
SV Werder Bremen vs FC Meineid 04 2:1
Weserstadion, 42.100 Zuschauer, Bundesliga

Irgendwie kam mal wieder alles anders. Ursprünglich sollte dieses Wochenende für den jährlichen Familien-Wochenendtrip mit Eltern und Schwester mit abschließendem Besuch des RWE-Spiels in Oldenburg herhalten. Eine Erkrankung meiner Mutter kam dazwischen, so dass die Reise storniert werden musste. Das ermöglichte dann den Spielbesuch in Bremen, der sich mir natürlich aufgrund des Spieltermins und eben dem Auftritt der Roten in Oldenburg quasi aufzwängte. Auf Vermittlung der RWE-Kollegen Marco und als finalem ‚Dealer‘ Micha bekam ich für meine Herzdame und mich zwei Steh-Tickets für das längst ausverkaufte Spiel gegen die blaue Brut. Eigentlich bin ich für Stehtribünen zu alt, aber hier galt ja nun „Take it or leave it“. Der Anblick des Weserstadions unter Flutlicht löste dann Vorfreude aus. Die Stadien, welche noch über Masten verfügen, die dann diese charakteristische Lichtkuppel in den Himmel zeichnen, werden ja leider immer mehr zur Minderheit. Manchmal habe ich aber den Eindruck, ich bin gar nicht so oft beim Fußball. Anders ist eigentlich nicht zu erklären, dass ich die Anreise zum Weserstadion derart falsch einschätzte, dass wir viel zu knapp dort auftauchten und ein geordneter Einzug in den Unterrang der Ostkurve nicht mehr möglich war. Dennoch fanden wir eine Position, von der wir das Spielfeld überblicken konnten und dank ‚großzügiger‘ Arbeitsauffassung des Ordnerpersonals konnten wir gegen Ende der ersten Hälfte auf zwei nicht belegte Sitzplätze im Oberrang genau auf Höhe der Mittellinie wechseln.
Zu diesem Zeitpunkt führte der SVW bereits nach einem schön herausgespielten Treffer, der ja nur von Niklas Füllkrug erzielt werden konnte. Dabei waren die Meineidler in Hälfte eins über weite Phasen das bessere und ballsicherere Team, konnten aber daraus kein Kapital schlagen. Das Ostkurven-Intro zum Spiel musste übrigens aufgrund logistischer Probleme ausfallen. Mehr ist mir darüber aber auch nicht bekannt und so blieb es beim schon bekannten „Weserstadion unantastbar“-Banner und einem schönen Fahnenbild. In der Halbzeitpause konnte ich dann mehr oder weniger verabredet ein paar Worte mit Schnitzer-Stefan wechseln. Nach dem Seitenwechsel war es zunächst ein ähnliches Bild wie im ersten Durchgang. Die Mannschaft aus der verbotenen Stadt schien weiter eine Nuance besser unterwegs zu sein, aber bei den sich bietenden Möglichkeiten war Schnapper Pavlenka heute ein echter Rückhalt. Tja und wer die Chancen nicht nutzt und gegen ein Sturmduo Füllkrug und Ducksch antreten muss, schaut dann in die Röhre, denn auch Letzterer erzielte eine Viertelstunde einen schönen Treffer nach einem Alleingang bei einem Konter. In der Folgezeit verpasste es der SV Werder einen höheren Sieg sicherzustellen, da der finale Pass bei den sich nun bietenden Konterchancen wieder und wieder zu schlampig gespielt wurde. Stattdessen markierten die Unausprechlichen noch den sicherlich verdienten Anschluss, der aber der einzige Makel des Abends bleiben sollte. Ab ins Bremer Nachtleben.

















