Blagoevgrad – Mo., 01.12.2025, 17:30

PFK Pirin 1922 Blagoevgrad vs FK Yantra 1919 Gabrovo 2:2

Stadion Hristo Botev, 200 Zuschauer, Vtora liga
Der frühe Vogel fängt den frühen Vogel. Nach zu wenig Schlaf wurde dem Niki Lauda sein Airbus im Auftrag vom Rainer aus Irland mit Ziel Sofia geentert. Zu meiner Freude trafen wir dort am neuen Terminal 2 ein, was die nervige Shuttelei vom alten T1, wo die Low-Coster meist entladen werden, ersparte und stattdessen sofort die Metro Richtung Zentrum bestiegen werden konnte. Zeit hätte ich genug, daher nahm ich bei bestem Wetter die Gelegenheit wahr, die Innenstadt zu Fuß zu queren. Ich war schon mehrfach in Sofia und ich mag diese Stadt mit ihren tollen Bauwerken.
‚Union Ivkoni‘, die in Bulgarien ne Art Marktführer für nationale Busverbindungen sind, beförderte mich um halb zwölf nach Blagoevgrad im Südwesten des Landes. Kein Traumziel, passte aber perfekt perfekt in die Route, Fahrzeit knapp 90 Minuten. Netterweise ließ man mich sofort ins Hotel einchecken, daher konnten nach der kurzen Nacht die Füße noch ein wenig hochgelegt werden, ehe ich aufbrach um eine Runde durch die 70.000-Einwohner-Stadt zu drehen, die aber nicht viel zu bieten hat.
Kurz hinter dem Stadtzentrum beginnen schon die hügeligen Ausläufer des Rila-Nationalparks und dort liegt etwas erhöht auch das nach dem Nationalhelden Hristo Botev benannte Stadion, welches nur auf einer Seite über eine immerhin recht hohe, aber offene Tribüne verfügt. Am Rande liegt der Gästeblock, in dem sich immerhin zehn Gäste einfanden. Diese hatten meinen absoluten Respekt, für diesen halbseidenen Kick an einem Wochentag fast vier Stunden Anreise auf sich zu nehmen. Zwischen Gast- und Heimbereich befindet sich ein kleiner, wenig gepflegter VIP-Bereich hinter Glas, der allerdings von jedem betreten werden kann. Eine willkommene Gelegenheit sich zwischendurch etwas aufzuwärmen. Unter den insgesamt etwa 200 Zuschauern fanden sich auch einige Jugendliche und Kids, welche den Gastgebern ihre Stimmen liehen und in der zweiten Halbzeit sogar ein paar grüne Fackeln zündeten. Das Spiel war nicht gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Pirin erzielte im ersten und zweiten Durchgang je einen Treffer zur 2:0-Führung und steuerte einem sicheren Sieg entgegen. Kurz vor dem Ende wurde die Chance verpasst, das Spiel zu entscheiden, im Gegenzug gab es Handelfmeter für Yantra und die Gäste erzielten den Anschluss. Und  die Geschichte wiederholte sich. Nachdem Pirin mit einem Pfostentreffer erneut die Chance liegen ließ, für klare Verhältnisse zu sorgen, stellte Yantra nur wenige Zeigerumdrehungen später per Foulelfmeter sogar noch auf Remis. In der Nachspielzeit war das Visier offen und beide Teams suchten den Sieg, beide erfolglos. Ich latschte wieder runter in die Stadt und labte mich an lokalen Speisen in einem Restaurant, bevor ich mich im Hotel in die Waagerechte begab.