Relativ spontan entschied ich mich am Nachmittag, dieses Kreispokal-Halbfinale in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens anzusteuern. Als Bezirksliga-Tabellenführer ist die gastgebende SG Unterrath durch den Saisonabbruch in die Landesliga befördert worden. Der Gast aus dem Meerbuscher Ortsteil Büderich verweilt dagegen weiter auf Bezirksliga-Niveau. Der Hauptplatz der Bezirkssportanlage am Franz-Rennefeld-Weg hat durchaus brauchbaren Ausbau zu bieten. Eine vierstufige Traverse auf der einen und eine sechsstufige mit mittig installierter Überdachung auf der anderen Seite zieren die Längsseiten des Spielfeldes. Beide Traversen bieten Sitzbänke über die gesamte Länge. Leider wirkt die Anlage am Rande eines Gewerbegebiets etwas steril und lässt den Charme eines Amateur-Fußballplatzes vermissen. Auf diesem Platz wird allerdings Bundesliga gespielt, denn seit mittlerweile drei Jahren mischt die U17 des Vereins in der West-Staffel der U17-Bundesliga mit – für so einen kleinen Verein absolut respektabel. Der Sieger des heutigen Spiels sollte nicht nur im Halbfinale des Kreispokal stehen, sondern hätte auch die Qualifikation für den Niederrheinpokal gesichert. Überraschend gehörten die ersten zwanzig Minuten den Gästen. Unterrath kam nicht so recht ins Spiel und benötigte Zeit um den Kick ausgeglichen zu gestalten. Dennoch ging Büderich kurz vor der Hälfte verdient in Führung. Die SGU kam dann bissig aus der Kabine. Die von beiden Teams eh schon recht hart und nickelig geführte Partie wurde noch intensiver. Der Referee war um seinen Job nicht zu beneiden. Das Spiel wurde noch hektischer, es wurde außen wie auf dem Platz noch mehr rum gebrüllt, es gab viele Spielunterbrechungen. Das ganze hatte für die Aktiven wie für die Zuschauer nichts mehr mit entspanntem Fußballschauen zu tun. Das Kräfteverhältnis kippte deutlich zu Gunsten der Gastgeber und nach einer Stunde Spielzeit fiel der Ausgleich. Da Unterrath weiter Druck machte und den Gegner in dessen Hälfte einschnürte, hätte der Führungstreffer für die Gastgeber eigentlich fallen müssen. Wenige Minuten vor dem Ende wurde es dann dunkel, denn ein Flutlichtmast quittierte den Dienst. Dieser konnte zwar nach einiger Zeit zum Weitermachen animiert werden, aber das brachte keinem der Akteure mehr die entscheidende Erleuchtung. Verlängerung also und nun wurde es unangenehm. Kurz nach Wiederbeginn wurde zunächst ein SG-Spieler mit der Ampelkarte unter die Dusche geschickt. Trotzdem gelang Unterrath kurz vor Halbzeit der Extra-Time der mittlerweile verdiente Führungstreffer. In den letzten 15 Minuten eskalierte dann eine Situation, in welcher sich zunächst ein Unterrather eine Tätlichkeit gegen einen Büdericher Spieler erlaubte, was dazu führte, dass plötzlich Ersatzspieler, Betreuer und Anhänger beider Teams auf das Spielfeld rannten und ein undurchsichtiges Durcheinander entstand. Der trotz aller Hektik immer um Besonnenheit bemühte Schiedsrichter tat das wohl einzig Richtige und brach die Partie ab. Da das Geschehen aus meiner Position nicht gut zu erkennen war, will ich es auch nicht bewerten. Auffällig ist allerdings, dass an Partien, die aus dem Ruder laufen sehr oft Teams beteiligt sind , deren Aktive überwiegend Migrationshintergrund haben, wie es auch bei der SG Unterrath der Fall ist. Aber dieses offensichtliche Mentalitäts-Problem aufzuarbeiten, ist nicht Aufgabe dieser Plattform. Ich wehre mich auch dagegen, pauschal darüber zu urteilen und natürlich hat auch die Büdericher Mannschaft ihren Anteil daran, dass es zu diesem Spielabbruch kam. Leider wirft dieser nun wieder ein schales Licht auf den unterklassigen Fußball.