Samstag, 23.03.2019, 14:00

deutschland

SV Straelen vs Rot-Weiss Essen 0:1

Stadion an der Römerstraße, 1.810 Zuschauer, Regionalliga West

190323straelen-rwe

Und schon wieder bin ich dem glorreichen RWE trotz fehlender Motivation in die ‚Ferne‘ gefolgt. Straelen war das Ziel, führendes Handelszentrum der deutschen Schnittblumenindustrie. Vor diesem Spiel lag der SVS nur wenige Punkte hinter den Roten. Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt, wird einem wieder klar, wie es um den Herzensverein sportlich steht. Zwar ist der Deutsche Meister von 1955 schon mehrfach in der Blumenstadt angetreten, war dann aber immer klarer Favorit. Spiel des Jahres also für die Gastgeber, deren kleiner Anhang eine Fähnchen-Choreo auf die Beine gestellt hatte. Im Away-Sektor fand sich ein gut 400 Leute starker Gäste-Anhang ein, der aber bereits nach 15 Minuten um etwa 50-60 Personen ausgedünnt wurde. Zwei Mitgliedern der Ultra-Szene wurde der Zutritt aus mir nicht bekanntem Grunde verweigert, worauf der Support umgehend eingestellt, Fahnen eingerollt, Banner vom Zaun genommen und der Block verlassen wurde. Ich sag es immer wieder… sollen se machen. Auf mich wirkt diese Nummer einfach nur peinlich. Wenn der ultraseitig vielbemühte Zusammenhalt, ein fundamentaler Teil des Ultra-Gedanken, auch bedeutet, dass man bei kleinsten Unebenheiten zusammen den Schmollwinkel anvisiert, statt den ach so geliebten Verein zu unterstützen, verkommt die Sache für mich persönlich zur Lachnummer. Wäre für die Staatsmacht ja eigentlich so einfach, die bösen Ultras aus den Bundesliga-Stadien zu verbannen – einfach zwei, drei Mann mit fadenscheinigen Gründen den Zutritt verwehren und schon ist die Kurve leer und das Event-Volk kann in Ruhe dem Kommerz-Gehampel beiwohnen. Aber lassen wir das… Ultra werde ich wohl nie ganz verstehen. Der RWE zeigte dann eine unerwartet starke erste Hälfte, nutzte aber nur eine der zahlreichen Chancen zum Führungstreffer. Zwar zeigten sich die Schnittblumenhändler auch nach dem Wechsel nicht zwingender, aber da es ja fast eine Regel ist, dass Mannschaften die knapp in Führung liegen, in den letzten Minuten noch unter Druck geraten, hing der Sieg noch am seidenen Faden, da der Ball in der letzten Szene der Partie schön durch den rot-weissen Sechzehner flipperte, den Weg aber zum Glück nicht ins Tor fand.