
Wuppertaler SV vs Rot-Weiss Essen 0:1
Stadion am Zoo, 4.140 Zuschauer, Regionalliga West

Nach dem Heimdebakel gegen den SV Straelen war eine starke Reaktion zwingend notwendig. Schaffen auch nur die Rot-Weissen, sich schon am dritten Spieltag einer Drucksituation ausgesetzt zu sehen. Die Jungs aus dem Tal hatten sich gut verstärkt und waren ordentlich in die Saison gestartet, so dass von einem engen Spiel auszugehen war. Der WSV hatte ordentlich die Werbetrommel gerührt. Pausenclown Neururer, der ja in irgendeiner Funktion im Vorstand des Clubs rum mokelt, hatte sogar irgendwas von 10.000 Zuschauern gefaselt. Wird wohl langsam senil, der Pidder. De facto waren dann etwas mehr als 4.000 im Stadion, davon circa 800 bis 900 aus Essen. Beiderseits also nicht unbedingt überragend. Die aktive Szene des RWE hat sich zur aktuellen Lage nach meinem Wissen so positioniert, dass quasi jedem Gruppenmitglied die Entscheidung zum Spielbesuch selbst überlassen ist. Von den großen Gruppen haben sich nur die Vandalz offen zum Stadionbesuch bekannt, allerdings wird auf optische Aktionen und Zaunfahnen weiterhin verzichtet, bis für alle Fans wieder ein normaler Spielbesuch möglich ist. Viele Fanclubs schließen sich dieser Position an. Bei den ersten beiden Spielen wurde zwar supportet, aber mit deutlich angezogener Handbremse, weniger weil es gewollt ist, eher weil die ordnende und führende Position der großen Gruppen fehlt. Es sei vorweg genommen, dass es heute der bislang zurückhaltendste Auftritt war, eines Derbys nicht würdig.
Die Ultras Wuppertal verzichteten ebenfalls auf optische Bekenntnis, hatten aber zumindest das große Banner mit dem Vereinsnamen aufgehängt, standen am gewohnten Platz, waren damit als Gruppe zu erkennen und unterstützten ihr Team deutlich aktiver als es in der Gäste-Kurve der Fall war. Auf dem Spielfeld zeigten sich andere Kräfteverhältnisse. Die Roten übernahmen von Minute eins bis vierundneunzig das Kommando und der WSV kam nur in kurzen Phasen auf Augenhöhe. Die Überlegenheit sah zwar spielerisch nicht schön aus, mündete allerdings in insgesamt sieben oder acht sehr guten Einschussmöglichkeiten, von denen jedoch nur eine im ersten Durchgang genutzt wurde. Unstrittig, dass der Sieg hochverdient war. Allerdings fiel dieser zu niedrig aus und barg unnötig die Gefahr, am Ende eben doch nur mit einem Punkt oder gar ganz ohne dazustehen. Nachdem für den RWE über Jahrzehnte im Tal der fliegenden Messer wenig zu holen war, hat sich das in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Ein Sieg über den aktuell größten Rivalen ist natürlich immer ein Highlight, aber noch nie habe ich diesen so emotionslos hingenommen wie heute. Der Fußball ist halt lange noch nicht wieder da, wo er einmal war, das fällt mir besonders bei den Spielen des Herzensclubs auf. Unter dem Strich bleibt der wichtige Sieg, damit nicht früh in der Saison ein Rückstand zur Tabellenspitze aufgebaut wird. Um ernsthaft um den den Aufsteig mitzuspielen, muss sich die Mannschaft aber noch gewaltig steigern.








