
Real Zaragoza vs Real Valladolid CF 0:0
Estadio la Romareda, 14.795 Zuschauer, Segunda División

Es wäre heute auch der Doppler Levante und Atletico in Liga eins machbar gewesen, aber das hätte viel Aufwand und Zeitdruck bedeutet und aus dem Alter für viel Aufwand und Zeitdruck bin ich halt irgendwie raus und nur noch selten dazu bereit. Es hätte mich auch jeder Möglichkeit beraubt, abseits des Fußballs etwas aufzusaugen, wie zum Beispiel den Palacio de la Aljaferia oder die sehenswerte Basílica de Nuestra Senora del Pilar, die größte Barockkirche Spaniens. Daher vermied ich die blutige Hopping-Nummer und stieg am Vormittag in den Hochgeschwindigkeitszug AVE und kurz nach Mittag, nach nur etwas mehr als einer Stunde und zwanzig Minuten Fahrzeit 300 Kilometer weiter, wieder aus. Bei zwar kühlen Temperaturen aber sonnigem Wetter konnte ich mir die Stadt dann etwas ansehen bis der Grund der Anreise seine Aufmerksamkeit erforderte. Das La Romareda ist ein schöner betagter Brocken. Alles wirkt etwas angenagt und die Patina der vorherigen Fußball-Epoche liegt wie ein sanfter Schleier über diesem Stadion. Als ich vor dem Spiel eine Runde um das Stadion drehte, geriet ich in den Protest der Hinchada der Gastgeber, die sich hinter der Haupttribüne sammelte und ihren Unmut über den nun schon Jahre schwelenden sportlichen Stillstand des stolzen ehemaligen Europapokalsiegers und mehrfachen spanischen Pokalsiegers, der seit beinahe zehn Jahren in Liga Zwei rumdümpelt, äußerte. Das missfällt dem treuen Anhang, der Taten vom Präsidium fordert. So blieb der Block dann auch die ersten fünfzehn Minuten leer, ehe die Anhänger diesen stürmten und das Team unterstützten. Aus Valladolid warten etwa 140-150 Leute gekommen. Der Verein hat gute Chancen den Abstieg der vergangenen Saison zu korrigieren. Beide Teams neutralisierten sich ziemlich und das Spiel bekam sein gerechtes Ergebnis, denn gute Torchancen waren Mangelware. Der AVE brachte mich dann in Spaniens Hauptstadt, wo am nächsten Morgen der Rückflug anstand.
















