Stade des Trois Tilleuls, 110 Zuschauer, Provinciale 1 Brabant-ACFF
Das ‚Stade des Trois Tilleurs‘ oder auf Vlaams ‚Drie Lindenstadion‘ in Watermaal-Bosvoorde im Brüsseler Speckgürtel ist ein wundervoller Ort für Liebhaber alter Stadion. Ein Stadion ohne den Kommerz-Schnickschnack der heutigen Hochglanz-Ligen. Die kurz nach dem zweiten Weltkrieg erbaute Anlage besteht aus einer überdachten Haupttribüne und wird durch hohe Stehränge umschlossen. Prinzipiell finden 40td Zuschauer Platz, allerdings dürfte dieses wunderbare Oval für diese Anzahl kaum zugelassen sein, denn vor allem die weitläufigen Stehränge lassen jede Sicherung vermissen. Wellenbrecher scheint es aber mal gegeben zu haben, denn die Fundamente dafür sind noch vorhanden. Die Natur müht sich redlich darum, die Ränge zurück zu erobern. Moosbewuchs ist allgegenwärtig und an manchen Stellen suchen sich auch Grasgewächse einen Weg ans Tageslicht. Dennoch wirken die Ränge weitestgehend gepflegt und Moos und Gras verleihen der Anlage einfach nur noch mehr Charme. In der Haupttribüne gibt es eine schöne Kantine, wie es in Belgien ja Usus ist. Nur etwas mehr als 100 Zuschauer wollten sich das sechstklassige Gekicke ansehen und verloren sich bei Sonnenschein auf den hohen Traversen. Nur auf Provinz-Ebene spielt der Heimverein Royal Racing Club de Boitsfort und das auch nicht sehr ansehnlich. Die Rasenfläche, sofern man diese noch so nennen konnte, forderte den Aktiven aber auch alles ab und ließ ein flüssiges Spiel kaum zu. Allerdings fehlten ganz offensichtlich auch die Fähigkeiten. Zu Gast war der abgeschlagene Tabellenletzte, der bereits nach einer halben Stunde nach einer Notbremse in Unterzahl weitermachen musste. Fiel allerdings nicht groß auf und es gelang sogar die Führung für den Underdog, die auch erst spät egalisiert werden konnte. Der obligatorische Frituur-Stopp rundete den gelungenen Ausflug ab.