
SV Sonsbeck vs Rot-Weiss Essen 1:3
Willy-Lemkens-Sportpark, 2.000 Zuschauer, Niederrheinpokal Viertelfinale

Im Viertelfinale des Verbandspokals führte es den glorreichen RWE an den Niederrhein zum SV Sonsbeck. Es war jetzt nicht so, dass nur über die Höhe eines RWE-Sieges diskutiert wurde, aber über einem Auftritt bei einem einigermaßen namenlosen Oberligisten schwebt immer das Schwert des problemfreien Weiterkommens. Was ja völliger Blödsinn ist, denn auch Oberliga-Spieler können kicken und die jüngeren Erfahrungen zeigen, dass derartige Spiele wenig vorhersehbar sind. Dazu ist es für den Außenseiter das Ziel des Jahrzehnts, was zusätzliche Motivation und Kräfte freisetzt. Dass alles ist aber sicherlich keine Rechtfertigung, sich schon mit dem ersten Angriff der Gastgeber eine Kirsche einzufangen. Der Sonsbecker Sturmführer Keisers nutzte die fehlende Organisation der verletzungs- und rotationsbedingt neu formierten rot-weissen Defensive zur frühen Führung in der zweiten Spielminute.
Was dann bis zum Seitenwechsel folgte, war zwar Feldüberlegenheit und Spielkontrolle der Roten, aber die Truppe ließ Zielstrebigkeit, Tempo, Spielwitz, Umschaltspiel und nötigen Biss auf ganzer Linie missen. Positiv war lediglich, dass die zaghaften Offensivaktionen der Gastgeber weitestgehend erstickt wurden. Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Roten verbessert. Es war nun deutlich mehr Druck im Spiel, Torchancen blieben dennoch selten. Die Gastgeber ließen ihre einzige gute Möglichkeit des zweiten Durchgangs zum Glück liegen, aber spätestens als Voufack wenige Minuten vor dem Ende die Murmel aus fünf Metern bestimmt deren zehn am Tor vorbeisemmelte, ging mir auch der letzte Funken Glaube an ein positives Ende flöten. Brumme war es dann, der mit einem Distanzschuss zwei Minuten vor Schluss doch noch egalisierte. Der eingewechselte Eisfeld mit einem sehenswerten Volleyschuss aus etwa zwölf Metern und Safi per Abstauber aus kurzer Distanz drehten die Partie dann in der Nachspielzeit noch komplett und so stand am Ende ein zwar verdienter, aber äußerst wackliger und glanzloser Sieg. Allerdings zahlt in solchen Spielen ja eben auch nur dieser.






