Sonntag, 23.08.2020, 15:00

TuS Langenholthausen vs TuRa Freienohl 2:0

Sportplatz Düsterloh, 300 Zuschauer, Kreispokal Arnsberg Finale

Die Recherche nach einem halbwegs vernünftigen Spiel endete im Sauerland. Im Balver Ortsteil Langenholthausen wurde das Pokal-Finale des Kreises Arnsberg angestoßen. Gegner des gastgebenden Landesligisten TuS war der Bezirksligist aus Meschedes Ortsteil Freienohl. Der Sportplatz Düsterloh liegt idyllisch zwischen Feldern und Wäldern oberhalb des Ortes – richtig charmante Dorf-Sportanlage. Da auch hier gemäß Landesverordnung nur 300 Zuschauer erlaubt waren, war eine frühe Anreise erforderlich. Beinahe eine Stunde vor Beginn bei einem harmlosen Kreispokal-Finale anwesend sein zu müssen, kann auch wohl auch nur der kleine fiese Virus erzwingen. Ausverkauft wurde dementsprechend gemeldet und einige, die leer ausgingen, nutzten den am Platz vorbei führenden Weg, um von dort als Zaungäste dem Spiel beizuwohnen. Aus Freienohl war eine ganze Busladung Fans angereist, um den Underdog zu unterstützen. Natürlich bietet so eine Anlage genug Fläche, dass sich die Zuschauer entsprechend verteilen könnten. Genauso natürlich sammelte sich der größte Teil der Horde aber unmittelbar vor dem Clubheim, strategisch günstige zu den Getränke- und Grillständen. Eine gewisse Mischung aus Corona-Müdigkeit und Unbekümmertheit scheint sich in den Köpfen breit gemacht zu haben. Man hat sich halt irgendwie an die Virus-Situation gewöhnt und stumpft ab. Eine andere Mischung machte sich auch noch breit. Das Geruchs-Potpourri des frisch gedüngten Feldes und des Gummi-Granulat des Kunstrasen ergab in der Nase eine herrliche Note aus Kuhscheiße mit verbrannten Autoreifen. Das Spiel begann den Kräfteverhältnissen entsprechend. Der TuS zeigte sich überlegen und erzielte nach zwanzig Minuten den verdienten Führungstreffer. Das weckte dann aber die TuRaner auf, die sich ein Übergewicht erarbeiteten. Dieses führte aber weder vor noch nach dem Seitenwechsel zum Erfolg und mit fortschreitender Spielzeit zeigte sich die Partie ausgeglichen. Mitte der zweiten Hälfte fiel dann der vorentscheidende zweite Treffer für die Gastgeber, die noch einige Konterchancen ausließen.

Mittwoch, 19.08.2020, 19:45

SG Unterrath vs FC Büderich 02 (Spielabbruch)

Sportanlage Franz-Rennefeld-Weg, 200 Zuschauer, Kreispokal Düsseldorf Halbfinale

Relativ spontan entschied ich mich am Nachmittag, dieses Kreispokal-Halbfinale in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens anzusteuern. Als Bezirksliga-Tabellenführer ist die gastgebende SG Unterrath durch den Saisonabbruch in die Landesliga befördert worden. Der Gast aus dem Meerbuscher Ortsteil Büderich verweilt dagegen weiter auf Bezirksliga-Niveau. Der Hauptplatz der Bezirkssportanlage am Franz-Rennefeld-Weg hat durchaus brauchbaren Ausbau zu bieten. Eine vierstufige Traverse auf der einen und eine sechsstufige mit mittig installierter Überdachung auf der anderen Seite zieren die Längsseiten des Spielfeldes. Beide Traversen bieten Sitzbänke über die gesamte Länge. Leider wirkt die Anlage am Rande eines Gewerbegebiets etwas steril und lässt den Charme eines Amateur-Fußballplatzes vermissen. Auf diesem Platz wird allerdings Bundesliga gespielt, denn seit mittlerweile drei Jahren mischt die U17 des Vereins in der West-Staffel der U17-Bundesliga mit – für so einen kleinen Verein absolut respektabel. Der Sieger des heutigen Spiels sollte nicht nur im Halbfinale des Kreispokal stehen, sondern hätte auch die Qualifikation für den Niederrheinpokal gesichert. Überraschend gehörten die ersten zwanzig Minuten den Gästen. Unterrath kam nicht so recht ins Spiel und benötigte Zeit um den Kick ausgeglichen zu gestalten. Dennoch ging Büderich kurz vor der Hälfte verdient in Führung. Die SGU kam dann bissig aus der Kabine. Die von beiden Teams eh schon recht hart und nickelig geführte Partie wurde noch intensiver. Der Referee war um seinen Job nicht zu beneiden. Das Spiel wurde noch hektischer, es wurde außen wie auf dem Platz noch mehr rum gebrüllt, es gab viele Spielunterbrechungen. Das ganze hatte für die Aktiven wie für die Zuschauer nichts mehr mit entspanntem Fußballschauen zu tun. Das Kräfteverhältnis kippte deutlich zu Gunsten der Gastgeber und nach einer Stunde Spielzeit fiel der Ausgleich. Da Unterrath weiter Druck machte und den Gegner in dessen Hälfte einschnürte, hätte der Führungstreffer für die Gastgeber eigentlich fallen müssen. Wenige Minuten vor dem Ende wurde es dann dunkel, denn ein Flutlichtmast quittierte den Dienst. Dieser konnte zwar nach einiger Zeit zum Weitermachen animiert werden, aber das brachte keinem der Akteure mehr die entscheidende Erleuchtung. Verlängerung also und nun wurde es unangenehm. Kurz nach Wiederbeginn wurde zunächst ein SG-Spieler mit der Ampelkarte unter die Dusche geschickt. Trotzdem gelang Unterrath kurz vor Halbzeit der Extra-Time der mittlerweile verdiente Führungstreffer. In den letzten 15 Minuten eskalierte dann eine Situation, in welcher sich zunächst ein Unterrather eine Tätlichkeit gegen einen Büdericher Spieler erlaubte, was dazu führte, dass plötzlich Ersatzspieler, Betreuer und Anhänger beider Teams auf das Spielfeld rannten und ein undurchsichtiges Durcheinander entstand. Der trotz aller Hektik immer um Besonnenheit bemühte Schiedsrichter tat das wohl einzig Richtige und brach die Partie ab. Da das Geschehen aus meiner Position nicht gut zu erkennen war, will ich es auch nicht bewerten. Auffällig ist allerdings, dass an Partien, die aus dem Ruder laufen sehr oft Teams beteiligt sind , deren Aktive überwiegend Migrationshintergrund haben, wie es auch bei der SG Unterrath der Fall ist. Aber dieses offensichtliche Mentalitäts-Problem aufzuarbeiten, ist nicht Aufgabe dieser Plattform. Ich wehre mich auch dagegen, pauschal darüber zu urteilen und natürlich hat auch die Büdericher Mannschaft ihren Anteil daran, dass es zu diesem Spielabbruch kam. Leider wirft dieser nun wieder ein schales Licht auf den unterklassigen Fußball.

Sonntag, 16.08.2020, 16:00

SV Rot-Weiß Westönnen vs SV 1947 Hilbeck 7:6 n.E.

Sportplatz Bruchstraße, 300 Zuschauer, Kreispokal Soest Halbfinale

Halbfinal-Derby in Werl. Die Ortsteile Westönnen und Hilbeck kämpften um einen Startplatz für das Finale im Soester Kreispokal. Die Gäste traten als Landesligist beim Bezirksligisten favorisiert an, wovon aber – wie so oft bei Pokalspielen – nicht viel zu sehen war. Daher ging Westönnen auch verdient in Führung, fing sich von den stärker werdenden Gästen aber noch den Ausgleichstreffer ein. Bedeutete Verlängerung. Dachte ich zumindest, aber dann ging es doch direkt in die Elfer-Lotterie. Alle Schützen trafen, bis der Unglückliche kam, der die Partie mit einem schwach geschossenen Elfer entscheiden sollte. An dem Ball konnte kein Torwart der Welt vorbei springen und der Außenseiter löste das Final-Ticket. Die Sportanlage Bruchstraße, direkt an der Bahnstrecke Dortmund-Paderborn gelegen, hat trotz eines sterilen Kunstrasen-Platzes Charme Auf einer Seite können die Zuschauer erhöht stehen, da das zum benachbarten Maisfeld ansteigende Gelände geschickt genutzt wurde. Das Spiel war mit der maximal erlaubten Zahl von 300 Besuchern natürlich ausverkauft.

Samstag, 15.08.2020, 17:00

FV Engers 07 vs Eisbachtaler Sportfreunde 1:0 n.V.

Stadion am Wasserturm, 500 Zuschauer, Rheinland-Pokal Halbfinale

Da es in Gießen nicht zu einer Verlängerung kam, stand dem zweiten Programmpunkt des Tages nichts im Wege. Fast nichts, denn durch die aufgrund Trinkpausen, Verletzungsunterbrechungen und die Hektik der Schlussphase längere Dauer der Partie im Gießener Waldstadion, war das Zeitpolster tiefer ins Minus gerutscht, als es eh schon war. Da half auch eine großzügige Auslegung der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht und auch die Investition in ein Tempoknöllchen auf der A3 – muss man erst einmal schaffen, innerhalb weniger Wochen das zweite Mal in dieselbe Blitzfalle zu kacheln – nicht, denn eine pünktliche Ankunft zum Anstoß einer weiteren Halbfinal-Partie, in diesem Falle um den Rheinlandpokal, war nicht zu realisieren. Umso überraschter war ich dann, dass nach Eintreffen um zehn nach fünf noch nicht gespielt wurde. Da half schon wieder der Zufall, denn aufgrund des aufwendigen Einlass-Prozedere wurde am Rhein mit Verspätung angepfiffen. Die Partie zweier Rheinlandligisten, sechstklassiges Niveau fand absolut auf Augenhöhe statt. War richtig gut anzusehen und spannend bis in die Verlängerung, in welcher die Gastgeber den Treffer des Tages erzielten. Den Sieg verdient hätte eigentlich beide Teams verdient gehabt, aber der eine Mannschaft musste nun mal ausscheiden und das war jene auch Nentershausen, wo die Sportfreunde beheimatet sind. Das Stadion am Wasserturm wird seinem Namen nur bei der Ortsangabe gerecht, denn ein alter Wasserturm beherrscht die Kulisse hinter dem Platz, der lediglich über einige Stufen verfügt. 500 Besucher waren bei dem Spiel zugelassen und auch anwesend, davon 150 aus Nentershausen, wo die Sportfreunde beheimatet sind.

Samstag, 15.08.2020, 14:00

FC Gießen vs TSV Steinbach Haiger 1:2

Waldstadion, 948 Zuschauer, Hessen-Pokal Halbfinale

Gießen hieß das Ziel und damit Halbfinale im Hessenpokal. Auch hier handelt es sich um den Wettbewerb der abgelaufenen Saison, der nun zu Ende gebracht wird, um den hessischen Amateur-Vertreter im DFB-Pokal zu ermitteln. Der FC Gießen entstand vor zwei Jahren indem die Fußballabteilung des VfB Gießen dem kleinen aber sportlich und finanziell solide aufgestellten Verein Teutonia Watzenborn-Steinberg beitrat. Seit dem geht man als FC Gießen an den Start, was die Bündelung von Kräften und eine bessere Vermarktungsmöglichkeit erbrachte. Gegner war der TSV Steinbach aus Haiger, der leicht favorisiert in das Spiel ging und dieser Rolle auch bis auf wenige Phasen gerecht wurde. Bereits im ersten Durchgang wurde dem Finaleinzug bei heißem Sommerwetter der Weg geebnet. Der TSV ging mit einer sicheren 2:0-Führung in die Halbzeitpause. Kurz nach dem Seitenwechsel fiel zwar der Anschlusstreffer und die Gastgeber bekamen auch noch die letztlich ungenutzte Riesenchance zum Augleich, aber insgesamt geht der Sieg des TSV schon in Ordnung. In der hektischen Schlussphase wurde Gäste-Keeper Raphael Koczor noch des Feldes verwiesen. Deja-Vu – das hatte er in Diensten von Viktoria Köln an der Essener Hafenstraße auch schon mal geschafft und durfte sich seinerzeit auf dem Weg in die Kabine einer Dutzendfachen Stauder-Dusche erfreuen. Aktive Szenen gibt es bei beiden Clubs, wobei ‚Szenen‘ etwas geschmeichelt ist. Beim TSV handelt es sich eher um eine Art Mistgabel-Front und auf Seiten des FC Gießen handelt es sich auch nur um knappe zehn Personen, die ab und an einen Schlachtruf verlauten lassen. Im gesamten Stadion bestand Masken-Tragepflicht, auch wenn man seinen Platz eingenommen hatte. Diese wurde von den sehr gut gebrieften Ordnern auch aufmerksam überwacht. Sobald jemand die Maske abnahm oder auf Halbmast unter die Nase zog, gab es sofort den Ordnungsruf der Security. So nervig das zweistündige Tragen einer Maske auch ist, dieses war ja noch nachvollziehbar. Weniger sinnvoll erschien da schon die Aufforderung, dass alle Besucher der Stehränge sich gefälligst auch hinzustellen hatten, da es sich ja schließlich um STEHplätze handelt. Dabei war durch die stark limitierte Zuschauerzahl – die erlaubte Zahl von maximal 1.000 Besuchern wurde mit offiziell 948 Zuschauern nicht einmal erreicht – ausreichend Platz auf den Stehplätzen, um sich auf die Stufen zu setzen. Das betraf mich zwar nicht, da ich mir ein schattiges Plätzchen im nicht ausgebauten Bereich des Stadions gesucht hatte, traf dennoch mein Unverständnis. Wirkte schon ein wenig wie die Aufforderung von Justizbeamten in einer Haftanstalt, welche den Häftlingen eine Anweisung gaben. Das Waldstadion, dessen Nutzungsrecht der FC vom VfB Gießen übernommen hat verfügt über Ausbau auf den Geraden, nämlich eine von Stehrängen flankierte, gedeckte Sitztribüne auf der einen, eine durchgehende, ungedeckte Stehtribüne auf der anderen Seite.

Sonntag, 09.08.2020, 13:00

deutschland

FSV 63 Luckenwalde vs FSV Union Fürstenwalde 1:4

Werner-Seelenbinder-Stadion, 1.000 Zuschauer, Brandenburg-Pokal Halbfinale

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Im Halbfinale des Brandenburg-Pokal standen sich die FSVs aus Luckenwalde und Fürstenwalde gegenüber. 1.000 Zuschauer waren bei diesem Spiel erlaubt, 250 davon waren von der Spree aus Ostbrandenburg zum ‚Seele‘ gereist, wie das ‚Werner-Seelenbinder-Stadion‘ im Volksmund genannt wird. Das ‚Seele‘ ist ein kleines reines Fußballstadion mit einer überdachten Tribüne und mehrstufigen Stehrängen auf den anderen Flächen, genau passend für einen regionalen Club. Wie es inzwischen üblich ist, wurden die Plätze markiert, die eingenommen werden sollten. Auf den Sitztribünen ging dieses Konzept auch ganz gut auf, auf den Stehplätzen funktionierte das einfach nicht. Leute, die zusammen gehörten, wollten auch das Spiel gemeinsam verfolgen. Das ist zwar menschlich, aber die mangelnde Disziplin gefährdet natürlich die dauerhafte Erlaubnis zumindest eine beschränkte Anzahl Zuschauer zu den Spielen einlassen zu können. Da halfen auch die regelmäßigen Durchsagen des Sprechers nicht, der unermüdlich darauf hinwies, doch bitte den Mindestabstand einzuhalten. Es bestand keine Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, allerdings wurde darum gebeten, dieses zumindest beim Betreten und Bewegen innerhalb des Stadions dennoch zu tun. De facto war ich aber der Einzige, der diesen Wunsch umsetzte. Lediglich die für das Catering zuständigen Leute trugen ebenfalls Maske. In den östlichen Bundesländern wurden halt schon eher als im Westen weitreichende Lockerungen der Schutzmaßnahmen eingeführt und das trägt offensichtlich zu einem sorgloseren Verhalten bei. Im Gästeblock formierten sich etwa 15 Leute zur akustischen Unterstützung ihres Teams. Heraus kam natürlich nicht gerade brachialer Support, aber in der aktuellen Zeit ist man ja auch für wenig dankbar. Das Spiel war ein Duell zweier Regionalligisten. Während der FSV Union bis zum Abbruch der letzten Saison eine sehr gute Spielzeit absolvierte, ist der FSV Luckenwalde durch den Abbruch gerade erst aufgestiegen, womit die Gäste die Favoritenrolle inne hatten. Die Gastgeber starteten aber mutig und forsch in die Partie, waren die gesamte erste Hälfte das bessere Team und hatten ein halbes Dutzend fette Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Erst kurz vor dem Seitenwechsel fiel der längst überfällige Führungstreffer. Der vielbemühte psychologisch günstige Zeitpunkt vor der Halbzeitpause war heute aber offenbar eher ungünstig, denn die Unioner waren nun aufgewacht und rissen das Ruder an sich. Fünf Minuten nach der Pause fiel der schnelle Ausgleich und binnen einer Viertelstunde erzielten die Gäste mit zwei weiteren Treffern die Vorentscheidung. Der vierte Treffer ließ dann keinen Zweifel mehr aufkommen. Bei hohen Temperaturen bekamen die Zuschauer eine erstaunlich temporeiche und gute Partie mit einem trotz des deutlichen Resultats glücklichen Sieger aus Fürstenwalde zu sehen.

Samstag, 08.08.2020, 15:00

polen

MKS Polonia Slubice vs KS Dab Slawa Przybyszów 1:3

Stadion SOSiR, 115 Zuschauer, IV Liga Lubuska
Mit dem Spiel in Slubice stand der Besuch eines weiteren Stadion-Schmuckstücks an. Das ‚Slubickiego Osrodka Sportu i Rekreacji‘, das bedeutet übersetzt Slubicer Sport- und Erholungszentrum, – oder kurz SOSiR – sucht in seinem Design seinesgleichen. Das Prunkstück sind die Arkaden, die sich oberhalb überhalb um die südliche Kurve ziehen und dem Mehrzweckstadion den Charakter eines römischen Amphi-Theaters verleihen. Ein Kuriosum ist das ostseitig unmittelbar neben der Laufbahn befindliche Sportschwimmbecken, das an den heißen Sommertagen als normales Freibad genutzt wird. Bedingt durch diese bauliche Besonderheit fehlt auf dieser Seite jeglicher Tribünenausbau. Auch die nördliche Kurve hat da mit ihren gerade einmal drei Stufen wenig zu bieten. Die westliche Gerade verfügen dagegen über ordentlichen Ausbau, der durch die Bauweise Individualität genießt, wie auch die südliche Kurve. In diesem Stadion ist annähernd nichts so, wie man es aus den funktionellen Stadien kennt. Die Stufen sind sehr großzügig angelegt und werden von breiten Umläufen unterbrochen. Ursprünglich wurde das Stadion vor über 100 Jahren für die Stadt Frankfurt an der Oder erbaut. Denn zu damaliger Zeit lag das Gelände auf Frankfurter Gebiet, die Stadt Slubice existiert erst seit 1945. Daher trug das weite Oval früher auch die Namen ‚Stadion an der Kleisthöhe‘ und später ‚Ostmarkstadion‘. Letztere Bezeichnung zielte natürlich auf die geografische Lage in der Mark Brandenburg ab und nicht auf das instabile Zahlungsmittel der DDR. Der das Stadion nutzende Verein MKS Polonia blickt auf überschaubar erfolgreiche Zeiten zurück. Ein paar wenige Spielzeiten in der dritten Liga stehen zu Buche, ansonsten war der Club meist deutlich tiefer aktiv. Aktuell wird auf fünftklassiger Ebene durchschnittlich vor sich hin gekickt. Das heutige Heimspiel ging unglücklich verloren. Ein Elfmeter hüben wie drüben bedeutete lange Zeit Gleichstand. Ein Platzverwies Mitte der zweiten Hälfte brachte den Gästen zunächst keinen Vorteil und Polonia hatte mehrfach die Chance zur erneuten Führung. Kurz vor dem Ende fiel dann der zu diesem Zeitpunkt eher überraschende zweite Treffer für das Gäste-Team. Das dritte Tor in der Nachspielzeit war nicht mehr entscheidend.

Samstag, 08.08.2020, 11:00

deutschland

SG Tiefbau Frankfurt an der Oder vs SG Wiesenau 03 1:14

Sportplatz Buschmühlenweg, 50 Zuschauer, Kreispokal Ostbrandenburg 1.Runde

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Unweit des Stadion der Freundschaft in Frankfurt an der Oder liegt eine beschauliche, wenig spektakuläre Sportanlage. Dort spielt die SG Tiefbau Frankfurt/Oder, Nachfolgeverein einer DDR-Betriebssportgemeinschaft, in der Kreisklasse Ostbrandenburg, tiefer geht es in diesem Fußballkreis nicht. In der ersten Kreispokal-Runde war der drei Ligen höher in der Landesklasse spielende Gast aus Wiesenau den Tiefbauern in allen Belangen haushoch überlegen. In der Mittagshitze machten sich nicht nur die besseren Fähigkeiten, sondern auch die bessere Kondition bemerkbar. Das Heim-Team musste der Hitze deutlich eher Tribut zollen, als die Gast-Mannschaft. O-Ton eines Frankfurter Spielers zur Halbzeit auf dem Weg in die Kabine: „Dit hältste nicht us da draußen uff de Gemüsewiese!“ Absurder Weise ging die SG Tiefbau begünstigt durch eine Torwart-Beule früh in der Partie in Führung, die jedoch umgehend wieder egalisiert wurde. Danach war Polen offen und es klingelte reichlich im Frankfurter Kasten. 1:9 hieß es bereits zur Halbzeit, danach nahmen die Gäste das Tempo etwas raus und es fielen ’nur‘ noch weitere fünf Treffer. Bester Mann der SG Tiefbau war der Schnapper, der einem zwar leid tun konnte, aber trotz des desaströsen Resultats eine gute Partie spielte und noch ein Dutzend hochkarätige Chance der Wiesenauer entschärfte.