Traunstein – Fr. 02.05.2025, 19:00

SB Chiemgau Traunstein vs TSV 1860 Rosenheim 0:3

Jakob-Schaumaier-Sportpark, 704 Zuschauer, Landesliga Bayern Südost
Der Freitag brachte bei bestem Wetter einen Ausflug ins Chiemgau. Auf dem Weg zum auserwählten Spiel, sprang ich aber zunächst in Prien aus dem Zug. Vom Gymnasium, auf dem ich ein unterdurchschnittliches Abi baute, und das vom Salesianer-Orden geführt wurde, wurden Ferien-Freizeiten in einem zum Orden gehörenden Haus im zu Prien benachbarten Rimsting angeboten. Für meine Eltern eine willkommene Möglichkeit, mal drei Wochen Ruhe vor mir zu bekommen und so verbrachte ich einige Sommer meiner frühen Gymnasial-Jahre am Chiemsee. Dazu gehörte auch jedes Mal der Ausflug auf die Herreninsel, wo sich das nach Vorbild von Versailles vom Märchenkönig Ludwig II. von Bayern erbaute prunkvolle Schloss mit Namen ‚Herrenchiemsee‘ befindet. Es bot sich heute also eine gute Gelegenheit, ein ‚Trauma der Kindheit‘ zu bewältigen. Vom Anleger in Prien kann man mit dem Ausflugsboot innert einer Viertelstunde übersetzen und vom Steg der Insel in einer Viertelstunde zum Schloss spazieren. Auf der Innenbesichtigung verzichtete ich, da diese nur im Rahmen einer Führung möglich ist, worauf ich nicht so stehe. Aber mit dem Park gibt der Bau auch von außen ordentlich was her.
Von Prien nach Traunstein waren es dann nur noch 20 Minuten Bahnfahrt. Der Jakob-Schaumaier-Sportpark liegt am Rande der Stadt und verfügt über mehrere Spielfelder. Eines davon ist mit einer recht großen Tribüne ausgestattet, die übrigen Seiten ermöglichen durch begrünte Wälle erhöhtes Zuschauen. Beachtet man die Details der Anlage, wird deutlich, dass einiges an Geld in die Hand genommen wurde. Das hätte man aber vielleicht besser in die Mannschaft investieren sollen, denn diese schwebt in höchster Abstiegsgefahr. Daher war für den Sportbund ein Sieg im heutigen Derby gegen die Sechz’ger aus Rosenheim, die selber noch was brauchten, um der Abstiegsregion zu entrinnen, Pflicht. Als ‚Inn-Salzach-Derby‘ wird dieses Spiel bezeichnet und es lockte eine ordentliche Anzahl an Zuschauern in den Sportpark. In einem gut anzuschauenden Spiel kämpften die Teams auf Augenhöhe um die Zähler, ein Tor wollte zunächst niemandem gelingen. Zum psychologisch günstigen (oder ungünstigen?) Zeitpunkt erzielten die Gäste mit dem Pausenpfiff die Führung. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst nicht. Als die Gastgeber dem Ausgleich näher und näher zu kommen schienen, trafen aber die Gäste erneut und zogen den Hoffnungen der Traunsteiner den Zahn. Der dritte Treffer war nur noch Kosmetik und der Sportbund wird wohl – wenn überhaupt – über die Relegation um den Klassenerhalt streiten müssen.