
HNK Sibenik vs NK Istra 1961 3:1
Stadion Subicevac, 501 Zuschauer, Prva Hrvatska nogometna liga

Mit der Wahl des Urlaubszieles ist es ja momentan auch nicht so einfach, zumindest wenn man unnötigen Nervenkitzel vermeiden will. Daher fixierte ich mit der Herzdame auch erst zehn Tage vor Abreise Dalmatien als Zielgebiet. Zugegebenermaßen nicht ganz uneigennützig, da im Urlaub ja üblicherweise auch noch ein wenig dem Hobby gefrönt werden sollte und abgesehen von der nervigen Länderspielpause versprach es noch ein paar ordentliche Spiele im Laufe der folgenden zwei Wochen. Dass sich das eigene Fahrzeug zum bevorzugten Reisemittel entwickeln würde, hätte ich vor zwei Jahren auch noch nicht geahnt. Aber dieses verspricht nun mal grenzenlose Freiheit und Flexibilität, beides ja aktuell nicht zu unterschätzen. Mit Zwischenübernachtung bei Adi Dassler in Herzogenaurach hieß Sibenik das erste Ziel. Nicht weil die Stadt sonderlich reizte, auch wenn die Altstadt durchaus gefallen kann, wie ich von einem früheren Aufenthalt noch wusste, sondern weil dort ein Spiel der kroatischen Fußball-Oberklasse stattfand. Sehr spannend ist die Liga ja nicht. Der Meister heißt leider meistens Dinamo Zagreb und Riesenstimmung herrscht bei den wenigsten Spielen der zehn Teams umfassenden Liga. Hajduk ist natürlich weit vorn die erste Wahl, dann folgen Osijek, Rijeka und Dinamo, in der nächsten Rangfolge hätte ich noch Istra und auch Sibenik eingeordnet und bei den dann noch verbleibenden Teams herrscht so viel Atmosphäre wie in einem Kapuziner-Kloster mit Schweigegelübde.
So hatte ich diese Partie für kroatische Verhältnisse eigentlich als brauchbar eingeordnet, so ungefähr als B-Spiel auf der kroatischen Richter-Skala. Am und um das Stadion findet man auch ein paar ansprechende Graffiti der ‚Funcuti Sibenik‘ und Istra hat mit den ‚Demoni‘ ja auch eine aktive Gruppe. Im Stadion war von letzteren aber gar nichts zu sehen und die ‚Funcuti‘ konnte man mit zwei Dutzend Leuten zwar identifizieren, aber diese gaben sich dem Biertrinken hin und brachten keinen Ton heraus. Ich kann allerdings nicht beurteilen, inwiefern die Gruppe möglicherweise aufgrund Covid-Bedingungen auf Support verzichtet. Jedenfalls hatte das mit Graffiti versehene Stadion-Umfeld durchaus mehr versprochen. Überhaupt war die Kulisse mit 501 Zusehern unverständlich gering. Natürlich ist auch die Gespanschaft Sibenik-Knin zu einem großen Teil Hajduk Split zugetan und der HNK Sibenik nur ein gallisches Dorf im Hajduk-Reich, aber vierstelligen Zuspruch hätte ich dann doch erwartet, zumal der Verein nach einigen Jahren Abstinenz erst im zweiten Jahr wieder erstklassig spielt. Auch die Mannschaft hätte eine bessere Kulisse und Support verdient gehabt, denn nach gerade mal einer halben Stunde hatte diese eine 3:0-Führung herausgeschossen, kommt in Kroatien auch nicht zu häufig vor. Die Gäste waren damit auch schon geschlagen, das war irgendwie zu erkennen. Leider verwalteten die Gastgeber den Kick danach nur noch. Schade, das hätte ein schönes Schützenfest werden können. Stattdessen gelang Istra zumindest noch der Ehrentreffer.










