fußballmeister und gewann auch noch vier weitere Titel, den letzten allerdings kurz nach dem Krieg und spätestens mit Beginn des neuen Jahrtausends geriet der Verein auch endgültig in den Schatten des Stadtrivalen Wisla. In den letzten Jahren sah sich Cracovia regelmäßig mit dem Abstiegskampf konfrontiert und konnte diesen auch nicht immer erfolgreich bestreiten. Auch das Zuschauerinteresse ist geringer als bei Wisla, dessen Stadion nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Gegen den Vorzeige-Club aus Warszawa hätte ich aber doch mehr Zuschauer erwartet. Die Legionisci machten den relativ kleinen Sektor Gosci auch nicht ganz voll, allerdings musste man ja dankbar sein, dass den Gästen die Anreise erlaubt worden war, das ist ja im Sanktions-geschwängerten Polen auch nicht immer selbstverständlich. Stimmungsmäßig war das dann auch nicht mehr als Durchschnitt. Legia spulte eine Art Standardprogramm ab und auf Seiten Cracovias dauerte es eh erst einmal bis zur 20. Minute ehe der Block voll genug war, dass man überhaupt mit dem Support begann. Ziemlich enttäuschende Sache. Das Spiel schien sich davon anstecken zu lassen, denn das war wahrlich keine Augenweide. Beide Teams hätten mit dieser Leistung gegen jeden deutschen Zweitligisten große Probleme bekommen. Und auch eine achtzig-minütige Überzahl verhalf den Gastgebern nicht zum Sieg.  Tja, dass das nun nicht das beste Stadion-Erlebnis ever werden würde, war schon klar, aber ein wenig mehr hätte es dann doch sein dürfen. Man kann halt nicht immer gewinnen und gegen einen weniger namhaften Gegner wäre es sicher noch schlimmer gekommen

Sonntag, 02.09.2018, 15:00

polen

SF Fairant Kraków vs KS Plomien Jerzmanowice 4:3

Stadion WKS Wawel, 80 Zuschauer, Klasa B Kraków Grupa III

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Während der Reise nach Nordkorea im Frühjahr stieß Szczepan aus Kraków zu unserer kleinen Reisegruppe. Da wir uns gut verstanden, tauschten wir unsere Kontaktdaten aus, mit der Absicht sich irgendwann wieder zu treffen. Die Gelegenheit ergab sich recht zügig, nämlich am heutigen Tage. Szczepan hat mit einigen Freunden einen eigenen Fußballverein aus der Taufe gehoben und aktuell spielt der Verein seine Premieren-Saison. Eingestuft in der untersten Spielklasse ist man noch auf der Suche nach einer festen Heimat und muss die Heimspiele mal hier und mal dort austragen. Das heutige Heimspiel wurde im Stadion des WKS Wawel Kraków angepfiffen, einem ehemaligen Erstliga-Club und Pokalsieger Polens. Der Ground ist ein absoluter Traum und verfügt über eine große, betagte, überwiegend aus Holz erbaute Haupttribüne und eine nicht minder große Gegentribüne. Beide Tribünen sind teilweise mit Sitzschalen ausgestattet, die allerdings von der Witterung gezeichnet sind. Die recht neuwertige blaue Tartanbahn passt da gar nicht so recht ins Bild. Wir bekamen ein lebhaftes, gar nicht so übles Spiel mit wechselnder Führung und dem besseren Ende für Fairant – übersetzt: Feierabend – geboten. Ich werde mit Interesse verfolgen, welchen Weg der Verein in Zukunft nehmen wird.