Ibri Club vs Al-Khaburah SC 1:0
Ibri Sports Complex, 80 Zuschauer, Oman Professional league
Nach dem leckeren arabischen Frühstück im Cafe gegenüber dem Hotel ging es zunächst zum Barber. Der war allerdings kein Araber, sondern Bangladeshi aus Chittagong, dem weltweit größten Schlachthof für ausgediente Seeschiffe. Als Barber in Rustaq wird man zwar sicher auch nicht reich, aber besser als täglich sein Leben beim ungeschützten Auseinanderschweißen von verrosteten Ozeanriesen zu riskieren, ist es allemal. Die für uns beide zusammen aufgerufenen zwei Rial, nicht ganz fünf Euro, waren sicherlich doppelt, drei- und vierfach zu viel, taten uns aber nicht weh und ihm gut. Im Gesicht frisch gestutzt, machten wir uns auf die 120 Kilometer lange Fahrt nach Ibri. Es war ausreichend Zeit um einige Kilometer ins Wadi Sahtan zu fahren und die Gebirgslandschaft zu bestaunen. Das Gebirge ‚Jabal al-Achdar‘ erreicht eine Höhe von bis zu 3.000 Metern, das sind die höchsten Gipfel des Oman. Die rauhe, wildzerklüftete Gebirgslandschaft wirkt in ihrer kargen Einfachheit dennoch beeindruckend. Vor Ibri verließen wir erneut die Hauptstraße und statteten dem verfallenen ‚Al-Aswad Fort‘ einen Besuch ab, welches man zwar erklettern konnte, dabei aber beinahe den Hals riskierte. Die Besichtigung des ‚Ibri Fort‘ war dagegen aufgrund von Restaurierungsarbeiten leider nicht möglich. So blieb ausreichend Zeit für ein Abendessen. Da es schon mal auf der Karte war, entschied ich mich für Kamelfleisch. Leider sehr unspektakulär und recht fettdurchzogen aber irgendwie müssen die Viecher ja auch Energiereserven speichern, wenn es tagelang ohne Nahrung durch die Wüste geht.
Nach dem Wüstentier-Verzehr machten wir uns auf zum letzten Spiel auf der arabischen Halbinsel. Zehn Kilometer außerhalb von Ibri wurde ein großes Stadion in die Pampa gezimmert. Für wen musste man sich auch hier fragen. Als wir keine zehn Minuten vor Anpfiff das weite Rund betraten waren die einzigen beiden Interessierten, abgesehen von ein paar Kaftan-Jüngern auf den gepolsterten Sesseln der Haupttribüne. Nach und nach trudelten dann im Laufe des ersten Durchgangs noch ein paar Kerne-Kauer ein, dreistellig wurde die Zuschauerzahl aber bei Weitem nicht. Dass der nationale Fußball im Oman nicht auf großes Interesse stößt war klar, die Realität aber noch einmal verheerender als befürchtet. Der Treffer für die Gastgeber aus der ersten Hälfte sollte der einzige des Spiels bleiben. Wir machten uns auf den knapp dreistündigen Weg zum Flughafen Masqat, wo wir auf einem Parkplatz noch zwei Stündchen Augenpflege betrieben, bevor die Mietkutsche so unkompliziert zurückgegeben wurde, wie sie übernommen worden war und dann der Flieger gen Istanbul betreten und der Flug komplett verschlafen wurde.