Eisenbahner-Stadion am Flinger Broich, 22 Zuschauer, Kreispokal Düsseldorf 1.Runde
Am Flinger Broich, unweit des Paul-Janes-Stadion, Keimzelle der Düsseldorfer Fortuna, befindet sich die ziemlich schrullige Spielstätte des Eisenbahnersportverein Blau-Weiß Düsseldorf. Die einzige Zufahrt führt durch eine enge Eisenbahn-Unterführung, was schon eine spezielle Atmosphäre verleiht. Schmuckstück der Anlage ist eine alte Tribüne, wie es sie in dieser Bauweise vermutlich nirgendwo sonst geben wird. Annähernd unbeschreiblich, das Ding. Auf Kreisliga C-Niveau wird hier geknüppelt, was irgendwie auch zum gesamten Szenerie passt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Situation des Vereins recht perspektivlos ist. Das keine Bratwurst auf einem schmoddrigen Rost umgedreht wird, kommt ja schon mal vor. Aber das es nicht einmal einen Ausschank gab, war schon recht befremdlich. Aber für wen auch, denn als ich verkehrsbedingt einige Minuten nach Anpfiff um die Ecke bog, erblickte ich nicht viel mehr als 20 Augenpaare. Beim genauen Hinsehen, wusste ich nicht ob ich ich einen Lach- oder einen Weinkrampf bekommen sollte, denn über die Hälfte der Anwesenden waren der Hopping-Gilde zuzurechnen, unter anderem Schnitzer-Herausgeber Stefan und die üblichen Verdächtigen aus der Landeshauptstadt. Schon etwas krank und ich war mir vorher eigentlich ziemlich sicher, hier ‚alleine‘ zu sein. Unterhaltung war aber willkommen, denn was unten auf dem roten Rasen abgeliefert wurde, entsprach den Befürchtungen. Der Gast aus der B-Liga konnte auch keine Glanzpunkte setzen und so lebte die Partie allein von der Spannung. Die Eisenbahner kämpften sich nach 0:2-Rückstand in die Partie, drehten diese gegen durch Verletzung eines Spielers in der zweiten Hälfte dezimierte Gäste, die ohne(!) Auswechselspieler angereist waren, (der ESV hatte sage und schreiben einen Mann auf der Bank) und verloren am Ende dennoch. Der späte Siegtreffer für Homberg, nicht der Duisburger, sondern der Ratinger Stadtteil mit gleichem Namen, wurde wohl am meisten von der Hopper-Gilde bejubelt, denn so kam man um das zweifelhafte Vergnügen einer Verlängerung herum.