Sonntag, 04.08.2019, 16:00

schweiz

Xamax Neuchatel FCS vs FC Sankt Gallen 1:1

Stade de la Maladiére, 5.484 Zuschauer, Super League

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Unmittelbar am Neuenburger See oder auch Lac de Neuchatel liegt das Stade de la Maladiére. Eigentlich war ich mal wieder Jahre zu spät dran, denn das alte Maladiére, der Vorgänger dieses sterilen Neubaus mit seiner merkwürdigen Form, strahlte deutlich mehr Charme aus. Das neue Stadion ist in erster Linie eins: rot! Sitze rot, Wände rot, Bedachung rot. Ein bisschen mehr Kontrast wäre angenehmer für das Auge. Den Dächern der Geraden hat der Architekt ein Gefälle verordnet, mit dem Ergebnis, dass das Dach über dem Gästebereich niedriger ist, als das über dem Heimsektor. Ein Husarenstreich, denn so haben die Gäste den Akustikvorteil für sich. Gut 700 Away-Supporter waren aus der Nordost-Schweiz angereist und damit dem vielleicht 100-150 Leute zählenden Xamax-Mob sowieso schon verbal überlegen. Während das Spiel eher langsam in Fahrt kam, hatten beide Gruppen nach gut einer Viertelstunde beinahe zeitgleich ihren großen Auftritt. Während der FCSG-Anhang das Ultra-Leben beschwor und dazu ein paar Fackeln anriss, wurde im Heimbereich ein überdimensionaler Joint angezündet und ein Transparent mit dem Slogan „Unis dans la fumée“ präsentiert, was in etwa „Im Rauch vereint“ bedeutet. Ob der Zeitpunkt der Aktion nun mit den Gästen abgesprochen war, bleibt reine Vermutung. Der Sinn einer zweiten von Spruchbändern unterlegten Pyro-Aktion der Gäste erschloss sich mir nicht. Der FCSG war mittlerweile verdient in Führung gegangen, denn Xamax bekam annähernd gar nichts auf die Reihe. Das änderte sich nach der Halbzeit. Die Gastgeber versprühten direkt mehr Drang und Willen und kamen schnell zu Ausgleich. Obwohl die Partie nun mehr Elan versprühte, gab es aber nur noch wenige gute Chancen und es blieb beim letztlich gerechten Unentschieden, das so richtig keinem weiter hilft.