
Al-Rustaq Club vs Al-Nahda Club 1:1
Rustaq Sports Complex, 100 Zuschauer, Oman Professional League
Frühes Aufstehen war wieder gefordert, um den Air Arabia-Flug ab Sharjah nach Masqat im Oman zu erreichen. Der Sharjah Airport ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber sehr angenehm, da er nicht die Dimensionen des riesigen Dubai Airports hat, die Wege also kurz sind. Ich fliege deutlich lieber von kleineren Airports, als mich mit dem Gewusel in diesen Ameisenhaufen Marke Dubai, Madrid, Heathrow herumärgern zu müssen. Nach einer Stunde in der Luft erreichten wir omanischen Boden. Die Mietwagen-Übernahme klappte reibungslos und so konnte es direkt zum ersten kulturellen Tagesordnungspunkt gehen, der großen Sultan-Qaboos-Moschee, wo wir wenige Minuten vor elf Uhr am Morgen eintrafen, um dann mitgeteilt zu bekommen, dass die Moschee für Nicht-Muslime nur von acht bis elf Uhr zugänglich ist. Na dann eben nicht. Die Karawane zieht weiter, der Sultan hat Durst. Nächster Stop war der Mutrah Souq. Ich mag es ja eigentlich, durch die Basare zu schlendern, aber da Mutrah auch der Hafen für die Kreuzfahrtschiffe ist, ist der dortige Markt völlig versaut. Jeder, aber wirklich jeder Shop-Inhaber ging einem komplett auf den Sack mit seiner Koberei und bot von Stoffen über Gürtel – vermutlich eh alles China-Scheiß – bis zur gefälschten Rolex allen möglichen Mist an. Nix wie weg dort und weiter ins alte Masqat, welches von der modernen Metropole abgetrennt liegt, auf den Namen Takia hört und der Sitz des Sultans ist. Dort ging es viel beschaulicher zu und wir begaben uns per pedes auf eine ausgiebige Runde. In Takia befindet sich der von den zwei Festungen bewachte Sultans-Palast direkt am natürlichen Hafen, sowie einige weitere Regierungsgebäude. Der ursprüngliche Charakter blieb dem Ort aber erhalten.












Danach verließen wir die Region um Masqat und bewegten uns gen Westen. Nach einem spontanen Stopp an einer an der Wegstrecke liegenden prunkvollen Moschee, wich bei einem kurzen Halt am Strand die Überlegung, sich einfach ins Wasser zu schmeißen, der Idee, anstatt über die Autobahn, den längeren aber landschaftlich reizvolleren Weg durch das Gebirge zum Tagesziel Rustaq zu wählen. Fahren kann man je eh so viel man will. Gerade einmal 57 Euro-Cent kostet der Liter Benzin mit 95 Oktan im – bei diesen Preisen muss man reisen. Viel teurer wäre der Kraftstoff in Deutschland allerdings ohne Steuern und Abgaben auch nicht. In Rustaq angekommen checkten wie im Hotel ein und aßen beim Inder zu Abend – scharf war es, aber wohl nur für unsere zarten Gaumen, denn der Wirt beteuerte bei der Bestellung das Gegenteil – bevor wir den ‚Al-Rustaq Sports Complex‘ ansteuerten und bei freiem Eintritt betraten. Zentrales Gebäude des Geländes ist natürlich das reine Fußballstadion mit Sitzschalen in den Landesfarben, welches 17.000. Zuschauer fast und heute für deren 100 aufgeschlossen wurde. Gut ein Drittel davon bemühte sich um Unterstützung für die Gäste und trällerte orientalisch vor sich hin. Schwer vorzustellen, dass diese aus dem 230 Kilometer entfernten Buraimi, Heimat des Al-Nahda Club, angereist waren. Die Futbology-App meines Mitreisenden offenbarte übrigens, dass sich unter jenen knapp 100 Anwesenden hier in der omanischen Provinz fünf weitere Deutsche befanden. Mal wieder unglaublich was ‚unsere Bewegung‘ manchmal für Phänomene birgt. Letzter gegen Erster hieß die Spielpaarung und es war eigentlich nicht zu erkennen, wer oben und wer unten in der Tabelle steht. Das Spielniveau war schwer einzuschätzen, die Jungs waren nicht völlig talentfrei, hätten aber vermutlich gegen jeden gestandenen deutschen Regionalligisten schon große Probleme bekommen. Beinahe wäre den Gastgebern die Überraschung gelungen, doch der Tabellenführer rettete in der Schlussminute einen Punkt.













