Stadion Cracovii im. Józefa Pilsudskiego, 8.123 Zuschauer, Ekstraklasa
Die Tour abschließend gab es das sogenannte Zielspiel zu sehen – die Legionäre aus der Hauptstadt waren bei Cracovia zu Gast. Während die Eishockey-Abteilung von Cracovia eine der erfolgreichsten des Landes ist, sieht es im Fußball anders aus. Zwar wurde man erster polnischer Fußballmeister und gewann auch noch vier weitere Titel, den letzten allerdings kurz nach dem Krieg und spätestens mit Beginn des neuen Jahrtausends geriet der Verein auch endgültig in den Schatten des Stadtrivalen Wisla. In den letzten Jahren sah sich Cracovia regelmäßig mit dem Abstiegskampf konfrontiert und konnte diesen auch nicht immer erfolgreich bestreiten. Auch das Zuschauerinteresse ist geringer als bei Wisla, dessen Stadion nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Gegen den Vorzeige-Club aus Warszawa hätte ich aber doch mehr Zuschauer erwartet. Die Legionisci machten den relativ kleinen Sektor Gosci auch nicht ganz voll, allerdings musste man ja dankbar sein, dass den Gästen die Anreise erlaubt worden war, das ist ja im Sanktions-geschwängerten Polen auch nicht immer selbstverständlich. Stimmungsmäßig war das dann auch nicht mehr als Durchschnitt. Legia spulte eine Art Standardprogramm ab und auf Seiten Cracovias dauerte es eh erst einmal bis zur 20. Minute ehe der Block voll genug war, dass man überhaupt mit dem Support begann. Ziemlich enttäuschende Sache. Das Spiel schien sich davon anstecken zu lassen, denn das war wahrlich keine Augenweide. Beide Teams hätten mit dieser Leistung gegen jeden deutschen Zweitligisten große Probleme bekommen. Und auch eine achtzig-minütige Überzahl verhalf den Gastgebern nicht zum Sieg. Tja, dass das nun nicht das beste Stadion-Erlebnis ever werden würde, war schon klar, aber ein wenig mehr hätte es dann doch sein dürfen. Man kann halt nicht immer gewinnen und gegen einen weniger namhaften Gegner wäre es sicher noch schlimmer gekommen