Ziemlich spontan entschied ich mich zum Spielbesuch am Kaiserpark, wo ich auf Marco und Frank, der eigens aus dem Westfälischen angereist war, traf. Am Kaiserpark – oder behördlich-offiziell Sportplatz Stankeitstraße – war ich bestimmt zehn Jahre nicht mehr. Sportlich hält sich der Reiz auch in Grenzen. Der BVA hat kann zwar auf eine regional recht erfolgreiche Historie zurückschauen, mit Beginn des Millenniums begann aber der Abstieg des Vereins, der diesen bis ganz nach unten in die C-Klasse spülte. Danach war man zwar zumindest wieder bis in die Kreisliga A aufgestiegen, hängt aber nun in der Kreisliga B fest. Hatte der BVA 2010 noch den Integrationspreis des DFB erhalten, kam der Club vor drei Jahren in die Negativ-Schlagzeilen. Da die Spieler der ersten Mannschaft wiederholt durch gewaltsames Verhalten gegen Schiedsrichter und gegnerische Spieler auffielen, solidarisierten sich die übrigen Teams der Liga miteinander und entschieden, gegen den BVA nicht mehr anzutreten. Daher bekam die BVA-Mannschaft beinahe in der gesamten Rückrunde für jedes Spiel drei Punkte am grünen Tisch und stieg kampflos auf. Allerdings war der BVA eh Tabellenführer – was das Verhalten der Spieler noch irrationaler erscheinen lässt – und hätte vermutlich auch aus eigener Kraft den Aufstieg erreicht. Der Verein räumte dann zwar in der Ersten ordentlich auf, aber noch im letzten Jahr schaffte es dann die zweite Mannschaft in die überregionale Presse, von der nach einer Attacke auf den Unparteiischen 13 Spieler gesperrt wurden. In beiden Fällen bestand die Teams zu einem großen Teil aus Spielern mit Migrationshintergrund, von denen viele an den Verfehlungen beteiligt waren. Da scheint ein großes Mentalitäts-Problem zu bestehen und der Verein wird Jahre brauchen, um das schlechte Image aufzupolieren. Der Platz am Kaiserpark bekommt durch die 1959 errichtete überdachte Tribüne einen ganz eigenen Charakter. Leider ist es um die Tribüne nicht gut bestellt, denn da die Bausubstanz des Daches arg in die Jahre gekommen ist, wurde sie im letzten Jahr für Zuschauer gesperrt und eingezäunt. Ganz frisch wurde vor wenigen Tagen die Meldung durch die Medien verbreitet, dass der Abriss der Tribüne beschlossen ist, da eine Sanierung deutlich über 300.000 Euro kosten würde. Damit würde wieder ein Platz seines sehenswerten Merkmals beraubt. Klassengefährte SV Borbeck erwies sich als zu stark für die BVA-Erste und siegte deutlich und verdient.