Sonntag, 23.06.2019, 15:00

deutschland

Duisburger FV 08 vs TV Voerde 4:0

Grunewald-Kampfbahn, 1.150 Zuschauer, Relegation zur Bezirksliga Niederrhein

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Re-Visit, wie es im Hopping-Slang so schön heißt, in Duisburg-Hochfeld. Der Duisburger FV 08 ist einer dieser typischen Traditionsvereine des Ruhrpotts. Die erfolgreichste Zeit erlebte der Club vor und nach dem 2.Weltkrieg, als man in den jeweiligen höchsten Spielklassen agieren durfte. Nach längerer Durststrecke wurde in den 80ern zumindest der Aufstieg in die damals viertklassige Verbandsliga und die Hauptrunde des DFB-Pokal konnte erreicht. Nach dem letzten Abstieg aus der Verbandsliga Ende des Jahrtausends, ging es in wenigen Jahren runter bis in die Kreisliga A, später sogar in die Kreisliga B. Am heutigen Tag sollte die Rückkehr in die Bezirksliga gefeiert werden, wofür im Hinspiel in Voerde mit einem recht kurios ergaunerten Sieg eine gute Ausgangsposition erkämpft wurde. Denn der DFV war wohl lange Zeit das schlechtere Team und lag mit 0:2 zurück, eher nach einer Stunde der Anschluss fiel. Ein Elfmeter in der Schlussminute brachte den Ausgleich und ein Eigentor in der fünften Minute der Nachspielzeit gar noch den Sieg. In der schnuckeligen ‚Grunewald-Kampfbahn‘ sollte also heute ein erfolgreicher Saison-Abschluss gefeiert werden. In einem kleinen Grünstreifen am Bahndamm gelegen, gibt es auf zwei Seiten Ausbau. Auf der einen wird überwiegend gesessen, auf der anderen, größeren Seite wird gestanden. Eine vierstellige Zuschauerzahl bot dem Spiel einen würdigen Charakter. Spannend wurde es eigentlich nie. Die Gäste, unter anderem von einer kleinen aktiven Gruppe – vermutlich jüngere Vereinsmitglieder – unterstützt, konnte dem Siegesdruck nicht standhalten und spätestens nach dem Führungstreffer für die Gastgeber direkt nach der Pause war das Fünkchen Hoffnung aus den Spieler-Gesichtern gewichen. Beim DFV herrschte verständlicherweise große Freude, die in einer grünen Rauchwolke gen (Fußball-)Himmel stieg.

Montag, 10.06.2019, 14:00

niederlande

VV Hoogeveen vs OJC Rosmalen 1:3

Sportpark Bentinckspark, 500 Zuschauer, Relegation zur Topklasse

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Nur um diese 90 Minuten später wieder zu verschließen. Der kurzzeitig erwachende Rest-Verstand ließ mich die Sinnhaftigkeit der folgenden Aktion kurz hinterfragen, aber dann ergab ich mich in mein Schicksal. Auch im Frikandel-Ländle wird noch relegiert und in Hoogeveen, in der Provinz Drenthe gelegen, fand ein Spiel der Vorschlussrunde um verbleibende Startplätze der viertklassigen Hoofdklasse statt. Natürlich keine sonderlich elektrisierende Veranstaltung und ob der ‚Bentinckspark‘ eher der Grund war, die Strecke auf sich zu nehmen, sei dahingestellt. Aber Spiele mit (vor)entscheidendem Charakter üben ja doch mehr Reiz aus, als unbedeutende Liga-Spiele Mitte der Rückrunde. Der Sportpark zeigt sich auch eine Spur besser, als die üblichen Anlagen auf diesem Spielniveau und Mexicano, Frikandel und Patat rundeten den Ausflug ab. Die Gastgeber hatten das Hinspiel verloren und gerieten auch im Rückspiel früh auf die Verliererstraße. Der zwischenzeitliche Ausgleich ließ einen Hauch Spannung aufkommen, aber ein Platzverweis kurz darauf und die neuerliche Gästeführung klärten die Geschichte dann schnell. Ab nach Hause.

Sonntag, 09.06.2019, 18:30

italien

US Triestina Calcio vs AC Pisa 1909 1:3 n.V.

Stadio Nereo Rocco, 19.446 Zuschauer, Relegation zur Serie B

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Dieses war also die andere Final-Paarung um den Aufstieg in die Serie B und im Gegensatz zum Spiel in Piacenza musste hier und heute eine Entscheidung fallen, denn das Hinspiel fand bereits am Mittwoch in Pisa statt und endete 2:2 unentschieden. Für Spannung war also gesorgt. Das ‚Stadio Rocco‘ ist ein absolut fetter Trümmer. Vier überdachte, baulich voneinander getrennte Tribünen ergeben ein reines Fußballstadion, das von einer beeindruckenden Architektur gezeichnet ist. Die Dächer der Geraden werden von einer Art Giebel, welcher mit von einer Glaskuppel versehen ist, gekrönt. 2.500 Ragazzi waren aus der Stadt mit diesem schiefen Turm angereist. Wie erwartet und verabredet, traf ich den sagenumwobenen ‚Iltis‘ auf der Haupttribüne und wir genossen die Nummer gemeinsam. Der große Tifo wurde es heute leider nicht, lediglich die Heimseite zeigte zum Spielbeginn eine simple Choreo mit zentraler Blockfahne. Dafür wurde es akustisch umso besser. Beide Kurven glänzten mit dauerhaft extrem hoher Mitmachquote mit nur wenigen Schwächephasen und aufgrund der Überdachung schepperte das teilweise schon sehr ordentlich über die Ränge. Das Geschehen auf dem Rasen war dann gut zerfahren und, ähnlich wie der Kick am Vortag, von vielen Pfiffen des Referee unterbrochen. Richtig schön anzusehen war das nicht, aber es war ordentlich Feuer drin. Den Führungstreffer der Gäste aus der ersten Hälfte konnte Triestina im zweiten Durchgang per Elfmeter verdient ausgleichen und mit 1:1 ging es in die Verlängerung, denn die Auswärtstor-Regel zählt in den Finals nicht. Triestina spielte nach einem Platzverweis nach Notbremse kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mittlerweile in Unterzahl. Pisa bekam daher Oberwasser und ging früh in der Extra-Time erneut in Führung. Die Gastgeber schmissen nun wütend alles rein, Pisa zog die üble Zeitspiel-Karte und daher gab es nun im Minutentakt Ärger und Rudelbildungen auf dem Platz. Geile Aktion, als ein tödlich verletzter Gäste-Akteur mal wieder Minuten behandelt und dann mit Trage abtransportiert wurde. Diese wurde aber an der Heimkurve vorbei getragen und clever erkannten die Ragazzi, dass der Junge nach der langen Spielzeit sehr durstig sein musste. Hilfreich linderten sie die Qual mit einem Hagel aus Wasserflaschen und Bierbechern, so dass der Sterbende wie einst Lazarus von der Trage aufsprang und davon spurtete. Kurz vor Ende machte Pisa nach einem Konter den Deckel drauf und der Rest des Abends war eine Feier in blau und schwarz und ein sinnloser Pokal wurde auch noch überreicht (bekommt der Sieger der anderen Paarung auch einen solchen?). Da ich noch die Rückfahrt nach Bergamo zu absolvieren hatte, machte ich mich bald darauf mal auf den Weg. Gegen 22:30 Uhr fuhr ich los, irgendwo bei Padua gönnte ich mir zwei Stunden Schlaf im Mietwagen, und um 6:40 Uhr hob Herr Ryan von Bergamo mit mir ab. Endlich mal wieder Oldschool-Hopping (ach nee, bin ja nur Fußball-Tourist) mit Schlafmangel. Um 10:00 Uhr schloss ich die heimische Wohnungstür auf.

Samstag, 08.06.2019, 20:30

italien

Piacenza Calcio 1919 vs Trapani Calcio 0:0

Stadio Leonardo Garilli, 7.865 Zuschauer, Relegation zur Serie B

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Einmal ist ja immer das erste Mal und so brachte mich der Flixbus über Nacht von Salzburg nach Bergamo. Die Fahrt wurde fast komplett verpennt und damit als deutlich angenehmer verbucht, als befürchtet. In Bergamo übernahm ich den vorab gebuchten Mietwagen und fuhr mautvermeidend in den Ort des abendlichen Spieles. Zwei Plätze waren noch für die kommende Saison der zweiten italienischen Spielklasse, der Serie B, zu vergeben. Prinzipiell war das heutige Spiel ein Halbfinale. Da aber die Sieger der beiden Halbfinal-Paarungen zum Aufstieg berechtigt sind, hatten die Spiele natürlich Final-Charakter. Das Hinspiel dieser Paarung fand nun in Piacenza statt. Das ‚Stadio Leonardo Garilli‘ ist eine dieser herrlichen typisch italienischen Buden, welche die besten Jahre deutlich hinter sich gelassen haben. Es bröckelt hier der Beton, es blättert dort die Farbe ab, der Ground macht aus seinem Zustand keinen Hehl. Aus Trapani, im letzten Winkel Siziliens gelegen, waren über 500 Leute gekommen, die ohne jede Unterbrechung eine gute Party in ihrem Block feierten. 1.500 Straßenkilometer trennen die beiden Konkurrenten – das nenn ich mal Auswärtsfahrt. Und Kompliment, so viele Gäste hatte ich nicht erwartet. Die ‚Curva Nord Piacenza‘ eröffnete mit einer simplen Zettel-Choreo. Bei Tageslicht ein gutes Stilmittel und einfach in der Ausführung, so dass auch diejenigen Besucher ihren Job schnallten, die nicht so häufig ins Stadion gehen, denn mehr als 3.000 Tifosi verliefen sich in der Liga-Runde selten im weiten Rund. Die Stimmung auf der Heimseite war anfangs stark, ließ dann aber mehr und mehr nach und wurde der Bedeutung des Spiels nicht gerecht. Nach gut einer halben Stunde trieb nur noch ein Kern von gut 200 Leuten ihre Mannen an. Trapani zeigte sich auf dem Platz in Hälfte eins als das bessere Team und hatte zwei richtig gute Chancen, die der Piacenza-Schnapper stark entschärfte. Die Gastgeber legten dann in der zweiten Hälfte zu und erarbeiten sich ein Übergewicht, aber die Sizilianer waren immer gefährlich und hatten die besseren Einzelspieler. Torszenen blieben aber Mangelware und beinahe jeder Angriff wurde wegen irgendeines Regelverstoßes abgepfiffen, so dass kein wirklicher Spielfluss aufkam und das Geschehen auch eher in die Kategorie ‚Hafer‘ einzuordnen war. So bekam der Kick dann auch das Resultat, dass er verdiente und die Trapanisti reisten mit einer guten Ausgangsposition zurück auf ihre Insel.

Freitag, 07.06.2019, 18:30

oesterreich

SV Austria Salzburg vs TSU Bramberg 2:2

Erich-Misoph-Stadion, 900 Zuschauer, Salzburger Liga

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Beruflich weite ich zwei Tage zum Messebesuch in München, da bot es sich an, nach dem Ende der Veranstaltung direkt im Süden zu bleiben und eine kleine Tour anzuhängen. Per Mitfahrgelegenheit ging es dann weiter nach Salzburg, einfach weil es nur ein Drittel des Zugfahrpreises kostete und die Bahnverbindung durch eine Baustelle unterbrochen und durch Schienenersatzverkehr geflickt wurde. Dem zeitlichen Ablauf brachte es keinen Vorteil, durch ein völlig überforderte A8 dauerte der Transfer in die Festungsstadt beinahe drei Stunden. Die Salzburger Austria hat bewegte Jahre hinter sich. 2005 wurde der Verein vom Brause-Konzern Red Bull übernommen und nach dessen Vorstellungen umgestaltet. Gefiel der Austria-Szene natürlich überhaupt nicht und diese versuchte in zähen Verhandlungen mit der neuen, durch Red Bull bestellten Vereinsführung die Identität des Clubs zu wahren. Was letztlich scheiterte. Darauf wurde ein neuer SV Austria Salzburg gegründet, der sich in der Tradition des alten SVAS sieht. Nach dem Versuch einer Kooperation mit einem anderen Salzburger Club stellte man sich schließlich endgültig auf eigene Füße und fing ganz unten an. Nach vier Aufstiegen in Folge war die drittklassige Regionalliga erreicht, danach geriet die Erfolgsstory etwas ins Stocken und des dauerte einige Jahre bis der Aufstieg in die zweite Spielklasse gefeiert werden durfte. Damit hatte sich der Verein aber übernommen und es musste Insolvenz angemeldet werden, verbunden mit dem Zwangsabstieg in die Regionalliga, in der die Klasse auch nicht gehalten werden konnte. Eine weitere Insolvenz konnte zur knapp vermieden werden und in der Salzburger Landesliga konnte sich der Verein dann endlich konsolidieren. Nach nun zwei Jahren in der vierklassigen Landesliga wird es wieder auf drittklassiges Niveau nach oben gehen, denn der Aufstieg stand für den Tabellenzweiten vor dem heutigen letzten Spieltag bereits fest. Auch für die Gäste ging es um nichts mehr. An die 1.000 Zuschauer hatten den Weg ins kleine ‚Erich-Misoph-Stadion‘ gefunden. Die Kurve um ‚Union Ultra‘ präsentierte als Intro eine Choreo, bei der als zentrales Element das Vereinswappen zum Tribünendach hochgezogen wurde. Rechts und links davon wurden kleine Folienfähnchen in den Farben Violett und Silber geschwenkt und zwei Spruchbänder beschworen Tradition und Beständigkeit des Vereins. Die Präsentation derer stellte sich aufgrund des starken Windes als Herausforderung dar, die letztlich souverän bestanden wurde. Die Stimmung auf der gut gefüllten Hintertor-Tribüne hätte dann besser kaum sein können, nur der Spielverlauf hielt da nicht mit, denn die Gäste gingen durch zwei sehenswerte Treffer in Führung, welche die Austria aber zum gerechten Halbzeitstand ausgleichen konnte. Im zweiten Durchgang spielten dann eigentlich nur die Gastgeber, ohne die Bramberger aber ernsthaft gefährden zu können, weshalb der Halbzeit- auch der Endstand blieb. Zum Saison-Finale wurde dann noch mal ordentlich gefackelt. In der Kurve steckt ordentliches Potential, da kann man nur wünschen, dass es weiter stetig nach oben geht und man vielleicht eines Tages wieder auf Top-Niveau agieren kann.

Mittwoch, 05.06.2019, 19:30

deutschland

SSV Grefrath vs DJK Arminia Lirich 3:0

Sportpark Heidefeld, 500 Zuschauer, Abstiegs-Relegation Bezirksliga Niederrhein
Wenn sich nicht eine illustre Truppe um die Rot-Weiss-Kameraden Krösus und Marcel sowie den schwarz-gelben Strategen Daniel – in Insider-Kreisen auch als ‚Boston‘ 😉 bekannt – zusammen gefunden hätte, wäre diese Partie wohl an mir vorbei gegangen. Der ‚Sportpark Heidefeld‘ glänzt durch zwei Plätze ohne Ausbau, einer mit Naturrasen-, einer mit Kunstrasen-Spielfläche, auf letzterem wurde der Kick ausgetragen. Also nichts was mich allein hinter dem Ofen hervor gelockt hätte. Aber in kurzweiliger Gesellschaft verlabert sich so ein Ausflug ja doch schnell. Natürlich war auch die Bedeutung des Spiels noch ein kleiner Anreiz, denn hier wurde gegen den Abstieg aus der Bezirksliga relegiert. Gut 500 Zuschauer fanden sich zum Hinspiel dieses Vergleichs ein, davon gut 150 aus dem Ruhrpott. Die Gäste hatten auch die erste halbe Stunde klares Oberwasser, aber ein Elfmeter brachte die Niederrheiner auf die Siegerstraße. Mit einem Konter wurde aus stark abseitsverdächtiger Position die 2:0-Halbzeitführung hergestellt. In Hälfte zwei wurden die Arminen zunächst durch den schwachen Schiedsrichter mit einer überzogen harten Entscheidung dezimiert und fanden danach einfach kein Mittel mehr, um das Geschehen an sich zu reißen. Es kam stattdessen schlimmer, denn Grefrath erhöhte und mit einem weiteren Platzverweis gegen die Gäste wurde diesen für das Rückspiel eine höhe Hürde in den Weg gestellt.

Sonntag, 02.06.2019, 15:00

deutschland

SV Concordia Emsbüren vs SV Union Lohne 0:3

Sportpark Hanwische, 700 Zuschauer, Bezirksliga Weser-Ems Gruppe 3
Als ich am Mittwoch die Anlage in Lohne verließ, rief der Sprecher durch das Mikro „Alle die hier sind, will ich am Sonntag in Emsbüren sehen!“ Na gut, dem Befehl gehorchte ich gern, denn der Hauptplatz in Emsbüren ist mit einer schicken Tribüne recht sehenswert. Dieser wird aber nicht immer genutzt und da aufgrund der Bedeutung dieses Spiels für die Gäste eine entsprechende Zuschauerzahl zu erwarten war, schien die Nutzung des Hauptplatzes sicher. Wurde dann auf Nachfrage beim Verein auch bestätigt und gut 700 Leute fanden sich an, davon sicherlich mehr als zwei Drittel auf Seiten der Gäste. Die Concordia hatte den Abstiegskampf erfolgreich bestritten, war vor dem Spiel bereits gerettet und konnte ohne Druck aufspielen. Tat sie dann auch, weshalb Union trotz technischer Überlegenheit Mühe hatte, sich offensiv in Szene zu setzen. Die wenigen sich bietenden Chancen wurden kläglich vergeben. So dauerte es über eine Stunde Spielzeit bis der erlösende Treffer fiel, der sich als Dosenöffner erwies. Danach zeigten sich die Gäste deutlich befreit und machten die Geschichte mit zwei weiteren Treffern sattelfest. Die Feierlichkeiten nach dem Abpfiff wurden mit zwei Fackeln und zwei kleinen Rauchtöpfchen garniert.

Donnerstag, 30.05.2019, 15:00

deutschland

SV Mesum vs BSV Schüren 1:2

Adolf-Brühl-Stadion, 350 Zuschauer, Abstiegs-Relegation Westfalenliga

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Das ‚Adolf-Brühl-Stadion‘ im Hammer Ortsteil Bockum-Hövel wird nicht mehr allzu häufig bespielt, da die Anlage auch einen Kunstrasenplatz umfasst, der überwiegend für den Spielbetrieb herhalten muss. Als der Spielort für dieses Entscheidungsspiel bekannt war, wurde die Chance daher beim Schopfe gepackt. In einem Zug mit dem Bau des Kunstrasen-Nebenplatzes wurde das Stadion vor einiger Zeit teilweise zurückgebaut und saniert. Die Asche-Laufbahn verschwand und das Stankett und der Zuschauerumlauf wurden unmittelbar ans Spielfeld gerückt. Die schöne, mittig überdachte Tribüne, die sich mit hohen sechs Stufen über die gesamte Länge des Spielfeldes zieht, wurde nicht angetastet. Heimverein ist die SG Bockum-Hövel, die vor ein paar Jahren aus Arminia und Westfalia Bockum-Hövel sowie den Sportfreunden Bockum entstand. Diese Fusion wird an der Rückwand der Tribüne des Stadions mit einem schönen Graffiti gewürdigt. Ein Absteiger aus der Westfalenliga wurde heute gesucht, also war es ein wichtiges und entscheidendes Spiel, zu dem ich einige Zuschauer mehr erwartet hätte. Der SV Mesum aus dem nördlichen Münsterland traf den Dortmunder Club aus dem Stadtteil Schüren. Die Münsterländer hatten über weite Teile des Spiels leichte Vorteile und gute Möglichkeiten, aber es dauerte bis in die Schlussviertelstunde ehe sie die Führung erzielten. Das weckte offenbar die Abstiegsängste des BSV, der sich plötzlich mit aller Macht gegen das Schicksal stemmte. Kurz vor dem Ende gelang tatsächlich noch der Ausgleich und damit nicht genug – in der Nachspielzeit fiel noch der erlösende Treffer, der die Partie ein wenig auf den Kopf stellte.