Puke – Sa., 20.04.2024, 15:00

KF Terbuni Puke vs KS Veleciku Koplik 4:1

Stadiumi Ismail Xhemali, 150 Zuschauer, Kategoria e dyta A
Wirkliche Eile hatte ich vormittags nicht und machte mich dann kurz vor Mittag mal auf den Weg. Das Ziel war Puke in der nördlichen Bergregion des Landes, welches ich mir auch wegen der landschaftlich schönen Strecke ausgesucht hatte. Es war dann eine schöne Gurkerei über eine bis auf wenige Teilstücke zwar gute, aber sehr kurvenreiche Strecke. Selten zitterte sich die Tachonadel über die 50 km/h-Marke und für die 90 Kilometer benötigte ich ohne zu trödeln beinahe zweieinhalb Stunden. So blieb vor dem Spiel nur noch Zeit für ein kleinen Rundgang durch das unspektakuläre Örtchen, wo man mit heller Haut und blonden Haaren schon ein wenig angesehen wurde, wie ein Außerirdischer auf Urlaub. Das kleine Stadion, welches nur über die überdachte Tribüne oder die ungedeckte Gegenseite betreten werden kann, liegt am Ortsrand. Alles ist ziemlich in die Jahre gekommen, die Sitze auf der Gegentribüne sind bedingt durch die Witterung, die im Winter sicher hart ist, und Vandalismus in erbärmlichen Zustand. Die Besucherzahl hielt sich wie erwartet in Grenzen.
Das war vor einigen Jahren ganz anders, als es der Verein versehentlich für ein Jahr in die höchste Spielklasse schaffte. Damals platzte das Stadion regelmäßig aus allen Nähten und eine Ultra-Gruppierung sorgte für Stimmung und optische Untermalung. Bis auf eine kleine Schmiererei an der Stadionmauer ist allerdings von dieser Gruppe nichts mehr übrig. Aktuell geht der Club nach letztjährigem Abstieg aus der zweiten Spielklasse nur in der Nordgruppe der zweigeteilten dritten Liga der Fußlümmelei nach. Obwohl der Feierabend-Sport mit teils wenig trainierten Körpern unübersehbar war, sah das aber spielerisch keinesfalls schlecht aus und auch Tempo war drin in der Partie. Blieb die erste Halbzeit noch torlos, wurden die Anwesenden im zweiten Durchgang mit einer wahren Tor-Flut überrumpelt. Die Gastgeber hatten dabei deutlich und hochverdient das bessere Ende auf ihrer Seite. Ich begab mich nun recht zügig in Richtung Tirana zum Airport, wo am Abend der Flug zum Umsteige-Drehkreuz und damit Nachtquartier Bergamo startete. Es wird ja gern die Floskel genutzt, Albanien sei das letzte Geheimnis Europas. Diese Behauptung hat zumindest für die einsameren Regionen abseits der Städte noch einen Funken Wahrheit, das stelle ich auch nach meinem vierten Besuch dort fest. Tolles Land.