Stadion Essen, 10.127 Zuschauer, Niederrheinpokal Halbfinale
Seit November war ich zum ersten Mal wieder an der Hafenstraße. Der RWE empfing das Russen-Spielzeug aus der Seidenstadt und es drohte der letzte interessante Kick der Saison zu sein. Doch es bestand Grund zur Hoffnung diesem vielleicht noch einen weiteren hinzufügen zu können, da der KFC seit Wochen keinen Sieg mehr feiern durfte, sich mit vereinsinternen Querelen herumzuschlagen hatte und dem entsprechend verunsichert war. Doch es kam anders. Das Intro war auf beiden Seiten ganz ordentlich. Die Westkurve hatte kleinen Glitzerfolien-Schwenker verteilt und die Gäste zeigten eine etwas sehr einfache Choreo aus Stoffbahnen. Immerhin wurden diese genutzt, um sich darunter zu vermummen und einige Fackeln zu zünden. Das Spiel-Barometer zeigte dann früh in die falsche Richtung. Individuelle Fehler des rot-weissen Schlussmanns brachten den KFC auf die Siegerstraße, das erste Gegentor fiel schon nach wenigen Minuten, der zweite Treffer dürfte in die engere Auswahl zum ‚Kacktor des Monats‘ kommen. Viel mehr kam von den Gästen nicht, viel mehr konnten sie auch offenbar nicht. Ab Mitte der zweiten Hälfte verwalteten die Gäste das Ergebnis nur noch und überließen den Roten das Feld. Aber das reichte halt aus. Es fehlte mal wieder an Qualität, an Ideen und an Glück und so entstand der Eindruck, irgendwie chancenlos zu sein ohne chancenlos zu sein. Der glorreiche RWE war offensiv einfach zu einfallslos und es fehlte das Feuer in der Mannschaft. So blieb es nicht mehr als eine respektable Leistung und dafür gibt es halt nichts. Bleibt die Erkenntnis als Aufbaugegner für eine verunsicherte Uerdinger Mannschaft gedient zu haben. Die Saison ist damit endgültig gelaufen und es geht nur noch darum, die Liga mit einer vernünftigen Platzierung abzuschließen.