
FC Rapid 1923 vs FC Petrolul Ploiesti 1:1
Stadionul Rapid, 11.714 Zuschauer, SuperLiga Romaniei

Ohne es näher begründen zu können, genießen Eisenbahner-Vereine grundsätzlich meine Sympathie. Vielleicht weil ich im jugendlichen Alter begeistert an meiner Märklin-Modelleisenbahn herumgebastelt habe. Der heute offiziell FC Rapid 1923 benannte Club ist zwar kein Eisenbahner-Club mehr, was aber nichts daran ändert, dass ich den Club mag. Das hat auch damit zu tun, dass ich bei meinem ersten Besuch einen Rapid-Ultra kennenlernte, mit dem ich über Jahre Kontakt hielt, und der mich beim zweiten Besuch mit in die Kurve nahm, eine gute Erfahrung. Leider ist die Verbindung irgendwann eingeschlafen. Anfang des vergangenen Jahrzehnts geriet der CFR Rapid in finanzielle Turbulenzen, was schließlich in Zahlungsunfähigkeit und Auflösung des Vereins mündete. Der heutige Verein entstand aus unmittelbarer Neugründung und sieht sich als legitimer Nachfolger des CFR mitsamt seiner Historie. Rapid darf sich über eine breite Fan-Basis freuen, die den Verein auch in den schweren Zeiten stützte. Von der vierten Liga arbeitete sich der Club in kürzester Zeit wieder in die höchste Spielklasse zurück. Der heutige war also mein dritter Besuch in Giulesti, die ersten beiden Spiele hatte ich aber noch im alten Stadion gesehen.
Das alte ‚Giulesti‘ war eine schöne Bruchbude, ein reines Fußballstadion, das bis auf einen kleinen Bereich der Haupttribüne unüberdacht war. Das hätte beim heutigen Schmuddelwetter weh getan. Das alte Stadion, dass aber durchaus Charme hatte und wie für einen Eisenbahner-Club üblich direkt an den Bahngleisen gelegen war, wurde 2019 abgerissen. An derselben Stelle entstand das neue ‚Stadionul Rapid‘, ein modernes, komplett überdachtes Fußballstadion, dessen zu den Gleisen gelegene Tribüne aus Platzgründen eine Trapez-Form hat. Die ‚Peluza Nord‘ füllte sich spät und noch später wurde angeflaggt, so dass ich schon einen Boykott fürchtete. Dann machten die Jungs in Weinrot aber ganz gut Ballett. Nachdem beim Einlauf der Teams erst zwei sinnlose Böller durchs Stadion schepperten, wurde der Rasen mit ein paar Rauchfackeln verziert. Die Kurve bot dann ein schönes Fahnenmeer und Dauersupport. Den lieferte auch der der mit komplett in schwarz gekleideten Gestalten gut gefüllte Gästeblock. Zudem hatten die Jungs zwei Blockfahnen dabei, ein paar Pyro-Objekte fanden auch Einlass. Auch der Petrolul-Szene darf ein guter Auftritt bescheinigt werden, während sich die Mannschaften auf dem Rasen schiedlich-friedlich mit einem gerechten Remis trennten.

















