Letzter Akt vor dem neuerlichen Lockdown und ein halbwegs vernünftiges Spiel sollte es noch sein. Bei der finalen Abwägung zwischen Meuselwitz und Halberstadt fiel die Entscheidung für das Vorharzland aufgrund des etwas kürzeren Heimweges, wohlwissend dass die Partie ohne aktive Gäste-Szene stattfinden sollte, da diese sich mehr oder weniger freiwillig in der Corona-Auszeit befindet. Das war allerdings beim Spiel in Sachsen nicht anders, auch wenn es dort die Hygienevorschriften waren, welche die Anwesenheit von Gäste-Fans verboten. Die Fahrt aus Thüringen nach Sachsen-Anhalt führte mich durch den Naturpark Südharz. Schöne Ecke, war mir bis dato gar nicht bekannt. Der VfB Germania war ziemlich bescheiden in die Saison gestartet, hatte sich aber zuletzt gefangen und die Abstiegsplätze verlassen. Etwas besser hatte es der Club aus der Filmstadt gemacht, mehr als ein solider Mittelfeldplatz im Tableau sprang aber auch nicht dabei raus. Ungefähr so war dann auch das Spiel anzuschauen. Ein solider Regionalliga- Kick ohne großen Glanz, möchte ich attestieren. Vier gerecht verteilte Tore gab es zu sehen, passt schon so. Ein etwas bessere Kulisse hatte ich mir allerdings doch erhofft. Die Ultras Halberstadt unterstützen ihr Team auch eher sporadisch, sendeten im zweiten Durchgang aber sogar eine schwarze Rauchsäule in den trüben Himmel. Das rief den Stadionsprecher auf den Plan, der den Jungs durch die Blume direkt mal ne Abreibung androhte – so eine Ansage habe ich auch nicht gehört. So ging es ohne großen Aufreger in die neuerliche Corona-Pause. Fühlte sich so ein bisschen an wie die letzte Hülse im Bierkasten, die letzte Praline in der Schachtel, die letzte Tankstelle vor der Autobahn. Der Vorhang ist also erst einmal wieder gefallen, nun heißt es wieder wochenlang auf bessere Zeiten zu hoffen. Zugegeben – der Glaube an eine positive Wende noch in diesem Jahr fehlt mir. Ich fürchte, da ist eher wieder ein langer Atem nötig.