Freitag, 06.12.2019, 21:00

italien

Benevento Calcio vs Trapani Calcio 5:0

Stadio Ciro Vigorito, 9.155 Zuschauer, Serie B

191206benevento-trapani

Als im Anflug auf Bari der Sinkflug unterbrochen wurde und wir beinahe im Gleitflug zwischen zwei Wolkenschichten umher schwebten, wurde der geschätzten Gattin und mir schon klar, dass bald darauf Improvisation gefragt war. In Bari zeigte sich die Lage nämlich zu nebulös für einen Landeversuch. Man mag vermuten, dass die Wetterlage an den relativ nahe zu Bari liegenden Flughäfen Brindisi und Taranto nicht besser war, anders ist die Entscheidung, den über 300 Kilometer von Bari entfernten Flughafen in Pescara anzusteuern, nicht nachzuvollziehen. Absurderweise waren wir dadurch näher an unser Tagesziel heran gerückt, zumindest die reine Entfernung betreffend. Die Mietwagenbuchung in Bari war natürlich hin, die Option auf die von der Airline angekündigten Busse zu warten, verbot sich aber – das Chaos brauchten wir nun wirklich nicht. Die Neubuchung schlug eine ordentliche Kerbe ins Budget, aber davon wollten wir uns das lange Wochenende auf dem Stiefel nicht versauen lassen. Durch die südlichen Ausläufer des Apennin, dem Gebirge, das quasi die Wirbelsäule Italiens darstellt, steuerten wir Benevento an. Das Stadio Ciro Vigorito ist ein reines rundherum geschlossenes Fußballstadion mit kleinem Unter- und größerem, überhängenden Oberrang. Italien-like verfügt lediglich die Tribuna Centrale über ein Dach. Auch in Benevento war es meteorologisch eine ziemlich trübe Angelegenheit, zeitweise war die Gegenseite kaum noch zu erkennen. Das Stadion liegt liegt direkt am Flüsschen Sabato und der Nebel zog von dort in dicken Schwaden ins Stadion. In der Serie B empfing der souveräne Tabellenführer die sizilianischen Gäste aus Trapani, die erst im Sommer den Aufstieg feierten, nun aber akute Abstiegssorgen haben. Erwartungsgemäß hatten die Gastgeber dann auch alles im Griff. Die Curva Sud trällerte solide vor sich hin, hatte auch ein paar gute Phasen, das ließ sich schon ganz gut anhören. Aufgrund der hervorragenden sportlichen Situation, hatte ich aber hinsichtlich Support und Zuschauerzuspruch doch noch etwas mehr erwartet. Die 17 Anhänger der Gäste hatten natürlich trotzdem einen schweren Stand. Mein Respekt gebührte ihnen trotzdem. Zwar sind  es nur 400 Kilometer Luftlinie, aber die Anreise vom westlichen Zipfel Siziliens ist sicherlich mit hohem Aufwand verbunden. Trainer in Benevento ist übrigens kein geringerer als Filippo Inzaghi, der ja früher für Juve und Milan ordentlich die Netze gebeult hat. Mit Oliver Kragl stand bei den Gastgebern auch ein Deutscher im Team, von dem ich vorher noch nie gehört hatte.