
FK AS Trencin vs FC DAC 1904 0:3
Stadion na Sihoti, 744 Zuschauer, 1.Liga

So richtig erholsam war die Nacht nicht. Um halb sieben schellte der Wecker, eine Stunde danach saß ich im Regionalexpress nach Nürnberg. Eine Leberkässemmel und einen Cappuccino später bestieg ich den ICE 21 nach Wien, Ankunft dort mit 25 Minuten Verspätung. Damit hätte ich den Anschluss nach Bratislava verpasst, wenn dieser nicht auch verspätet gewesen wäre. Die Abfahrt dieses Zuges wurde dann aber im Fünf-Minuten-Takt immer weiter verschoben, bis es schließlich mit 47 Minuten Verspätung losging. Am Startbahnhof dieser Linie wohlbemerkt. Läuft also auch nicht optimal bei der ÖBB, da hätte man fast schon die nächste Beule der stündlichen Verbindung nehmen können. Um diese Zeitspanne verschob sich nun auch die Weiterfahrt von Bratislava nach Trencin, das Tagesprojekt war aber nicht gefährdet, da von vornherein genügend Puffer berücksichtigt worden war. Leider blieb dann nur nicht mehr viel Zeit vor dem Spiel, so dass ich lediglich die Klamotten in die Unterkunft bringen konnte. Ich hatte hin und her überlegt, was ich am Samstag veranstalte. Viele brauchbare Optionen gab es nicht, so dass ich mich irgendwann für den Trip nach Trenčín entschied. Die Spiele der höchsten slowakischen Liga sind oft nicht gut besucht, Zuschauerzahlen um und unter 1.000 Köpfe sind keine Seltenheit. Die Asociacia Sportov Trencin weiß dieses nur zu genau, spielt sie doch selbst meist vor kleiner Kulisse, so auch erwartungsgemäß heute.
Aus Dunajska Streda waren knapp 50 Leute angereist, von denen etwa die Hälfte um Stimmung bemüht war. Der Großteil der Einwohner von Dunajska Streda ist ungarischer Abstammung, woraus diese auch beim Fußball keinen Hehl machen und sich damit vom Rest der Liga absondern. Offiziell heißt der Verein Dunajskostredský Atletický Club, während die Anhänger des Clubs lieber das ungarische Dunaszerdahelyi Atlétikai Club verwenden. Auf Seiten der Gastgeber sammelten sich zwei Hände voll Leute hinter dem Tor, prügelten auf zwei Trommeln ein und gaben ab und an mal was Eintöniges von sich. Das Stadion zeigte ursprünglich das typische Gesicht der Spielstätten sozialistisch geprägter Staaten mit Laufbahn, einer gedeckten Haupttribüne und Stehrängen in den übrigen Bereichen. 2017 wurde mit dem Umbau zu einem reinen Fußballstadion begonnen, lediglich die Haupttribüne blieb vom alten Stadion übrig. Das Ergebnis ist ein recht schicker Komplex, der mehr Besucher verdient hätte. Da die alte Tribüne aktuell nicht für die Nutzung freigegeben ist, respektive nicht benötigt wird, wurde das Bauwerk leider mit großen Werbebannern komplett entstellt, so dass man es kaum noch als Tribüne identifizieren kann.
Während der DAC mit dem unschönen Gründungsjahr eine ganz brauchbare Saison spielt, ist die AS Trencin nach gutem Saisonstart in die untere Tabellenhälfte gerutscht. Die Vorzeichen waren also klar und die Gäste hatten die Partie auch bis auf wenige kurze Phasen komplett unter Kontrolle. Die Gastgeber bekamen dennoch die Riesenchance zur Führung serviert, diese blieb ungenutzt und was dann passieren würde, war ja beinahe klar. Mit einer 1:0-Führung für den DAC ging es in die Pause. Auf zwei Positionen verändert kamen die Platzherren motiviert aus der Halbzeitpause. Das beeindruckte die Gäste nicht und das frühe 2:0 trug nicht zur Förderung der Spannung bei. Der Dämpfer hinterließ bei den Trencineros deutlich Wirkung und spätestens mit DAC-Tor Nummer drei war die Messe gelesen. Nach Spielschluss wurde die unmittelbar vor dem Stadion platzierte Bierstube für Abendmahl und Abendbier aufgesucht, bevor es in die Falle ging.











































