
Palermo FC vs Pisa Sporting Club 1:2
Stadion Renzo Barbera, 21.585 Zuschauer, Serie B

Sizilien war gemeinsam mit einem meiner rot-weissen Gefährten die auserkorene Destination für das Wochenende. Das größte Eiland des Mittelmeeres hatte ich noch nie betreten, für eine ausgiebige Erkundung reichen zwei Tage natürlich nicht aus, daher beschränkte sich die Stippvisite auf den westlichen Ausläufer der Insel. Früh in Palermo gelandet, nahmen wir uns zunächst die Zeit für einen Besuch des abendlichen Spielortes. Danach blieb immer noch ausreichend Zeit für einen ausgiebigen Rundgang durch das ‚Centro Storico‘. Strahlpunkt der Altstadt ist die im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale ‚Santa Vergine Maria Assunta‘ mit einer Länge von circa 130 Metern. Nachdem wir den beeindruckenden Sakralbau besichtigt hatten, verirrten wir uns zunächst fast in den verwinkelten Gassen der Altstadt, bevor wir noch einen Abstecher ans Meeresufer machten und uns mit ner Hopfenhülse von den Strapazen des Rundgangs erholten.









Nach einer phänomenalen Pizza und anschließendem kurzem Ausruhen in der Unterkunft war es dann auch schon Zeit in Richtung des ‚Stadio Renzo Barbera‘ aufzubrechen. Bevor wir den Kessel betraten, trafen wir uns in dessen Nähe zunächst in einer Bar auf ein paar weitere Durstlöscher mit einem Weggefährten, den ich zufällig morgens im Flieger entdeckt hatte. Das ‚Renzo Barbera‘ gehört zu den Spielorten der WM 1990 und seit dem Turnier dürfte nur das nötigste erneuert worden sein. Eigentlich ist es ein funktionaler Bau, der aber das Stadionherz dennoch schneller schlagen lässt. Als reines Fußballstadion angelegt, kommt es mit leicht gekrümmten Hintertor-Tribünen ohne rechte Winkel aus. Der Oberrang ist im steilen Winkel errichtet und wie bei den meisten Stadion Italiens, bei jenen älteren Baujahres sowieso, verfügt nur die Haupttribüne über ein schützendes Dach. Hinter der Gegengeraden baut sich eine schöne Felskulisse aus, welche dem Besucher in der Dunkelheit aber leider verborgen bleibt. Mit dem Tabellenzweiten aus Pisa stellte sich für die Gastgeber in den seltenen aber traditionellen Clubfarben Rosa und Schwarz ein Schwergewicht vor. Aus der Stadt mit dem berühmten Turm mit der noch berühmteren Neigung waren knapp 500 Tifosi angereist, für einen Freitag beachtlich. Nach ausgeglichenem Start gewannen die Gäste die Oberhand, die sie auch nie mehr abgeben sollten. Nach wenigen Minuten erzielten die Gäste, die mit vier Dänen in der Anfangsformation antraten, die Führung per Strafstoß und Mitte der ersten Hälfte einen weiteren Treffer. Diese Hypothek konnte Palermo nie ablösen, auch wenn der Anschlusstreffer nach einer Stunde Spielzeit Spannung in die Partie brachte. Mit dem Schlusspfiff durften sich die Gastgeber von der sonst ausdauernd supportenden ‚Curva Nord‘, die sich zu Ehren ihres vor wenigen Jahren früh verstorbenen Kult-Capo ‚Toto Rambo‘ nach diesem benannt hat, einige Pfiffe anhören, während die Pisani ihren Sieg vor dem Gästeblock feierten.


















