Amberg – Di., 12.04.2021, 18:00

FC Amberg vs SpVgg Lam 0:2

Stadion Am Schanzl, 200 Zuschauer, Landesliga Bayern Mitte
Mit spontaner Tourenplanung ist es nicht mehr so einfach, seitdem die Abteilung aus- und umgebaut wurde und daher eine etwas langfristigere Absprache erforderlich geworden ist. Das führte dann dazu, dass eine Woche Urlaub lauerte, als man diese gar nicht mehr wirklich brauchen konnte. Aber half ja nix. Das Wunschziel Afrika verbot sich aufgrund unerwartet hoher Flug-Preise und selbst Bulgarien war nicht machbar, da die Flug-Raten zu Beginn der Osterferien in astronomische Sphären gelangten oder die Flüge zu unpassenden Uhrzeiten gingen. Also wurde das eigene Fahrzeug gesattelt und der Klobasa-Äquator angestrebt. Erstes Ziel war aber Amberg in der Oberpfalz – ganz nettes Städtchen übrigens – was als Zwischenstopp taugte und ein Landesliga-Spiel anbot. Gar nicht so schlecht, was dann im beschaulichen Stadion Am Schanzl geboten wurde. Die Gastgeber waren feldüberlegen mit auch recht ordentlichen Einschussmöglichkeiten, die Tore machten aber die Gäste und vergrößerten damit die Abstiegssorgen der Gastgeber. Zweifelhafter Lichtblick der Partie war aber der einzig erkennbare Gäste-Lad, ein junger Typ, den man aufgrund seiner Jahn Regensburg-Trainingshose wohl ziemlich eindeutig seiner eigentlichen Vereinsliebe zuordnen konnte. Der Kumpel war sich nicht zu blöde sein Team alleine zu supporten und auch reichlich Anrüchiges gegen den Heimverein von sich zu geben. Spätestens als er sich aber vermummt in die Kurve begab und auch noch den Zaun erklomm, musste ich an seinen Sinnen zweifeln. Mein Sinne wurden nachher im ortsansässigen Brauhaus auch noch getrübt. Aus anderem Grunde allerdings.

Aachen – So., 10.04.2022, 14:00

Aachener TSV Alemannia vs Rot-Weiss Essen 1:1

Tivoli, 10.900 Zuschauer, Regionalliga West
Es ging ins Grenzland, für die Alemannia-Szene immer ein besonderes Spiel, denn man mag uns nicht, warum kann ich gar nicht sagen. Jedenfalls waren ein heißes Spiel und eine damit verbundene schwierige Aufgabe zu erwarten. Unterstützt von gut 2.500 Mitgereisten sollte diese gelöst werden. Die Alemannia ist schwer abstiegsbedroht und so war eine kämpferische Gastgeber-Elf zu erwarten. Zunächst sah ich aber eine Kopie des Spiels bei RWO am Dienstag, denn die Roten kontrollierten die Partie nach Belieben und erspielten Chance um Chance, die aber zunächst allesamt kläglich vergeben wurden. Nach einer halben Stunde rutschte dann aber doch mal einer rein und die Zeichen standen auf Auswärtssieg. Der Trainer der Kaiserstädter hatte dann in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden, denn plötzlich kämpften die Gastgeber um jeden Millimeter Rasen und machten damit die spielerische Unterlegenheit wett. Die Spieler in Rot und Weiss ließen sich davon unerklärlicher Weise beeindrucken und gerieten gehörig ins Schwimmen. Tja, und wenn dann im Zwei-Minuten-Takt die Stürmer frei auf das Tor zulaufen dürfen, ist auch ein sehr gut aufgelegter Jakob Golz irgendwann mal geschlagen. Das Spiel war im Anschluss ein offener Schlagabtausch und der RWE kam überhaupt nicht mehr in zwingende offensive Aktionen, auch wenn die Ballkontrolle irgendwann wiedererlangt wurde. Es blieb bei einem Remis, dass keinem der beiden Teams wirklich hilft und die Alemannia behielt einen für den aufopfernden Kampf in Durchgang zwei letztlich nicht unverdienten Punkt in Aachen, während der RWE endgültig vom Gejagten zum Jäger herabgestuft wurde.
Nun ist der glorreiche Deutsche Meister von 1955 also auf dem besten Wege den eigentlich unausweichlichen Aufstieg zu verspielen. Zwei Punkte aus den letzten drei Auswärtsspielen, darunter zwei stark abstiegsbedrohte Teams, sind zu wenig. Letztes Jahr war der März der Schicksals-Monat, dieses Jahr scheint es der April zu sein. Letztlich muss man feststellen, dass die Roten eben doch nicht die absolute Übermannschaft der Liga sind, sondern unter Stress regelmäßig an ihre Grenzen stoßen. Das ist menschlich und es wird der Sachlage nicht gerecht, auf die Jungs nun einzuprügeln. Jeder dieser Spieler, die – mehr oder weniger verdient oder eben auch nicht – das göttliche Trikot tragen, wird den Wunsch haben aufzusteigen und sein Bestes dafür geben. Ich wünsche mir, dass Ruhe bewahrt wird, denn nach nur einem Spieltag kann sich alles wieder drehen. Und wenn es am Ende nicht reicht, war es trotzdem eine klasse Leistung und ich tue ich mich dann nicht schwer, dem Kontrahenten zu einer ganz starken Saison zu gratulieren. Bitter würde es erst, wenn der Abbruch im direkten Aufeinandertreffen und der daraus resultierende Punktverlust am grünen Tisch den Ausschlag gäbe. Aber auch das würde irgendwie zum RWE passen.
Und wenn es so kommt versuchen wir es in der kommenden Saison halt erneut. Egal was passiert – nichts ist größer als der Verein. Nur der RWE!

Oberhausen – Di., 05.04.2022, 19:30

Rot-Weiß Oberhausen vs Rot-Weiss Essen 1:1

Stadion Niederrhein, 9.128 Zuschauer, Regionalliga West
Nachholspiel zwischen Emscher und Kanal. Und ja, natürlich ist es ein Derby, auch wenn viele Anhänger der Roten gern etwas anderes behaupten. Natürlich ist es nicht DAS Derby, aber eben doch ein Spiel mit lokalem Bezug und gut 4.000 Rot-Weisse folgten Ihrem Team in die Nachbarstadt. RWO hatte zuletzt etwas an Boden verloren und nimmt nicht mehr wirklich am Aufstiegsrennen teil, dennoch war es natürlich ein gefährlicher Gegner, der dem RWE gern in die Aufstiegssuppe spucken wollte. RWO-Coach Terranova – eine streitbare Figur, aber immer on fire und mit Herzblut dabei, was grundsätzlich meinen Respekt hat – hatte seiner Truppe aber eine defensive Einstellung verordnet und der Respekt vor einem starken RWE war bei den Gastgebern spürbar. Die Roten spielte eine bärenstarke erste Hälfte, wucherten aber wieder mal mit den Torchancen und so kam es wie es kommen musste und RWO ging mit der ersten brauchbaren Chance in Führung. An der Seitenlinie wurde schlampig verteidigt, der Ball nach innen gespielt und der Sonntagsschuss am Dienstag-Abend schlug dann unhaltbar neben dem Pfosten ein. Da macht man erst einmal ein langes Gesicht.
Der glorreiche RWE ließ sich aber nicht beirren und machte nach dem Seitenwechsel weiter. Es dauerte auch nicht lange, bis Maschine Engelmann egalisierte. Schwer zu beschreiben – wenn das Tor der Gastgeber ein Sonntagsschuss war, dann war dieses wohl ein Weihnachtsschuss oder was auch immer. Mit vollem Risiko nahm er ein Zuspiel von Herzebruch und so ein Ball landet dann entweder im Kanal oder im Giebel, in diesem Fall traf zum Glück letzteres ein. Es blieb auch weiterhin bei der Spielhoheit für die Gäste aber ohne große Chancen. Die besseren Möglichkeiten hatte sogar RWO, daher muss man den Punkt dann auch einfach mal schmutzig mitnehmen, auch wenn die vergebenen Chancen des ersten Durchgangs schmerzen.

Duisburg – So., 03.04.2022, 15:00

Großenbaumer SG Duisburg vs RuWa Dellwig 0:0

Sportanlage Großenbaumer Allee, 60 Zuschauer, Bezirksliga Niederrhein Gruppe 7
Nur Nahverkehr war heute angesagt und der Weg führte nach Duisburg-Großenbaum. Im Bezirksliga-Duell war der Rasen- und Wassersportverein aus Essen-Dellwig angereist. Die Gastgeber werden von Ex-Bundesliga-Kicker Didi Schacht trainiert. Dieser scheint sein Team aber auch nicht unbedingt beflügeln zu können, denn die Leistung gegen die stark abstiegsbedrohten Gäste wirkte wenig überzeugend. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie immer hitziger. Der etwas adipöse Referee bekam einiges zu tun, agierte nicht immer souverän und am Ende war gefühlt jeder Spieler mit einer gelben Karte ausgestattet. Der Gäste-Keeper sogar doppelt, was folgerichtig den Feldverweis zur Folge hatte. Doppel-Gelb für Doppel-Meckern – Hut ab. Hat mich irgendwie an mich selbst erinnert. Torlos ging die Partie zu Ende, eher ein Punktgewinn für RuWa. Der GSG konnte es im sicheren Tabellen-Mittelfeld ziemlich egal sein. Trotzdem hatte Didi nachher noch erhöhten Redebedarf beim Schiedsrichter.

Nijmegen – Sa., 02.04.2022, 15:00

Quick 1888 vs VV Beuningse Boys 2:2

Sportpark De Dennen, 25 Zuschauer, 4e Klasse Oost Zaterdag A

Die Nacht war länger und süffiger geworden als geplant. Wieder einmal. Das raubte mir die Motivation und Fähigkeit, die eigentliche Idee zu verfolgen, die aber durch das plötzliche Winter-Comeback eh zu Nichte gemacht wurde. So kam ich dann gegen Mittag mal auf die Idee, den kleinen Kater mit einer ordentlichen Frituur-Ration zu heilen und den Ausflug mit irgendeinem Hafer-Kick abzurunden. Der kürzest mögliche Weg führte schließlich zum Sportpark De Dennen in Nijmegen. Gerade mal viertklassig auf regionaler Ebene, neuntklassig insgesamt, wird dort auf einer wirklich schmucken Anlage, welche sich tatsächlich ein wenig vom holländischen Amateur-Einheitsbrei abhebt, gekickt. Dabei war der Club tatsächlich mal niederländischer Pokalsieger, was natürlich lange her ist, 1949 war das der Fall. Sportlich war es dann natürlich überschaubar, auch eine satte Zuschauerzahl von einem Viertelhundert Leuten, der freie Zugang und dass die Linienrichter von den teilnehmenden Teams gestellt werden mussten, waren jetzt nicht unbedingt ein Qualitätsbeweis. Für die seichte Nachmittagsunterhaltung reichte es aber vollkommen aus und die eigentlich deutlich unterlegenen Gäste kamen durch zwei späte Tore noch zum schwer umjubelten Ausgleich.

Essen – Fr., 01.04.2022, 19:30

Rot-Weiss Essen vs 1.FC Köln U23 2:0

Stadion an der Hafenstraße, 10.070 Zuschauer, Regionalliga West
Freitag-Abend. Schneeregen. Flutlicht. Hafenstraße. Alle Zutaten für einen heißen Ritt gegen einen starken Gegner waren angerührt. Der Kölner Nachwuchs stellte sich mit einer Serie von 15 Spielen ohne Niederlage vor. Dass es ein enges Ding würde, war also allen klar. Das fiese Wetter konnte die Euphorie nicht bremsen, eine fünfstellige Zahl rot-weisser Anhänger fand den Weg ins Stadion. Überraschend hatte Coach Neidhart einen Wechsel auf der Torwart-Position vorgenommen und Jakob Golz den Vorzug gegenüber Kapitän ‚Diva‘ Davari gegeben, der zuletzt Unsicherheit ausstrahlte. Und der Sohnemann von HSV-Legende Richie Golz bekam auch mächtig zu tun. Der FC-Nachwuchs stellte sich wie erwartet als absolut unbequemer und spielstarker Gegner heraus, der ein flüssiges Kurzpassspiel aufzog und den rot-weissen Spielaufbau durch hohes Anlaufen störte. Dadurch geriet auch Golz öfter unter Druck und hatte seine Mühe die Situationen zu beherrschen. Auf der Linie und im Eins gegen Eins zeigte sich der Mann aber bärenstark und bewahrte den RWE vor einem Rückstand. Der es auch gar nicht hätte sein dürfen, denn nach nicht einmal einer Viertelstunde hatte die Kugel schon im Kölner Gehäuse eingeschlagen. Alles freut sich, die Gäste stehen zum Anstoß bereit – und plötzlich wird das Tor aberkannt, keiner wusste warum, ich wurde fast wahnsinnig!
Auch in Hälfte zwei hielt der Effzeh gut dagegen, allerdings kamen die kleinen Geißböcke nun nicht mehr zu guten Abschlüssen. Im Gegensatz zu den Roten, die alles raushauten und sich einige gute Situationen erarbeiteten. Und als sich alle langsam mit dem torlosen Remis abgefunden hatten, regelte der, der fast immer regelt. ‚Engel‘ ist einfach eine Lebensversicherung. Dass der Ball ohne das Abfälschen eines Verteidigers sein Ziel vermutlich gar nicht gefunden hätte – geschenkt! Engelmann fackelt einfach nicht lange, sondern versucht es halt immer wieder und wird oft genug dafür belohnt. Der FC warf nochmal alles nach vorne, richtig brenzlig wurde es aber nicht mehr. Die letzte Ecke wurde geklärt und der RWE fuhr noch einen Konter über Kleinsorge, der – so schien es, vermutlich gar nicht sofort bemerkt hatte, dass das Tor völlig leer war, denn der Kölner Schnapper hatte sich mit nach vorn begeben. So ließ er 30 Meter vor dem Tor noch einen Gegenspieler aussteigen, bevor er die Situation erkannte und die Murmel ins finale Glück schob. Zugegeben, mir fiel das leere Tor auch erst spät auf, aber ich hatte auch definitiv ein paar mehr Stauder drin als unser kleiner Außenstürmer. Was für ein intensives Spiel, man kann es mit Worten kaum beschreiben. Es war ein richtig geiler Kick und es bleibt dabei, man darf die Truppe vor dem letzten Pfiff nie abschreiben.
Leider vergaß ich die Digi-Cam zu Hause. Die wenigen und qualitativ schlechten Smartphone-Fotos bitte ich daher zu entschuldigen.

Legnano – So., 27.03.2022, 15:00

AC Legnano vs Sangiuliano City Nova FC 0:0

Stadio Giovanni Mari, 400 Zuschauer, Serie D Girone B
Eigentlich sollte heute der wundervollen Arena Civica in Milano ein Besuch abgestattet werden. Da der ASD Alcione aber nun mal Serie D spielt und die Termine ja immer erst in der Woche vor dem Spiel festgelegt werden, bleibt nichts anderes übrig als auf den Spieltermin zu spekulieren. Alcione spielt meistens am Sonntag, aber wenn ich mir den Spielbesuch vornehme, war natürlich klar dass doch am Samstag angestoßen wird. Also musste eine Alternative her, da spricht man dann ja gerne von der B-Lösung. Unsere B-Lösung hieß Legnano, westlich vor den Toren Mailands gelegen. Eine B-Lösung war es dann aber gar nicht, wie sich herausstellte, sondern ein Volltreffer. Das Stadion ist eine dieser typischen kleinen Spielstätten, die mitten in der Stadt liegen. Natürlich nagt auch hier der Zahn der Zeit am Gemäuer, so dass die Patina vergangener Tage anhaftet. Den passenden Sound dazu lieferte eine lebendige kleine Ultra-Gruppierung hinter dem Tor, die fahnenschwingend über die gesamte Spielzeit Gas gab. Beim näheren betrachten der Ultras, waren viele ältere Gesichter zu sehen. Nirgends ist Ultra so authentisch wie in Italien, das ist einfach Fakt. In einem munteren Spiel trotzten die Gastgeber dem souveränen Tabellenführer ein Remis ab.

Padova – Sa., 26.03.2022, 17:30

Calcio Padova vs Piacenza Calcio 1919 3:1

Stadio Euganeo, 1.869 Zuschauer, Serie C Girone A
Ich kann gar nicht mehr genau sagen, warum es zu diesem Wochenend-Trip kam. Am Wahrscheinlichsten ist, dass ich es nicht schlimm fand, dadurch nur das RWE-Auswärtsspiel in Wiedenbrück in einem kleinen nervigen Stadion mit niedrigen Rängen und schlechter Sicht auf das Spielfeld zu verpassen. Das Ziel ergab sich auch eher aus einem günstigen blind geschossenen Flug ab Köln nach Treviso. Die Dame des Herzens war mit an Bord und das für den Samstag auserkorene Spiel fand in Padova statt. Calcio Padova liegt mit deutlichem Vorsprung vor dem Dritten auf Platz 2 der Tabelle. Dieser berechtigt aber lediglich zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Um den Einzug in genau diese müssen die Gäste aus Piacenza noch kämpfen. Das Stadion auf freiem Feld vor den Toren der Stadt ist schon ein fettes Ding, allerdings auch sehr weitläufiges fettes Ding, denn der Abstand zum Spielfeld ist schon enorm. Das Stadion hat eine recht interessante wie unübliche Bauart. Wie viele Stadien in Italien ist das Feld von einer Laufbahn umgeben, die Hintertor-Tribünen wurden hier jedoch ebenfalls als Geraden errichtet. Die vier einzelnen Tribünen wurden baulich miteinander verbunden, so dass ein Achteck entstand. Aus der Vogelperspektive kann man sich die Bude ein wenig wie das Nürnberger Frankenstadion vorstellen, nur dass in den Eckbereichen keine Ränge errichtet wurden.
Die Bude wirkt auch schon etwas mitgenommen, denn es gehört in Italien ja beinahe zum guten Stadion-Ton, dass sich die klammen Kommunen um die Instandhaltung der Spielstätten nicht kümmern. Daher wirken die viele der in den 80er und 90er Jahren errichteten Stadien schon deutlich älter, da die Bausubstanz keine besondere Pflege erfährt. Das hat man auch in Padova erkannt und eine neue Hintertor-Tribüne befindet sich derzeit in der Entstehung. Von Neubau- bzw Umbauplänen hatte ich schon mal gelesen, aber dass dieses Projekt bereits seinen Beginn erfuhr, war mir gar nicht bekannt, sonst hätte ich möglicherweise ein anderes Spiel ausgesucht, denn Spiele auf Baustellen sagen mir nicht sonderlich zu. Was man da genau für eine Idee hat, erschließt sich auf den ersten Blick, denn die neue Tribüne ist so nah an das Spielfeld herangezogen, dass sie die äußeren Bereiche der beiden Geraden unbrauchbar macht. Hinter der neuen steht weiterhin die alte Tribüne, also quasi eine Tribüne hinter der Tribüne. Die Comune di Padova möchte das Stadion grundsätzlich sanieren und nach und nach bei laufendem Betrieb zu einem reinen Fußballstadion umbauen. Das wird noch ein weiter Weg – ich bin gespannt, wie lange Geld für den Umbau vorhanden ist.
Einen besseren Besuch als knapp zweitausend Zuschauer hatte ich schon erwartet. Die Aufstiegseuphorie hat wohl noch nicht Einzug gehalten. Die Gastgeber gingen früh in Führung und legten auch direkt nach. Der zweite Treffer fiel genau in die umjubelte Durchsage, dass Tabellenführer Südtirol sein Auswärtsspiel verloren hatte – welch ein Timing. Die Hausherren versäumten es dann, die weitere Überlegenheit in weitere Tore umzumünzen und so wurde es nach dem Anschlusstreffer in Hälfte zwei kurzzeitig noch einmal spannend, allerdings wurde der Abstand nach zehn Minuten wieder hergestellt. Es blieb daher beim Heimsieg und nun kann es wenige Spieltage vor Schluss noch einmal eng werden an der Tabellenspitze. Aus Piacenza waren gut 100 Leute mitgereist, die ihr Team so gut es ging supporteten. Schwierig, auf einer unüberdachten Tribüne, die gefühlte 100 Meter vom Spielfeld entfernt steht. Die Ultras Padova stehen auf der Gegengeraden und hatten es da etwas einfacher. War auch nicht brachial, aber ließ sich dennoch ganz gut anhören.