
FK Haugesund vs FK Bodø/Glimt 1:4
Haugesund Stadion, 4.514 Zuschauer, Eliteserien
Die Route des Roadtrip mit der Gattin durch Norwegen orientierte sich halbwegs am Spielplan. Es gehörte allerdings auch etwas Glück dazu, dass der Spielplangestalter so Touri-freundlich ansetzte, dass einige Erstliga-Spiele besucht werden konnten. Der erste Kick fand in Haugesund statt, einer Stadt mit knapp 40.000 Einwohnern, die deutlich weniger bekannt ist, als die ‚Nachbarstädte‘ Bergen im Norden und Stavanger im Süden. Der FK Haugesund hat sich in den letzten Jahren in der norwegischen Oberklasse etabliert, qualifizierte sich sogar mehrfach für den Europapokal. Der Start in die aktuelle Saison ging mit fünf Niederlagen mal voll in die Hose, aber nach zwei Siegen und dem Weiterkommen im Pokal trat man selbstbewusst gegen den amtierenden Meister Bodø/Glimt an, der ja in der Conference League für Furore gesorgt hatte und erst im Viertelfinale an der AS Roma gescheitert war. Viereinhalbtausend Zuschauer sahen dann eine desaströse erste Halbzeit ihres Teams und mit dem Pausenpfiff war der Drops beim Stand von 0:3 eigentlich schon gelutscht. Unmittelbar nach Wiederanpfiff gelang aber der Anschluss und nun konnten die Gastgeber plötzlich Fußball spielen. Chance um Chance wurde herausgespielt, aber kläglich vergeben. Zwanzig Minuten vor Ende machten die Gäste mit einem umstrittenen Treffer dann alles klar. Brachiale Stimmung hatte ich nicht erwartet und wurde auch nicht enttäuscht. Die 60 Gäste-Anhänger gehörten in die Kategorie Familienblock und die wenigsten werden aus dem 1.500 Kilometer entfernten Bodø angereist sein. Der 50 Mann starke Heimblock versuchte es etwas kreativer, allerdings war das auch nicht die Erfüllung. Insgesamt erinnerte die Atmosphäre an eine Mischung aus Benefizspiel und Damen-Handball, aber Fankultur ist in Norwegen auch nur bei einer Handvoll Vereine ausgeprägt. Diese beiden gehören nicht dazu.














