In Sundern empfing die gastgebende TuS die benachbarte SuS. Zwei Bezirksligisten duellierten sich im Kreispokal-Derby am Sorpesee. Voller Emotionen aber mit wenig Toren blieb die Partie bis in die Schlussphase umkämpft und spannend. Das Röhrtal-Stadion bietet eine überdachte Tribüne mit ein paar Sitzgelegenheiten. Hinter dem Tor findet man ein einige Stufen und auch auf den übrigen Seiten kann man zumindest ebenerdig stehend dem Geschehen folgen. Eigentlich eine ganz nette kleine Anlage, wenn nur nicht diese fürchterliche Brauerei allgegenwärtig wäre…
Dreieich liegt im Landkreis Offenbach, der aber nichts mit dem Herkunftsort des heutigen Gastvereines zu tun hat, allerdings an diesen angrenzt. Der SC Hessen Dreieich ist ein junger Verein, der erst 2011 gegründet wurde. Der Verein ist eher ein Konstrukt, denn ein gewachsener Sportclub. Hintermann ist der Eigner des Hahn-Airport, der den SC Hessen mit seinem Geld am Leben hält und die klamme Stadt Dreieich in den Würgegriff genommen hat. Der SC Hessen übernahm die Verbandsliga-Spielrechte eines Stadtteil-Vereins und arbeitete sich konstant nach ob. Im letzten Jahr schon Meister, verzichtete der Club auf den Aufstieg, nahm diesen aber nach dem neuerlichen Gewinn der Meisterschaft wahr. Gut geht es dem SC Hessen in der Regionalliga nicht, zumindest sportlich, denn nach wenigen Spieltagen ziert der Verein das Tabellenende. Die Situation konnte auch nicht durch eine couragierte Leistung gen den OFC verbessert werden. Die Gäste waren einfach stärker und abgeklärter. Mindestens die Hälfte der Zuschauer drückte den Kickers die Daumen. Selten habe ich ein Stadion mit so bescheidener Sicht auf das Spielfeld besucht. Für die niedrigen Ränge wurden viel zu hohe und engmaschige Zäune errichtet, durch die man bei spitzer werden Blickwinkel auf das Geschehen überhaupt nicht durchsehen kann.
Bereits in der ersten Runde ereilte den Regionalligisten das frühe Pokal-Aus beim Oberligisten aus Münster. Eigentlich schade, denn dieses verhindert nun ein Wattenscheid-internes Duell in Runde zwei, wo sich Landesligist DJK Wattenscheid sicher schon auf die Lohrheide-Elf gefreut hatte. Die Gastgeber agierten auf Augenhöhe, waren der SGW ebenbürtig und ein einziger Treffer reichte für den Einzug in die zweite Runde. Der Gievenbecker Sportpark hat durchaus Charme, auch wenn nur eine Seite über Ausbau verfügt. Dem Warmgebäude mit integriertem Sitzplatz-Balkon sind ein paar Stufen vorgelagert. Die übrigen drei Seiten verfügen über begrünte Wälle, die nicht begehbar sind. Etwa 50 angereiste Gäste waren nicht unbedingt angetan von der Leistung ihres Teams.
Stadion am Hölzchen, 2.870 Zuschauer, DFB-Pokal 1.Runde
Das Stadion am Hölzchen ist ein traditionsreicher Flecken Erde, denn seit dem Jahre 1909 wird dort Fußball gespielt. Seit 2004 präsentiert sich das ‚Stadion am Hölzchen‘ im runderneuerten Gewand. Bis dahin war das Spielfeld von einer Aschenbahn umgeben und mit einem für alte DDR-Grounds typischen Sprecherturm ausgestattet. Eine Überdachung war nicht vorhanden. Auf diese wird auch heute noch verzichtet, aber das Aussehen des Stadions hat sich völlig gewandelt. Die Laufbahn existiert nicht mehr und ausgebaute Ränge gibt es nur in Form der Sitztribüne auf der Hauptseite und zwei Stehbereichen auf der Waldseite. Die übrigen Flächen sind mit begrüntem Wall aufgefüllt und eine Hinterseite ist wir früher gänzlich unbebaut. Schöne Anlage insgesamt und die erste DFB-Pokal-Teilnahme des heutigen 1.FC Lok – entstanden durch Fusion des FSV Lok Altmark mit dem 1.FC Stendal – seit über 20 Jahren, war ein angemessener Anlass, dem kleinen Stadion einen Besuch abzustatten. Die kleine Szene der Gastgeber hatte alles mobilisiert, was ein schwarz-rotes Herz hatte und zeigte als Intro eine große Blockfahne und ließ ein paar Fackeln qualmen, die bei Sonnenschein nicht groß zur Geltung kamen. Die Arminia hatte ihren Block komplett voll gemacht und versuchte es mit einem wilden Fahnenmeer. Nichts besonderes aber optisch wirksam. Ebenso wir den sportlichen Part konnten die Gäste auch das Support-Duell deutlich für sich entscheiden. Die Lokisten mühten sich zwar nach Kräften, aber die Masse machte halt den Unterschied.
Stadion Flutmulde, 230 Zuschauer, Oberliga Niedersachsen
Nur wenige Kilometer entfernt von Wolfsburg liegt Gifhorn, wo der MTV in der Flutmulde um Punkt kämpft. Nicht ganz zeitgemäß steht das Kürzel MTV für Männersportverein. Die Bezeichnung Stadion ist etwas großspurig, denn außer einer überdachten fünfreihigen Sitztribüne gibt es keinen Ausbau. Die Gäste aus der Landeshauptstadt waren nach einer Ehrenrunde durch die Landesliga frisch in die Oberliga zurückgekehrt und gestalteten die Partie über weite Strecken überlegen. Dass dennoch nicht mehr als ein Punkt heraussprang, war der hervorragenden Chancenauswertung der Gastgeber zuzurechnen.
VfL-Stadion im Allerpark, 287 Zuschauer, Regionalliga Nord
Es ist eine Art Trend, dass sich die vermögenderen Profi-Clubs ein kleines Stadion für Ihre U-Teams errichten. Diesen Trend folgte vor einigen Jahren auch der VfL Volkswagen und stampfte ein kleines, Regionalliga-taugliches Stadiönchen neben die Arena gesetzt. Für den gesetzten Zweck ist die Kiste auch vollkommen in Ordnung. Vier einzelne Tribünen, auch mit Stehplatz-Bereichen, alles überdacht, allerdings wirkt der Bau etwas steril und gesichtslos. Passt ja irgendwie zur Stadt. Aus Norderstedt waren vier Fans angereist, die ihr Team mehr oder weniger leidenschaftlich unterstützten. Mehr als den Ehrentreffer in der Schlussminute gab es für die Jungs aber nicht zu bejubeln, dafür hat der VfL-Nachwuchs einfach zu viel Qualität.
Das Jahnstadion zu Langenfeld wird selten bespielt, daher wurde die Chance mit diesem Pokal-Spiel ergriffen. Natürlich mutierte der Spielbesuch zum erwarteten Szene-Treffen, was ja eher nicht so mein Fall ist, aber letztlich wurde es kurzweilig und der Kick mit den einschlägigen Bekannten nett verlabert. Unheimlich spannend ist diese Spielstätte ja nun nicht, aber es werden dort halt selten Fußballspiele veranstaltet, das Stadion wird eher von Leichtathletin genutzt. In den 80ern wurde das Jahnstadion vom VfB Langenfeld genutzt, als dieser für drei Saisons in der damals drittklassigen Oberliga antrat. Heute spielt der VfB nur noch auf Kreisebene und nutzt den Nebenplatz der Sportanlage. Die kleine Tribüne, die erst im Vorjahr bei einem Brand schwer beschädigt wurde, ist inzwischen wieder hergestellt. Da die Anlage des gastgebenden SSV nicht für ein derartiges Spiel geeignet schien, zog der Verein ins Jahnstadion um. Letztlich war das für ein paar Hundert Zuschauer unnötig. Der KFC wurde seiner Favoritenrolle problemlos gerecht. Immerhin konnte der Underdog kurz vor dem Ende den umjubelten Ehrentreffer erzielen.
Hohenbudberger Kampf-Arena, 100 Zuschauer, Kreisliga A Moers
Ein einfacher Fußballplatz ohne jeden Ausbau und ein Spiel der Kreisliga A sind normal noch keine Faktoren, die mich zu einem Spiel locken würden. Die Besonderheit dieses Platzes ist seine Lage in der Eisenbahnsiedlung im Duisburger Stadtteil Hohenbudberg, der ein wenig Berühmtheit durch eine Doku-Soap des Senders RTL2 erlangte, die sich mit den sozial benachteiligten Bewohnern dieser idyllischen Arbeiter-Siedlung auseinander setzte. Schon ein spezieller Ortsteil, der einen Besuch dieser Veranstaltung allemal rechtfertigte. Abgesehen davon hat die Platzanlage mit seinem betagten kleinen Warmgebäude durchaus Charme. Da die Eisenbahnsiedlung auch abseits jeglicher Stadtgebiete direkt am Rhein liegt bekam man beinahe den Eindruck, man sei bei einem Dorf-Kick irgendwo in der Provinz. Nach großem Kampf konnten die Gastgeber mühsam einen Punkt gegen den Tabellen-Nachbarn behaupten.