Samstag, 22.12.2018, 15:00

england

Grimsby Town FC vs Notts County FC 4:0

Blundell Park, 4.946 Zuschauer, Football League 2

181222grimsby-notts

Meinem rot-weissen Leidensgenossen Marcel konnte ich meinen Plan für dieses Wochenende schmackhaft machen und von Köln schwebten wir mit dem Ryaner nach Manchester von wo uns ‚East Midland Trains‘ an die Westküste brachte. Man sagt ja in Grimsby herrscht wegen der fischverarbeitenden Industrie dauerhaft fiesester Fisch-Gestank, was ich aber nun nicht bestätigen kann. Es gibt ja so Stadien, die sieht man mal auf nem Bild und dann will man da unbedingt hin. So erging es mir mit dem ‚Blundell Park‘, der Heimat von Grimsby Town, der allerdings seinen Standort in der Nachbarstadt Cleethorpes hat. Der herrliche Oldschool-Ground, der absolut das ursprüngliche Flair des englischen Fußballs versprüht, steht seit 1899 an diesem Ort, ist seitdem der Spielort der ‚Mariners‘ und erfuhr natürlich im Laufe der Jahrzehnte einige Veränderungen. Der älteste Teil des Stadions, der alte Main Stand, mittig auf der Ostseite, steht aber unverändert seit 1901. Dieser Zeuge einer vergangenen Zeit ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen, da er durch einen ’neueren‘, direkt angebauten Tribünenteil ergänzt wurde. Die Krönung dieser ehrwürdigen Spielstätte ist aber ein feiner Pub im Bauch der alten Tribüne, der uns bei windigen Wenig-Graden in der Halbzeit bei einem Pint ein willkommenes Aufwärmprogramm ermöglichte. Englischer Rumpel-Fußball as its best wurde uns geboten. Das qualitative Gefälle unterhalb der ‚Premier League‘ ist auf der Insel ja eklatant. Das Gebolze geht ja selbst im zweitklassigen ‚Championsship‘ schon los und was hier und heute auf viertklassiger Ebene veranstaltet wurde, kann man sich denken. ‚Kick’n Rush‘ ist nicht ausgestorben – das wurde eindrucksvoll bewiesen. Die Gastgeber waren zwar das überlegene Team, gewannen aber viel zu hoch. Die gut 500 mitgereisten Fans des stark abstiegsgefährdeten Traditionsclubs aus Nottingham nahmen die Klatsche zum Anlass, ihr Team in den letzten zwanzig Minuten durchgängig zu besingen und zu feiern. Schade, dass das auf der Insel nicht immer so sein kann.