
KF Tirana vs KS Teuta Durres 4:0
Stadiumi Selman Stermasi, 600 Zuschauer, Kategoria Superiore

Dass der Anstoß – vermutlich um Strom zu sparen und das Flutlicht nicht einschalten zu müssen – bereits um 16.00 Uhr war, dürfte nicht der Grund gewesen sein, dass nur etwa 600 Zuschauer dieser Partie beiwohnten, obwohl die Gastgeber das beliebteste Team des Landes sein dürften. Die einzige Spielpaarung, welche die Leute ins Stadion zieht, ist nun mal das Stadt-Derby gegen den Erzrivalen Partizani. Die Spiele gegen die normalen Gegner erreichen nur selten höhere Zuschauerzahlen und generell bewegen sich diese bei allen Spielen jeglicher Teams oft nur im unteren dreistelligen Bereich. Eine weitere Paarung, die eine herausragende Bedeutung hat, ist übrigens die des KF Tirana gegen Vllaznia Shkodra, deren Rivalität als die älteste des Landes gilt. Die Zuschauerzahlen in diesem Spiel kommen aber an die des Hauptstadt-Derbys nicht heran. Die Gastgeber sind als amtierender Meister schleppend in die Saison gestartet und belegen nur einen Mittelfeld-Platz. Daher war ein Sieg gegen das noch sieglose Teuta aus der nahen Hafenstadt Durres, immerhin Meister des Vorjahres, Pflicht. Seit der erstmaligen Austragung der albanischen Meisterschaft im Jahre 1930 kennt die Liga übrigens nur neun verschiedene Titelträger. Die Gäste starteten jedoch deutlich besser in die Partie und hatten die Möglichkeit zur Führung, aber der KF Tirana, im Volksmund nur Tirona genannt, kam nach zwanzig Minuten besser ins Spiel und ging bis zum Wechsel mit zwei Toren in Front. Auch im zweiten Durchgang änderte sich nichts mehr am Kräfteverhältnis und das Heim-Team baute die Führung zu einem deutlichen Sieg aus.
Es gab aktiven Support von insgesamt etwa 50 Personen. Das ist natürlich nicht überragend und dann teilten sich diese auch noch in zwei Gruppen. Im einen Eck der Gegentribüne waren das die Tirona Fanatics, die 2006 aus den Ultras Tirona hervorgingen und heute etwa 30 Leute stellten, und in der anderen Ecke die deutlich jüngere Capital Crew mit etwa 20 Mann. Letztere gefielen mir akustisch etwas besser, hatten aber optisch nichts im Angebot, während die Fanatics mit vier Schwenkern am Start waren und es nach dem ersten Tor etwas qualmen ließen. Die Capital Crew wirkte irgendwie etwas isoliert und auch die Mannschaft verabschiedete sich nur von den Fanatics, was ich aber auch nicht wirklich zu bewerten vermag. Das ‘Selman Stermani’ wurde vor einigen Jahren renoviert und dabei wurden leider die Kurven geopfert. Die mangelhafte Bausubstanz können diese kleineren Maßnahmen allerdings nicht verbergen und schon seit längerem stehen Pläne für einen radikalen Um- bzw Neubau im Raum. Wann dieses geschehen kann, steht natürlich in den Sternen.













