
ASD San Vito Positano vs Pompei Soccer 2:1
Stadio Comunale Vittorio de Sica, 100 Zuschauer, Promozione Campania Girone B
Nur gute 30 Stunden nach der Rückkehr aus Afrika hieß es schon wieder „Leinen los!“. Die Reise nach Bari war ursprünglich gar nicht als Fußball-Trip geplant, die Entwicklung nach der Buchung führte aber letztlich dazu, dass die Reise zu einer solchen wurde – dieses weiter auszuführen, würde den Rahmen sprengen. Da mich die Ansetzungen im Raum Bari nicht so abholten, verwirklichte ich die lange gehegte Idee in Kampanien mal ein paar unterklassige Spiele zu besuchen, denn dort werden ja viele Clubs von kleinen Ultra-Szenen unterstützt. Das Spiel in Monterpertuso nahe Positano bot zudem eine Spielstätte mit brachialer Gebirgskulisse, eines der wenigen Stadien, die auf meiner nicht sehr umfangreichen Must-have-Liste stehen, denn prinzipiell hat mein Weg ja keine strikte Linie, stattdessen lasse ich mich weitestgehend von meinen Launen treiben. Ein weiterer Positiv-Aspekt dieser Wahl war die Anfahrt entlang der malerischen Amalfi-Küste. Das heißt, hätte es sein sollen, denn in der benötigten Fahrzeit hatte ich mich deutlich geirrt. Auf der engen, kurvigen Küstenstraße regiert nicht die Langsamkeit, sondern die Hyper-Langsamkeit. Das Konglomerat aus begrenzten fahrerischen Fähigkeiten und der offensichtlichen Terminfreiheit der anderen Verkehrsteilnehmer nötigte mich schließlich zu einigen ‚The fast and the furios‘-haften Überholmanövern, um das Ziel pünktlich zu erreichen, was schließlich auch gelang. Leider war das Wetter nicht wohlgesonnen, so dass sich die Aura dieser wunderschönen Gegend nicht vollends entfalten konnte, aber auch regnerisches, wolkenreiches Wetter kann ja in gebirgigen Regionen eine Wirkung haben.
Mit Spielbeginn ließ der Regen nach und hörte wenig später ganz auf. Zur angesprochenen Kulisse rund um die Spielstätte braucht man nicht viel erläutern, die Bilder erübrigen jede Beschreibung. Das tiefgelegene Spielfeld vermittelt zudem den Eindruck einer Arena aus der Zeit des römischen Reiches, so dass man eher darauf wartet, dass die Löwen eingelassen werden, anstelle zweier Fußball-Teams. Die aus einem guten Dutzend Teenagern bestehende Anhängerschaft ließ Rauchsäulen in den Vereinsfarben in den beinahe windstillen Himmel aufsteigen und unterstützte die Mannschaft dann mehr oder weniger ausdauernd unter Anleitung eines Jung-Capos und eines Trommlers, der offensichtlich noch in der Lernphase ist. Der Support konnte mit den visuellen Rahmenbedingungen also nicht mithalten, aber der Wille war erkennbar. Immerhin ließ die Heimmannschaft ihre jugendlichen Fans über einen durchaus verdienten Dreier jubeln. Die Partie der zweithöchsten Regional-Spielklasse, landesweit sechstklassig, war unerwartet technisch anspruchsvoll und besser anzusehen, als manche Veranstaltung auf höherem Niveau.












