
KV Mechelen vs KAS Eupen 1:3
Stadion Achter der Kazerne, 8.049 Zuschauer, Beker van Belgie Achtelfinale

Unter der Woche 200 Kilometer und zurück abzureißen, wenn ich am nächsten Tag arbeiten muss, habe ich schon lange nicht mehr gemacht und eigentlich fühle ich mich dafür mittlerweile auch zu alt. Dass der Mitfahrer aus persönlichen Gründen kurzfristig abspringen musste, machte mir die Entscheidung, auch nicht gerade leichter. Da aber abzusehen war, dass es mit den Spielbesuchen in den nächsten Wochen mager werden würde, sammelte ich die Kräfte und eibelte los. Das Stadion ‘Achter der Kazerne’ hatte ich vor einem Jahrzehnt schon einmal besucht, ist inzwischen aber völlig umgebaut worden. Von der alten Bausubstanz ist nicht mehr viel übrig, das Tribünenbild wurde grundlegend verändert und das Stadion hat seinen ganz eigenen Stil, der auch durch den traditionellen Standort im Stadtgebiet und die damit beengte Lage begünstigt wird. Die geschwungenen Tribünendächer verleihen zusätzlich eine eigene Note. Zudem dürfte es das einzige Erstligastadion weltweit sein, dass über nur einen Flutlichtmast verfügt. Dieses deshalb, weil die Lichtanlage mit dem Umbau in die Stadionbedachung integriert wurde, bedingt durch den Straßenverlauf aber eine Baulücke besteht und der Erhalt eines der alten Masten erforderlich war.
Gästeverbot und Maskenpflicht bestand. Ersteres schmälerte etwas die Attraktivität der Partie, Letzteres war akzeptabel aber natürlich maximal nervig. Temperaturen um den Gefrierpunkt bildeten auch nicht das bevorzugte Klima ab, aber bekanntermaßen gibt es ja kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung… Das Stadion war knapp halb gefüllt, die Stimmung gemessen an den Umständen eigentlich ganz okay. Die Gastgeber begannen zielstrebig und dominant und gingen durch einen schönen Treffer des aus der Bundesliga bekannten Igor de Camargo in Führung. Auch in Hälfte zwei machte Mechelen zunächst das Spiel, aber ziemlich aus dem Nichts fiel plötzlich der Ausgleich. Damit kippten die Verhältnisse und das Team aus der deutschsprachigen Region Belgiens, mit dem deutschen Ex-Nationalspieler Andreas Beck als Kapitän, tat mehr für das Spiel. Als die Gastgeber in der Vorwärtsbewegung unnötig den Ball verloren, schaltete Eupen schnell um und erzielte nach schöner Kombination kurz vor dem Ende die Führung. Mechelen fiel nichts mehr ein und nach schlampigem Abspiel des Torwarts, trafen die Gäste mit einer schönen Bogenlampe aus vielleicht 35 oder 40 Metern zur Entscheidung. Bevor die Fettschmieden des Landes schlossen, reichte es dann noch zum Frituur-Besuch, der mal wieder die Frage aufwarf, warum eigentlich gefühlt 90% der Frituuren von Vietnamesen geführt werden.












