Samstag, 27.04.2019, 21:00

malaysia

PKNS FC vs Kuala Lumpur FC 3:2

Shah Alam Stadium, 180 Zuschauer, Liga Super Malaysia

190427pkns-kuala

Und immer wieder Grab. Dieses Mal zur Station Putra, einem Haltepunkt des Commuter Train. Mit Umstieg am KL-Sentral fuhr ich raus nach Shah Alam, westlich von Kuala Lumpur liegend. In Shah Alam steht das gleichnamige Stadion, mit einem Fassungsvermögen von 70tsd Zuschauern das zweitgrößte Malaysias nach dem Nationalstadion in der Hauptstadt. Sage und schreibe 180 Zuschauer verloren sich in diesem riesigen Kessel und damit gerade mal 40 mehr als zuvor beim Spiel der dritten Liga. Allerdings war ich darauf vorbereitet und der Anreiz zu diesem Besuch war natürlich dieses Wahnsinns-Stadion. Eigentlicher Heimverein in diesem beeindruckenden Rund ist Selangor FA, das zumindest einige tausend Leute anzieht. PKNS ist nur Mitnutzer und nicht sonderlich beliebt. Warum man aber diese Mega-Schüssel für ein paar Hanseln aufschließt, bleibt ein Rätsel. Mit den zwei großen Dachbögen erinnert das Stadion an das Stadion Poljud in Split. Alle Bereiche waren zugänglich, so dass ich auf Entdeckungstour ging. Schon ganz schön runtergekommen der Bau, obwohl gerade einmal 25 Jahre alt. Vor allem der Zwischenrang der Gegentribüne wirkt schon beinahe wie ein Lost Place, so wüst sah es dort aus. Perbadanan Kemajuan Negeri Selangor Football Club, so heißt der Verein in voller Länge und er ist ein privat geführter Club, der eine Partnerschaft mit dem Fußballverband des Bundesstaates Selangor eingegangen ist. So ganz einfach zu durchschauen ist das Geflecht der Clubs hier nicht. Es scheint aber Auflage zu sein, dass sich die Profi-Vereine irgendwie an die Verbände hängen müssen, um eine Lizenz zu erhalten. Einige Clubs sind auch reine Verbands-Teams. Zwei Dutzend Jugendliche versammelten sich in einem Kurvenblock, trommelten und sangen vor sich hin und durften bereits mit dem ersten Angriff ihres Teams die Führung bejubeln. Es entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Auf der Tribüne hatte ich ein anderes Bleichgesicht entdeckt, das ich nach dem Abpfiff mal ansprach. Denn um 23 Uhr fahren keine Züge mehr nach KL und es stellte sich die Frage der Rückfahrt. Joshua aus Fürth war es und wie erhofft hatten wir mit dem Zentrum von Kuala Lumpur dasselbe Ziel. So konnten wir uns ein Grab teilen, das aber auch mit noch weniger Ringgit zu Buche schlug, als ich es erwartet hatte. Ein Hüngerchen meldete sich dann noch, ich suchte den benachbarten KFC auf und bekam ein paar fettriefende Hühner-Teile serviert. Dass danach zum einzigen Mal auf der Tour das Gedärm wirklich rebellierte, war bezeichnend. Da vertraue ich doch jeder Gar-Küche mehr als diesen Schmierschuppen.