
Rot-Weiss Essen vs VfB Oldenburg 0:0
Stadion an der Hafenstraße, 17.657 Zuschauer, 3.Liga

Mit dem VfB Oldenburg stellte sich der nächste direkte Konkurrent um den Klassenverbleib als Gegner auf. Etwas mehr als 700 Gäste waren aus dem hohen Norden angereist, um ihr Team zu unterstützen und das schon beinahe unmöglich scheinende doch möglich zu machen, denn den Klassenerhalt noch zu erreichen, scheint eine Mammutaufgabe. Die VfB-Szene befindet sich in einer Phase der Neuorientierung, nachdem das ‚Commando Donnerschwee‘ im vergangenen Jahr die Aktivitäten eingestellt und sich nun vor wenigen Wochen eine neue Gruppierung gegründet hat, die ihren Platz in den bestehenden Strukturen finden muss. Der Auftritt an der Hafenstraße war aber insgesamt nicht so schlecht. Kann man von den Akteuren beider Seiten auf dem Spielfeld leider nur unzureichend behaupten. Der glorreiche RWE schaffte es nicht, den Heimvorteil zu nutzen und dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Eher das Gegenteil war der Fall, das Spiel wirkte zerfahren, einfachste Pässe fanden den Empfänger nicht, wurden zu kurz, zu ungenau, zu hart gespielt, von anspruchsvolleren Aktionen ganz zu schweigen. Chancen ergaben sich daher beinahe nur zufällig. Eine davon hätte Youngster Ennali frei vor dem Tor aber verwerten müssen.
Auch der Traum-Trainer… ähm… -Tänzer Dabrowski hatte erneut seinen Anteil an der durchwachsenen Vorstellung. Es bleibt dabei – es ist einfach kein Plan oder eine Spielidee erkennbar. Mal wird, wie heute, mit Dreier-Kette gespielt, mal mit Vierer-Kette und auch eine Fünfer-Kette hat der rot-weisse Anhang in dieser Saison schon zu sehen bekommen. Dazu wird fleißig rotiert, es steht beinahe nie zwei Mal in Folge dieselbe Startformation auf dem Rasen. Natürlich erfordern Ausfälle durch Sperren oder Verletzungen immer wieder mal Anpassungen, aber wohl kaum in dem Ausmaß, wie es dem gestressten RWE-Anhänger angeboten wird. Die Möglichkeit auf Mängel im Spiel durch Auswechselungen Einfluss zu nehmen, wurde wieder einmal zu spät genutzt. Vor der Schlussviertelstunde passiert da eigentlich selten was, das wirkt beinahe ratlos. Die Gäste waren in ihren Aktionen sauberer und konzentrierter, konnten aber das Geschehen aufgrund insgesamt begrenzter Qualität auch nicht an sich reißen. Die wenigen Chancen verteilten sich gerecht auf hüben und drüben, so dass am Ende ein weitgehend leistungsgerechtes, aber nicht sehr schön anzuschauendes Remis auf der Anzeigetafel leuchtete, das den Roten sicherlich mehr hilft als den Norddeutschen. Wie meine Geduld schon lange, ist auch die der Kurve ja mittlerweile aufgebraucht und so schallte dem Übungsleiter nach dem Schlusspfiff ein vielstimmiges „Dabrowski raus“ entgegen. Auch wenn wir die Saison nun wohl überleben werden, kann es mit dieser Personalie eigentlich nicht in die neue Saison gehen. Daher hoffe ich, der Wunsch der Kurve wird erfüllt, daran glauben kann ich aber nicht wirklich.





