Halmstad – Sa., 07.08.2021, 17:30

Halmstads BK vs Malmö FF 0:0

Örjans Vall, 2.015 Zuschauer, Allsvenskan
Es blieb Zeit für einen kurzen Stopp am Strand, dann stand der nächste Kick an. Das Derby ist es nicht für Malmö FF, aber da Derby-Rivale Helsingborg eine Etage tiefer zu Werke geht, dürfte dieser Kick für die Südschweden nach den Duellen mit den großen Stockholmer Vereinen und dem gegen IFK aus Göteborg wohl der interessanteste sein. Das räumlich nächste ist es neben dem Spiel gegen Mjällby sowieso. Das Örjans Vall ist noch ein guter alter schwedischer Gammel-Ground, wobei das auch nicht so recht stimmt, denn die Hütte ist noch gut in Schuss, aber wenigstens kein Glitzer-Neubau, wie sie ja auch in Schweden überall aus dem Boden schießen. Zwei überdachte Tribünen auf den Längsseiten, ein wenig Stahlrohr für die Gäste hinter dem einen Tor, hinter dem anderen befindet sich außer eine Grillbude gar nichts. Die Gegenseite läuft in der unbebauten Hintertor-Seite in ein paar alten Stufen aus. Die Gäste befinden sich fett im Meisterschaftsrennen und sitzen AIK unmittelbar im Nacken. Der HBK musste dagegen zusehen, weiterhin Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Über eine große Fanszene verfügen die Gastgeber nicht. Gut zwei Dutzend Leute versammelten sich auf der Gegenseite in Höhe der Mittellinie hinter einer ‚Boys in Blue‘-Fahne und einem anderen kleinen Lappen und gaben ab und an mal was von sich. Malmö war dagegen mit einer ganz ordentlichen Kapelle angereist. Knapp 500 Leute fanden sich weitestgehend in Hellblau hinter dem Tor ein, von denen ein Stimmungskern von 100 Mann ganz gut Stoff gab und den Rest des Anhangs immer mal wieder mitriss. Das war auf jeden Fall mehr als ich erwartet hatte, denn auch in Schweden findet Fußball unter Corona-Bedingungen mit Zuschauerbeschränkung statt. Ein Teil der Stadionkapazität darf unter einem bestimmten Berechnungsmodell genutzt werden, ‚ausverkauft‘ war dieses Spiel aber lange nicht. Malmö war spielbestimmend, aber vor dem Tor zu einfallslos. Halmstad verlegte sich mangels Qualität aufs Kontern, hatte dabei aber sogar die besseren Chancen. Die zweite Hälfte war dann interessanter. Die Gastgeber bemühten sich mehr um Offensive. Das Spiel wurde abwechslungsreicher, es ergaben mehr Torchancen und das übertrug sich auf die Ränge, natürlich vor allem den Gästebereich. Das Salz kam aber nicht mehr in die Suppe, die Partie endete torlos, was den Gastgebern mehr brachte als den Gästen im Titelkampf. Nach dem Spiel ging es für mich noch weiter nach Göteborg.