Stadion Hakenfelde, 80 Zuschauer, Landesliga Berlin Staffel 2
Der erste Weg des neuen Tages führte nach Spandau ins ‚Stadion Hakenfelde‘. 1921 wurde die heimelige Anlage erbaut. An den Scheitelpunkten der Kurven zieren reetgedeckte Holz-Häuschen, wohl ausgediente Sanitäranlagen und Lagerräume für Sportausrüstung, das weite Oval. Der Weg in den Innenhof des auf der Hauptseite befindlichen, ebenfalls hölzernen Funktionsgebäudes führt durch ein kleines Tor über dem ein Uhrenturm thront, und welcher eine irgendwo zwischen Strandbad und Straflager angesiedelte Atmosphäre provoziert. Die sich zum Funktionsgebäude ziehenden Kurven bieten ein wenig Ausbau in Form von gut 250 Klappsitzen auf sechs grasbewachsenen Stufen, die aber zum Bereich auf der Geraden auslaufen. Landesliga wird hier gespielt. Und vor wenigen Jahren trug eine pikante Personalie das Trikot der Teutonen. Skandal-Schiedsrichter Robert Hoyzer, durch Spiel-Manipulation im Auftrag von Wettbetrügern berühmt geworden, schnürte nach der Begnadigung durch den DFB, die es ihm ermöglichte auf Verbandsebene Fußball zu spielen, nicht aber Spiele zu leiten, die Schuhe für den SSC. Aktuell darf sich der Verein berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Oberliga machen. Als Dritter ist man auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Die Gäste aus Nordberlin waren auf dem Weg dorthin zwar ein unangenehmer und unbequem agierender Gegner, aber am Ende reichte es für die Gastgeber zu verdienten drei Punkten. Ich mag ja dieses familiäre Flair eines offensichtlich gut funktionierenden Vereinslebens. Spielerfrauen und Vereinsangehörige sorgten mit Grill-Gut, selbst gebackenem Kuchen und verschiedenen Getränken für das passende Catering, das mir mein Frühstück ermöglichte.