
Ratinger SV Germania 04/19 vs SSVg Velbert 02 1:0
Stadion Ratingen, 320 Zuschauer, Oberliga Niederrhein

Velbert statt Belfast. Eigentlich sollte es an diesem Wochenende mit der Gattin in die nordirische Hauptstadt gehen. Wenn denn nicht der Eurowings-Flug am Freitag knapp 45 Minuten vor Abflug gestrichen worden wäre. Dieses wurde von diesem fantastischen Luftfahrt-Dienstleister beiläufig per SMS mitgeteilt, als wir gerade am Security Check warteten. Irgendwie hielten sich Aufregung und Dramatik in Grenzen. Das eigentlich anvisierte Spiel, das konfessionelle Derby zwischen Cliftonville und Linfield, wurde bereits vor Wochen aus mir unbekanntem Grunde verlegt. Nun hätte ein erneuter Besuch im traumhaften ‚Oval‘ von Glentoran angestanden und auch diesen hätte ich schon gern gemacht. Tatsächlich wurde aber auch das Glentoran-Spiel am Samstag-Morgen wegen eines „frozen pitch“ abgesagt. Ironie des Schicksals. Nerven wird am Ende nur der Aufwand um Erstattung und Entschädigung zu erlangen, aber da zahlt sich dann Geduld am Ende ja aus. Eine lose Überlegung für Samstag einen Tagestrip nach Luxemburg und Wallonien zu unternehmen, wurde dann wegen fehlender Motivation wieder verworfen. Die Witterung hielt mich davon ab, mich aufzuraffen.
So erhob ich mich dann zumindest am Sonntag von der Couch, um mit Kumpel Malo zum Oberliga-Kick nach Ratingen zu eibeln. Dort gab sich der Tabellenführer aus Velbert die Ehre und eigentlich hat diese Spielpaarung ja auch Derby-Charakter. Dass das weite Rund dann nicht aus allen Nähten platzen würde, war mir klar, aber dass sich nur etwas mehr als 300 Nasen einfanden, empfand ich doch als mager. Diejenigen, welche der trüben Kälte trotzten, wurden mit einem recht ansehnlichen und schnellen Spiel belohnt, das aber Tor-Chancen vermissen ließ. Je eine Groß-Chance hüben wie drüben waren in Hälfte eins auch nicht der Aufreger, sondern ein Platzverweis für die Gastgeber kurz vor dem Pausenpfiff, von dem so richtig keiner wusste, wofür es ihn gab. Vermutlich lag eine verbale Entgleisung zu Grunde. Die Gäste traten nach dem Pausentee dann zunächst sehr druckvoll auf, aber die Ratinger fanden sich in der Unterzahl schnell zurecht und fuhren sehr schnelle und gefährliche Konter. Da der Tabellenführer aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital schlug, kam es wie es kommen musste, und die Germania netzte ein. Zwar verstärkten die Niederbergischen nun ihre Bemühungen aber mit untauglichen Mitteln. Die Gastgeber waren dem zweiten Treffer bei weiteren Kontern jedenfalls näher und brachten den Sieg nicht unverdient über die Zeit.








