Mittwoch, 27.02.2019, 19:30

deutschland

ESV Grün-Weiß-Roland Meiderich vs TuSpo Huckingen 1:1

Eisenbahnerkampfbahn Styrumer Straße, 16 Zuschauer, Kreisliga B DU/MH/DIN Gruppe 1

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Ausnahmen bestätigen ja die Regel. In diesem Fall die – zugegebermaßen wenig konsequent verfolgte – Regel, dass ich mit Kreisliga-Geholze nix anfangen kann. Allerdings bieten sich auf niederem Niveau doch einige Platzanlagen mit ganz eigenem Charakter, die man bei sturer Prinzipientreue niemals zu Gesicht bekäme. Was mein Hobby angeht, ist Inkonsequenz eh mein zweiter Vorname, also ab nach Duisburg-Meiderich. Eisenbahnersportverein Grün-Weiß-Roland Meiderich – welch ein Namensmonster. Und mehr Ruhrpott geht ja kaum. Plätze von Eisenbahner-Vereinen liegen ja grundsätzlich nah an Bahnanlagen. So auch der Spielort des ESV GWR, an dem im Zehn-Minuten-Takt schwere Güterzüge vorbei ratterten, so dass man kaum die Pfiffe des Referees hören konnte. Am Zugang zum Platz empfing mich ein untersetzter älterer Herr in orangefarbener Warnweste, dessen Aufgabe der Verkauf der Eintrittskarten war. Dieser lächelte mich verlegen an und erklärte mir dann auf sympathische Art, dass er leider drei Euro von mir kassieren möchte, da man ja irgendwie den Schiedsrichter bezahlen müsse. Ob das bei 16 Zuschauern, darunter sicher ein paar nicht zahlungspflichtige Vereins-Mitglieder, dann ohne Zuschuss aus der Club-Kasse möglich war, möchte ich anzweifeln. Einer der Zahlenden kam mir dann beim zweiten Hinsehen auf einmal stark bekannt vor. Tobias aus Köln zeigte vollen Einsatz und war mit Öffis zu diesem Bums angereist. Top-Mann! So konnte die Partie schön verquatscht werden. Zu sehen bekamen wir typische Kreisliga B-Spielkunst. Nicht völlig ungenießbar, aber wegen mangelnder Athletik und fehlendem Talent, zeigten die Teams eine ungewollt abwechslungsreiche Partie, der es zumindest nicht an Tempo fehlte. Mit mehr Qualität im Abschluss hätten die Gäste den Kick wohl zur Halbzeit schon für sich entschieden, so aber bugsierten beide Farben das Spielgerät bei aufziehenden Nebelschwaden unter schummerigem Licht je einmal in die Maschen und teilten schiedlich-friedlich die Punkte. Folgenlos für beide Teams, die damit weiter ambitionslos im Niemandsland des Tableau herum dümpeln. Der ESV kämpft noch auf roter Asche um Punkte und ein wenig scheint auf der Anlage die Zeit stehen geblieben zu sein. Viel wird hier in den letzten 30 oder 40 Jahren nicht verändert worden sein. Auf einer Seite befinden sich eine mehrstufige Traverse mit einer kleinen Überdachung und ein paar wenigen Sitzbänken, sowie die Kaffebude im Baucontainer-Stil.

Sonntag, 24.02.2019, 14:30

niederlande

SV Blerick vs RKSV Liessel 3:2

Sportpark ´t Saorbrook, 110 Zuschauer, 3e Klasse Zuid 2 Zondag C
Das war wieder eine dieser Tage, an denen ich fürchterlich unentschlossen war, welches Ziel ich denn nun ansteuern sollte. Klar war nur, dass ich auf große Fahrerei keine Lust hatte. Im Ruhrpott sagte mir aber nichts besonders zu, also wurde mal auf den Spielpläne im Nachbarland geschielt und der SV Blerick gecheckt, der über eine Anlage mit einem kleinen pittoresken Tribünchen verfügt, das ich mir schon immer mal ansehen wollte. Und so entschied ich mich spät dafür, die A40 in Richtung Grenze und knapp darüber entlang zu rollen. Der sportliche Reiz liegt bei einer Zugehörigkeit zur ‚Derde Klasse‘ natürlich hart an der Schmerzgrenze. War dann aber gar nicht so schlimm, sogar recht spannend mit einem Last-Minute-Sieg der Gastgeber. Nach früher Führung schaffte es der SVB diese 60 Minuten lang zu verteidigen, ohne auch nur im Ansatz zu vermitteln, noch irgendwelche spielerischen Akzente setzen zu wollen. Ging natürlich schief, aber mit dem Ausgleich nahm die Partie dann richtig Fahrt auf. Mit einem ‚Broodje Frikandel‘ auf der Faust bei frühlingshaftem Sonnenwetter war das ne ganz entspannte Nummer.

Sonntag, 17.02.2019, 13:30

deutschland

Berliner AK ’07 vs Berliner FC Dynamo 1:0

Poststadion, 874 Zuschauer, Regionalliga Nordost

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Das ‚Poststadion‘ ist nach dem ‚Olympiastadion‘ die wohl legendärste Spielstätte der Hauptstadt. Nachdem es zu verfallen begann, wurden zu Beginn des Jahrtausends Sanierungsarbeiten durchgeführt, die Haupttribüne steht unter Denkmalschutz. Seinen Namen hat der Ground von seinem Erstbesitzer, dem Post SV, für den es erbaut wurde. Vor dem Krieg fanden im ‚Poststadion‘ zwei Endspiele um die Deutsche Meisterschaft statt. Hertha nutzte den Ground für Heimspiele zu Ober- und Zweitliga-Zeiten in den 80ern und seit einigen Jahren ist das das Stadion die Heimat des Berliner Athletik-Club. Der BAK ist ein recht alter Verein, den man aber kaum als solchen wahr nimmt. Denn Mitte der vergangenen Dekade wurde der Club umbenannt in Berlin Ankaraspor Külübu, da eine Kooperation mit Ankaraspor aus der türkischen ‚Süperlig‘ aufgenommen wurde, weshalb man auch gleich die Vereinsfarben wechselte. Die Zusammenarbeit beendete der türkische Club aber bereits nach kurzer Zeit, doch es dauerte noch bis 2011 bis die Namensänderung rückgängig gemacht und die alten Farben wieder angenommen wurden. Seitdem spielt der BAK auch in der Regionalliga und das mittlerweile erfolgreich, denn in den letzten Jahren war man immer oben dabei. Zum BFC Dynamo braucht man ja nicht viel erläutern. Der DDR-Rekordmeister und Lieblings-Club von Stasi-Chef Mielke, dessen zehn Meisterschaften in Folge auch durch zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidungen begünstigt wurden, genießt aufgrund seiner Fan-Szene einen zweifelhaften Ruf. Etwa 400 BFCer hatten sich auf den kurzen Weg vom Prenzlauer Berg nach Moabit gemacht. Es sieht aktuell nicht gut aus für die Ost-Berliner, denn aktuell steht man auf einem möglichen Abstiegsplatz. Der BAK grüßt dagegen von Platz zwei. Davon war auf dem Rasen nichts zu sehen. Der BFC legt gut los und hätte unbedingt in Führung gehen müssen. Und dann passiert es ja so oft – ein schneller Gegenangriff und der Favorit führte. Auch im zweiten Durchgang spielte Dynamo gut mit, brachte das Ding aber nicht in die Maschen. Bleibt zu hoffen, dass der BFC die Kurve noch kriegt, denn ein Verein mit – wenn auch zweifelhafter – Tradition ist dann doch besser in der Regionalliga aufgehoben als der BAK, dessen Liga-Heimspiele üblicherweise vor nicht einmal 300 Leuten über die Bühne gehen. Nach dem Spiel schlug ich mich noch ein paar Meter ins Dickicht, denn die Westkurve des ‚Poststadion‘ wurde der Natur zurückgegeben, so dass es dort ein wenig aussieht wie in einer versunkenen Stadt im Dschungel Mittelamerikas.

Sonntag, 17.02.2019, 10:45

deutschland

Spandauer SC Teutonia  99 vs Nordberliner SC 3:2

Stadion Hakenfelde, 80 Zuschauer, Landesliga Berlin Staffel 2

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Der erste Weg des neuen Tages führte nach Spandau ins ‚Stadion Hakenfelde‘. 1921 wurde die heimelige Anlage erbaut. An den Scheitelpunkten der Kurven zieren reetgedeckte Holz-Häuschen, wohl ausgediente Sanitäranlagen und Lagerräume für Sportausrüstung, das weite Oval. Der Weg in den Innenhof des auf der Hauptseite befindlichen, ebenfalls hölzernen Funktionsgebäudes führt durch ein kleines Tor über dem ein Uhrenturm thront, und welcher eine irgendwo zwischen Strandbad und Straflager angesiedelte Atmosphäre provoziert. Die sich zum Funktionsgebäude ziehenden Kurven bieten ein wenig Ausbau in Form von gut 250 Klappsitzen auf sechs grasbewachsenen Stufen, die aber zum Bereich auf der Geraden auslaufen. Landesliga wird hier gespielt. Und vor wenigen Jahren trug eine pikante Personalie das Trikot der Teutonen. Skandal-Schiedsrichter Robert Hoyzer, durch Spiel-Manipulation im Auftrag von Wettbetrügern berühmt geworden, schnürte nach der Begnadigung durch den DFB, die es ihm ermöglichte auf Verbandsebene Fußball zu spielen, nicht aber Spiele zu leiten, die Schuhe für den SSC. Aktuell darf sich der Verein berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Oberliga machen. Als Dritter ist man auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Die Gäste aus Nordberlin waren auf dem Weg dorthin zwar ein unangenehmer und unbequem agierender Gegner, aber am Ende reichte es für die Gastgeber zu verdienten drei Punkten. Ich mag ja dieses familiäre Flair eines offensichtlich gut funktionierenden Vereinslebens. Spielerfrauen und Vereinsangehörige sorgten mit Grill-Gut, selbst gebackenem Kuchen und verschiedenen Getränken für das passende Catering, das mir mein Frühstück ermöglichte.

Samstag, 16.02.2019, 18:30

deutschland

Hertha BSC vs SV Werder Bremen 1:1

Olympiastadion, 49.627 Zuschauer, Bundesliga

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Am 14. Mai des Jahres 1994 war mein letzter Besuch im Berliner Olympiastadion. An diesem Tage bestritt der Verein meines Herzens das Finale im DFB-Pokal gegen den SV Werder und unterlag nach großem Kampf unglücklich mit 1:3. Der aufmerksame Leser weiß, dass auch dem Verein von der Weser meine Sympathie gehört, so gesehen war es für mich damals ein Traum-Finale. Letztlich ist mir der glorreiche RWE aber dann doch deutlich näher. Trotzdem wird dieser Tag inklusive der gemeinsamen Feier mit den Grün-Weißen auf dem Ku-Damm nach dem Spiel, als sich die Enttäuschung gelegt hatte, sicherlich auf ewig in der Erinnerung bleiben. Nach beinahe 25 Jahren, war ein Besuch in diesem legendären Rund also legitim. Grundlegend baulich verändert hat sich im Vergleich zu damals nur die Überdachung, die ja seit dem Umbau für die Weltmeisterschaft 2006 das gesamte Rund überdeckt. Der SVW war mal wieder well-supported. Ich kann mich da nur wiederholen – ich finde es absolut beeindruckend wie viele Fans den Verein bei Auswärtsspielen unterstützen. Klar sind da auch immer viele Umland-Fans dabei, aber vor dem Hintergrund, dass der Club ja in den letzten Jahren auf sportlicher Ebene nicht unbedingt für attraktiven und erst recht nicht erfolgreichen Fußball stand, ist das schon bemerkenswert. Annähernd 10tsd Grün-Weiße werden es dann gewesen sein, also gut ein Fünftel der Zuschauer. Das wurde spätestens beim Ausgleichstreffer deutlich. Für den Away-Sektor hatte ich nix mehr bekommen und mich daher gegenüber auf der anderen Seite des Marathon-Plateaus mit der Feuerschale einquartiert. Um mich herum befand sich auch überwiegend Grün und Weiß, denn kaum jemand hielt es bei Pizarros Last-Second-Treffer auf den Stühlen. Werder gehörten auch die ersten Minuten der Partie, bis die Hertha die Initiative ergriff und das Spiel bis zur Halbzeit bestimmte Neben zwei Alu-Treffern bugsierte man die Kugel auch ein Mal ins Netz und ging mit einer verdienten Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel spielte aber fast nur noch Werder, ohne allerdings auch nur eine zwingende Torchance zu erarbeiten. So musste also ein direkter Freistoß herhalten, der den Weg durch Freund und Feind hindurch, noch etwas abgefälscht, in die Maschen fand. Verdient war es definitiv. Die Ostkurve zeigte als Intro eine Choreo zu Ehren des ‚Hertha-Echo‘, des Hertha-Fanradio, das vor exakt 30 Jahren zum ersten Mal über den Äther ging und heute zum letzten Mal sendete. Im Away-Bereich blieb es beim zahlreichen Fahneneinsatz, nachdem ja zuletzt in Nürnberg und Dortmund massiv gezündelt wurde. Zum Stadion muss ja nicht viel gesagt werden, dieses ist nun mal eine absolute ‚Respektperson‘ und ganz einfach beeindruckend. Stimmung wirkt in einem so weiten Rund ja immer etwas verdünnt, da die Atmosphäre einfach nicht dicht genug ist. Aber mit dem Schluss-Akt explodierte zumindest das westliche Ende des legendären Ovals dann ja doch noch.

 

Samstag, 16.02.2019, 13:30

deutschland

FSV Optik Rathenow vs Bischofsweraer FV 08 1:0

Stadion Vogelsang, 331 Zuschauer, Regionalliga Nordost

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Der FSV Optik aus dem brandenburgischen Rathenow fristete vor diesem Spiel mit dürftigen neun Punkten und großem Abstand zum rettenden Ufer ein trauriges Dasein am Tabellenende der Regionalliga Nordost. Auch die Gäste aus der Oberlausitz schweben in akuter Abstiegsgefahr und hatten sicherlich die Absicht, die Punkte aus dem vermutet einfachstem Spiel der Rückrunde mitzunehmen. Was der überschaubaren Zuschauer-Menge dann geboten wurde, war kaum auszuhalten. Kaum zu glauben, dass vor meinen Augen ein Spiel der vierten Ebene der deutschen Ligen-Struktur stattfand. Teilweise fühlte ich mich an meine glorreiche Kreisliga-Karriere erinnert. Fehlpässe und Stockfehler im Minutentakt. Da wusste ich das, was mir regelmäßig an der heimischen Hafenstraße geboten wird, plötzlich ganz anders einzuschätzen und vor allem zu schätzen. Irgendwie schafften es die Hausherren, die Murmel im gegnerischen Tor unterzubringen und behielten die Oberhand in einem Spiel, das eigentlich zwei Verlierer verdient hatte. Trotz des Sieges bleibt der FSV Optik abgeschlagener Letzter. Der FSV entstand durch Ausgründung der Fußballabteilung aus einem Vorgänger-Sportverein. Der vermeintlich kuriose Vereinsname findet seinen Grund darin, dass die Stadt Rathenow eine lange Tradition – bis in die Gegenwart – in der optischen Industrie pflegt.

Sonntag, 10.02.2019, 14:00

ungarn

Nyíregyháza Spartacus FC vs Ceglédi VSE 4:1

Városi Stadion, 900 Zuschauer, Nemzeti Bajnokság II

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Die Qual der Wahl hatten wir am Tag des Herrn. Nur in der zweiten Spielklasse rollte der Ball und mit fadenscheinigen Argumenten konnte ich meine Mitreisenden überzeugen, vom anvisierten Spiel in Györ abzuweichen und die etwas längere Strecke in den Osten Ungarns in Kauf zu nehmen. Dort steht in Nyiregyhaza ein ansehnlicher etwas ergrauter Ground in typischem Ostblock-Style. Laufbahn, zwei überdachte Tribünen auf den Geraden, ungedeckte Kurven. Schönes Teil mit leichtem Gammelfaktor. Hohe Ergebnisse sind in Ungarns höchsten Spielklassen selten. Oft gehen die Spiele mit einem oder zwei Treffern oder auch gern mal torlos zu Ende. Daher war das heutige Ergebnis ein wahrer Kantersieg. 2:0 stand es bereits nach zehn Minuten, zur Halbzeit war mit dem dritten Treffer alles erledigt. Der Rest war Zugabe, so wurden wir vor der erwartet trostlosen Kulisse zumindest angemessen unterhalten.

Samstag, 09.02.2019, 19:30

ungarn

Ujpest FC vs Ferencvárosi TC 1:1

Szusza Ferenc Stadion, 8.719 Zuschauer, Nemzeti Bajnokság I

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Derby in Budapest. Ungarn ist ja nicht grad als Stimmungs-Mekka bekannt, denn bis auf wenige Ausnahmen taugen dort eigentlich nur die Spiele mit Beteiligung des Ferencvarosi TC, kurz ‚Fradi‘ genannt, da der Club über die größte Fan-Basis des Landes verfügt. Als wichtigstes Spiel des Landes wird die Partie gegen den Stadtrivalen Ujpest angesehen. Ist halt auch so ziemlich die einzige Partie, die wirklich reizt. Nach Budapest kommt man ja oft für nur geringen monetären Einsatz, daher lag die Hemmschwelle niedrig, um die ungarischen Pyro-Festspiele in Begleitung von Dominik und Sascha zu besuchen. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ging das Interesse, sich die Stadt anzusehen, gen Null. Klar ist die Stadt sehenswert. Hab ich aber eh vor ein paar Jahren schon mal besucht und aufgrund der damals übermäßigen Anlaberei durch Restaurant-Werber und andere Betrüger, außerdem ständigen Versuchen, den harmlosen Touri zu bescheißen und abzuziehen, hab ich die City in der Gesamtbetrachtung als unattraktiv in Erinnerung. Da wurde das Zeitpolster bis zum Spiel lieber genutzt, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Das ‚Szusza Ferenc Stadion‘ ist wahrlich nicht sonderlich spektakulär. Ein kleines, recht modernes Stadion ohne besondere Merkmale. Größer muss das Ding für Ujpest eh nicht sein – selbst zum heutigen Derby kamen nicht einmal 10tsd Zuschauer und von den Anwesenden war sicherlich gut ein Fünftel den Gästen zuzurechnen. Die lila-weißen Gastgeber eröffneten mit einer kleinen Choreo. Ein Sensenmann bedrohte das Fradi-Wappen und das dazugehörige Banner sagte ungefähr „Zur Hölle mit Euch“aus. Dazu wurden massig Fackeln gezündet, so dass der halbe Block brannte. Fradi hatte eine mehr schlecht als recht umgesetzte Luftballon-Choreo im Gepäck. Dazu ebenfalls ein Spruchband, dass aber aus meiner Perspektive nur schwer lesbar war. Auch auf Gästeseite kam natürlich reichlich Pyro-Material zum Einsatz, wie auch das ganze Spiel über immer wieder auf beiden Seiten. Sicher – man hat schon stimmungsintensivere Spiele erlebt, aber das war so schon okay und zufriedenstellend. Auch gut so, dass es immer mal wieder was zu gucken gab in den Kurven. Denn was die Vereinsangestellten da auf dem Rasen ablieferten, war weniger unterhaltsam. Fradi ging früh in Führung und hatte die Nummer absolut unter Kontrolle. Die spielerische Qualität blieb aber auf der Strecke und weitere Torchancen gab es nur wenige und diese blieben ungenutzt. So kam es wie es kommen musste. Ein letzter panischer Ball rutschte quer durch den gesamten Fradi-Strafraum. Niemand war in der Lage zu klären und am Ende war die Kirsche drin. Am berechenbarsten ist im Fußball einfach, dass irgendwie nichts berechenbar ist.