Sonntag, 09.08.2020, 13:00

deutschland

FSV 63 Luckenwalde vs FSV Union Fürstenwalde 1:4

Werner-Seelenbinder-Stadion, 1.000 Zuschauer, Brandenburg-Pokal Halbfinale

200809lucken-fuersten

Im Halbfinale des Brandenburg-Pokal standen sich die FSVs aus Luckenwalde und Fürstenwalde gegenüber. 1.000 Zuschauer waren bei diesem Spiel erlaubt, 250 davon waren von der Spree aus Ostbrandenburg zum ‚Seele‘ gereist, wie das ‚Werner-Seelenbinder-Stadion‘ im Volksmund genannt wird. Das ‚Seele‘ ist ein kleines reines Fußballstadion mit einer überdachten Tribüne und mehrstufigen Stehrängen auf den anderen Flächen, genau passend für einen regionalen Club. Wie es inzwischen üblich ist, wurden die Plätze markiert, die eingenommen werden sollten. Auf den Sitztribünen ging dieses Konzept auch ganz gut auf, auf den Stehplätzen funktionierte das einfach nicht. Leute, die zusammen gehörten, wollten auch das Spiel gemeinsam verfolgen. Das ist zwar menschlich, aber die mangelnde Disziplin gefährdet natürlich die dauerhafte Erlaubnis zumindest eine beschränkte Anzahl Zuschauer zu den Spielen einlassen zu können. Da halfen auch die regelmäßigen Durchsagen des Sprechers nicht, der unermüdlich darauf hinwies, doch bitte den Mindestabstand einzuhalten. Es bestand keine Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, allerdings wurde darum gebeten, dieses zumindest beim Betreten und Bewegen innerhalb des Stadions dennoch zu tun. De facto war ich aber der Einzige, der diesen Wunsch umsetzte. Lediglich die für das Catering zuständigen Leute trugen ebenfalls Maske. In den östlichen Bundesländern wurden halt schon eher als im Westen weitreichende Lockerungen der Schutzmaßnahmen eingeführt und das trägt offensichtlich zu einem sorgloseren Verhalten bei. Im Gästeblock formierten sich etwa 15 Leute zur akustischen Unterstützung ihres Teams. Heraus kam natürlich nicht gerade brachialer Support, aber in der aktuellen Zeit ist man ja auch für wenig dankbar. Das Spiel war ein Duell zweier Regionalligisten. Während der FSV Union bis zum Abbruch der letzten Saison eine sehr gute Spielzeit absolvierte, ist der FSV Luckenwalde durch den Abbruch gerade erst aufgestiegen, womit die Gäste die Favoritenrolle inne hatten. Die Gastgeber starteten aber mutig und forsch in die Partie, waren die gesamte erste Hälfte das bessere Team und hatten ein halbes Dutzend fette Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Erst kurz vor dem Seitenwechsel fiel der längst überfällige Führungstreffer. Der vielbemühte psychologisch günstige Zeitpunkt vor der Halbzeitpause war heute aber offenbar eher ungünstig, denn die Unioner waren nun aufgewacht und rissen das Ruder an sich. Fünf Minuten nach der Pause fiel der schnelle Ausgleich und binnen einer Viertelstunde erzielten die Gäste mit zwei weiteren Treffern die Vorentscheidung. Der vierte Treffer ließ dann keinen Zweifel mehr aufkommen. Bei hohen Temperaturen bekamen die Zuschauer eine erstaunlich temporeiche und gute Partie mit einem trotz des deutlichen Resultats glücklichen Sieger aus Fürstenwalde zu sehen.