
Rot-Weiss Essen vs Hannover 96 U23 5:1
Stadion an der Hafenstraße, 15.037 Zuschauer, 3.Liga

Hurra, sie leben noch. Der glorreiche RWE konnte die Partie gegen den direkten Konkurrenten aus der niedersächsischen Landeshauptstadt deutlich und verdient für sich entscheiden. Eine Niederlage hätte die Schlinge um den Hals bedrohlich zugezogen. In den ersten Zügen der Partie hatten die Rot-Weissen noch etwas Mühe und befreiten sich dann mit dem Führungstreffer nach wenigen Minuten offensichtlich von einer Last. Von da an bis zum Seitenwechsel kannte das Spiel nur noch eine Richtung. Man mochte kaum glauben, dass die Mannschaft zur Vorwoche nur auf zwei Positionen verändert worden war. Das Umschaltspiel wurde mustergültig vorgetragen, es wurden schnelle Angriffe eingeleitet, mit kurzen, direkten Pässen die Räume geöffnet, dass einem beim Zuschauen fast schwindelig wurde und wieder bleibt festhalten, dass Fußball zu einem Großteil im Kopf stattfindet. Drei weitere Tore entsprangen dem Dauerdruck, Martinovic und Arslan hätten das Ergebnis eigentlich noch höher schrauben müssen. Die Gäste waren nur mit zwei Distanzschüssen gefährlich, der dritte war dann kurz vor dem Seitenwechsel aber drin und trübte das Bild ein wenig, sollte heute jedoch auch der einzige Treffer bleiben, der nicht auf der rot-weissen Habenseite verbucht wurde.
Allerdings kamen die 96er deutlich verbessert aus der Kabine und bereiteten der Defensive des Deutschen Meisters von 1955 vorübergehend große Probleme. Erst nach einigen Minuten kehrt wieder Ruhe und Ordnung ins Spiel des RWE zurück. Der zweite Durchgang verlief etwas unspektakulärer, als der erste, blieb aber aus rot-weisser Sicht positiv unterhaltsam, denn es wurde weiter nach vorne gespielt. Es wurden zwar deutlich weniger Möglichkeiten erarbeitet als in der ersten Spielhälfte, dennoch reichte es für Treffer Nummer fünf kurz vor Spielschluss. Alle fünf Tore des Spiels wurden durch Verteidiger erzielt, das war schon ungewöhnlich. Lucas Brumme war wie beim Spiel in Hannover in der Hinrunde Doppel-Torschütze und hat damit alle seine bisherigen vier Saison-Treffer gegen Hannover markiert. Die Durststrecke von sieben Liga-Spielen ohne Sieg wurde nun endlich beendet. Bleibt die Hoffnung, dass diese Vorstellung keine einmalige war, sondern darauf aufgebaut und die Abstiegsregion sukzessive verlassen wird. Unter den 54 Gestalten im Gästeblock hatte sich auf dem (Um)Weg zum abendlichen Auswärtsspiel beim Dortmunder Nachwuchs auch eine Handvoll Anhänger der Arminia aus Bielefeld, nächster Gegner des RWE, eingefunden. Zwischen den Anhängern der Arminia und von Hannover gibt es ja freundschaftliche Verbindungen. Die paar Flitzpiepen waren sich nicht zu blöde, fröhlich gegen den RWE zu pöbeln. Na, wenn man nix besseres zu tun hat…! Mal schauen wer nach dem kommenden Aufeinandertreffen den Längeren hat.









