
FK Pirmasens vs Hamburger SV 1:2 n.V.
Sportpark Husterhöhe, 10.000 Zuschauer, DFB-Pokal 1.Runde

Die erste DFB-Pokal-Runde bietet ja immer wieder interessante Partien zwischen Underdogs und etablierten Clubs. Leider fährt der DFB aber sein eigenes Rennen und raubt dem Wettbewerb mit überzogenen Auflagen seinen Reiz. Mit dem Resultat, dass ein Großteil der kleinen Clubs seinen Heimvorteil aufgeben und an Profi-Spielorte umziehen muss, weil die Anforderungen des Mafia-Verbandes daheim nicht bedient werden können. Oberligist FK Pirmasens verfügt über den Luxus eines noch recht neuen Stadions mit entsprechender Infrastruktur. Vor vielen Jahren sah ich dort mal an einem feuchtkalten Herbstabend ein Oberliga-Spiel vor ein paar hundert Leuten. Das Pokal-Spiel gegen die Raute aus dem Norden war nun ein willkommener Anlass die Hütte mal mit voller Auslastung von 10.000 Interessierten zu erleben. Annähernd 50 Prozent der Anwesenden waren HSV-Anhänger, ein Heimspiel für die Norddeutschen also vorprogrammiert. Die kleine FKP-Fangemeinde zeigte als Intro eine kleine etwas wirr erscheinende Blockfahne, auf der um das abgebildete Trikot des Team-Kapitäns Grieß der ganze Kader aufgeführt war. Die HSV-Kurve verzichtete auf optische Elemente, präsentierte aber ein ansehnliches Fahnenmeer.
Die Profi-Truppe zeigte dann gegen den Oberligisten eine unfassbar uninspirierte und pomadige Vorstellung. Die Gastgeber legten den Anfangsrespekt daraufhin schnell ab und sorgte mit schnellen Vorstößen immer wieder für Gefahr. Bei drei oder vier richtig fetten Gelegenheiten und deutlichem Chancen-Plus gegenüber dem HSV wäre eine Halbzeit-Führung mehr als verdient gewesen. Diese wurde dann kurz nach dem Seitenwechsel nachgeholt. Eine Flanke nach Eckstoß-Variante fiel einem FKP-Spieler einen Meter vor der Torlinie auf den Fuß. Knackpunkt des Spieles war dann die große vergebene Chance auf den zweiten Treffer. Ein Pirmasenser Stürmer hatte den HSV-Keeper schon umspielt und das Spielgerät Richtung Tor geschoben, der Ball wurde aber von einem Verteidiger noch von der Linie gekratzt. Die Hamburger taten nun mehr, kamen aber weniger über Kreativität als über Physis in eine Phase der Überlegenheit. Es kam, wie es oft kommt und so ziemlich der letzte Kopfball fand in der Nachspielzeit zum Ausgleich sein Ziel. In der Verlängerung dauerte es nicht lange bis der HSV – erneut per Kopf – in Führung ging. ‚Die Klub‘, wie der FK Pirmasens genannt wird, warf noch mal alles rein, aber für den Ausgleich reichte es nicht mehr. Die große Chance, einen bieder auftretenden Bundesligisten aus dem Wettbewerb zu extrahieren, wurde leider verpasst.











