
Willem II Tilburg vs Feyenoord Rotterdam 1:1
Koning Willem II Stadion, 13.775 Zuschauer, Eredivisie

Mehr von der Langeweile getrieben, entschied ich mich kurzfristig für diesen Spielbesuch und dank meines langjährigen niederländischen Agenten konnte ich noch ein Ticket ergattern – Hartelijk bedankt! Knapp zwanzig Jahre nach meinem einzigen Besuch im ‚Koning Willem II Stadion‘ würde ich behaupten wollen, dass sich seit dieser Zeit nicht viel getan hat. Außer, dass die Heizstrahler unter dem Stadiondach entfernt wurden, die damals wunderbar gewärmt haben, so dass die heute gewählten dicken Klamotten im Gegensatz zu damals mehr als gerechtfertigt waren. Die ‚Kingside‘, wie sich die aktive Kurve der Gastgeber bezeichnet, zeigte eine annehmbare Zahl und Mitmachquote. Lautstärke und Ausdauer wurden der grundsätzlich bereitwilligen Masse aber nicht gerecht. Auch aus dem ‚Gasten-Vak‘, der, ungewöhnlich und völlig kontrovers zum von Panik gesteuerten niederländischen Sicherheitsdenken im Eck zwischen den aktiven Heim-Blöcken liegt, und der mit 600 Gästen ausverkauft war, war auch nicht oft was zu hören, so dass die Partie weitestgehend zum Stimmungs-Langweiler verkam, selbst für niederländische Verhältnisse. Auf dem Grün sah es nicht viel besser aus. Feyenoord war klar feldüberlegen, konnte aber kaum gefährliche Aktionen aus dieser Überlegenheit ernten. Nachdem ein Treffer noch wegen Abseitsstellung zurückgenommen wurde, reichte es für die Gäste aber zumindest mit dem Halbzeitpfiff noch für die Pausenführung. König Willem seine Jungs – der Verein ist zu Ehren des früheren Staatsoberhauptes nach diesem benannt worden, weil er eine Schwäche für die Stadt Tilburg hatte – kam verbessert aus der Kabine, hatte aber nach wie vor große Mühe mit dem spiel-beherrschenden Gegner. Ein erster Warnschuss blieb noch folgenlos, aber eine Viertelstunde vor Schluss schlug ein von der Strafraumgrenze abgesendeter Kracher im Torgiebel ein, auf den der Favorit keine Antwort mehr fand. Der Punktgewinn wurde von den Gastgebern nach dem Abpfiff wie ein Sieg gefeiert, was mir etwas überzogen erschien.













