Lindlar – Mi., 22.02.2023, 19:00

SV Eintracht Hohkeppel vs Bonner SC 4:3 n.V.

Achim-Lammers-Waldstadion, 350 Zuschauer, Mittelrheinpokal Viertelfinale
Mitten im Bergischen Land liegt der kleiner Ort Hohkeppel, dessen Sportverein im Viertelfinale des Verbandspokals den Bonner SC herausforderte. Hört sich nach David gegen Goliath an, war aber tatsächlich ein Duell auf Augenhöhe, denn die Eintracht nimmt am Spielbetrieb der Mittelrheinliga teil und beide Vereine trennen aktuell gerad mal zwei Punkte. Keine 1.000 Einwohner hat Hohkeppel, da scheint mal wieder jemand zu viel Geld übrig zu haben, anders ist es wohl nicht zu erklären, dass es der Verein bis auf fünftklassiges Niveau schaffte. Es war also tabellarisch ein Duell auf Augenhöhe, aber die Gäste machten bei unfassbarem Schummerlicht 80 Minuten den deutlich besseren Eindruck, kontrollierten die Partie und schossen nach torlosem Halbzeitstand eine scheinbar beruhigende 2:0-Führung heraus. Dann erzielten die Gastgeber ziemlich aus dem Nichts den Anschluss und unmittelbar darauf verloren die Bonner Ihren Schlussmann durch Platzverweis nach mutmaßlicher Tätlichkeit. Es kam, was kommen musste und kurz vor dem Abpfiff lag die Murmel zum Ausgleich im Netz. Es ging in die Verlängerung und hier nutzte die Eintracht die zahlenmäßige Überlegenheit konsequent zu zwei weiteren Treffern. Der mit dem Abpfiff viel zu spät erzielte dritte Bonner Treffer hatte nur noch statistischen Wert. Ein Drittel der Zuschauer waren Anhänger des BSC. Etwa 15 Ultras unterstützen aktiv und zündeten nach dem Führungstreffer drei Fackeln, deren Rauschschwaden sich in der nasskalten Abendluft wie ein Nebelfeld über den Platz legten. Als in der Verlängerung die Felle des eigenen Vereins schwanden, wurden die Nerven dann dünner und offensichtliche Provokationen der Einheimischen mündeten in einem Handgemenge, dass durch Ordner und den lokalen Dorf-Wachtmeister aber beruhigt werden konnte. Die Anlage ist mit einer Naturtribüne in einem kleinen Talkessel ganz nett gelegen und macht bei Tageslicht sicher was her. Im abendlichen Februar-Dunst war davon aber leider nicht viel zu erkennen.