Essen – Sa., 18.10.2025, 16:30

Rot-Weiss Essen vs FC Viktoria Köln 1:0

Stadion an der Hafenstraße, 16.307 Zuschauer, 3.Liga
Kaum ein Gegner langweilt mich mehr, als die Viktoria von der ‚Schäl Sick‘. Und kaum ein Gegner war für den glorreichen RWE in den letzten Jahren unangenehmer. Seit der Wiederauferstehung der Viktoria vor 15 Jahren gab es gegen die Rechtsrheinischen wenig zu holen, zu Regionalliga-Zeiten war es sogar eine Art Angstgegner. Auswärts hat sich der RWE gegen die Kölner zudem das Torschießen abgewöhnt und in den letzten fünf Spielen in Höhenberg nicht mehr getroffen. Immerhin konnte daheim das Ruder inzwischen rumgerissen und die letzten beiden Heimspiele gegen den unbequemen Gegner gewonnen werden. Wenn in Köln über Fußball gesprochen wird, geht es in der Regel um den ‚EffZeh‘. Die paar Leute, die sich in der Domstadt nicht für die Geißböcke interessieren, interessieren sich dann am ehesten zur Fortuna, die Viktoria ist nur dritte Kraft. Im Gästeblock fanden sich daher die üblichen 150 Leute ein, welche den Höhenbergern schon seit jeher nach Essen folgen. Zu hören war von diesen natürlich wenig, nicht weil sie nicht wollten, sondern weil die 50 Aktiven unter den Mitgereisten einfach nicht laut genug waren. Dabei war die ‚Westkurve‘ heute auch eher solide unterwegs als brachial, richtig laut wurde es nur selten im Hexenkessel an der Hafenstraße. Das Spiel gab auch nicht zu viel Anlass für überkochende Emotionen. Dabei war die Leistung beider Teams durchaus ansprechend, taktisch aber sehr diszipliniert, so dass es nicht viele Torchancen zu sehen gab und sich das Geschehen eher zwischen den Strafräumen abspielte. Zwei ungefährliche Versuche von Arslan und Obuz für den glorreichen RWE und eine etwas bessere Möglichkeit für die Viktoria, die Golz aus kurzer Distanz vereitelte, mehr war es in der ersten halben Stunde nicht.
Gut fünf Minuten vor dem Seitenwechsel klingelte es dann doch im Kölner Kasten. Nach einer Brumme-Ecke stieg ‚Kopfballungeheuer‘ Arslan hoch und nickte zur Führung ein. Beinahe hätte Brumme selber noch vor dem Seitenwechsel getroffen, aber irgendein Kölner Recke hielt seine Rübe in dessen satten Schuss, der vermutlich sein Ziel gefunden hätte. Mit einer insgesamt verdienten Führung ging es in die Pause. Und auch nach dem Wechsel änderte sich nicht viel. Bei im Feld ausgeglichenen Spiel blieb der RWE vor dem gegnerischen Tor gefährlicher – Obuz und Arslan versuchten es noch einmal aus der Distanz. Danach hatten die Gäste eine etwas bessere Phase mit mehr Präsenz vor dem rot-weissen Tor. Auf dieses selber brachten sie die Murmel aber nicht. Stattdessen bekam Safi denn den Hochkaräter aufgelegt. Nach Alonsos schnell ausgeführtem Freistoß tauchte er mal wieder allein vor dem Torwart auf, entschied sich dieses Mal dafür, diesen zu umspielen, geriet dabei aber zu weit nach außen und beförderte das Spielgerät knapp am langen Pfosten vorbei. Die Kölner versuchten dann noch mal alles, aber in echte Schwierigkeiten brachten diese die Roten nicht, zu einfallslos waren die Vorstöße. Lediglich einmal musste Golz noch sei ganzes Können bei einem Kopfball von Lobinger zeigen. Da die Roten die Konterchancen auch nicht zu nutzen wussten, blieb es beim Sieg mit dem Minimal-Resultat. Damit kann es eigentlich mit breiter Brust ins Derby an der Wedau gehen. Die Verfolger-Gruppe hinter dem aus MSV und Energie bestehenden Duo ist eng zusammengerückt. Mit einem Sieg beim ungeliebten Nachbarn könnte sich der glorreiche RWE erst einmal oben festsetzen. Schwer genug wird es werden.